Zusammenfassung:
Ja, Zucker kann krank machen.
Auf mentaler Ebene kann man feststellen, dass ein häufiger Konsum von viel Zucker Einfluss auf die Stimmung haben kann. Depressive Verstimmungen und Angstzustände können damit im Zusammenhang stehen, so wie auch Symptome von ADHS und ADS verstärkt werden können. Andere mentale Folgen eines übermäßigen Zuckerkonsums können Konzentrationsschwäche, die Schwächung des Selbstwertgefühls und Zuckersucht sein.
Auch auf Ebene des Körpers können die Folgen eines hohen und häufigen Zuckerkonsums gravierend sein: Blutzuckerschwankungen, Fettleber und Viszeralfett, Entzündungen, Gewichtsprobleme, Metabolisches Syndrom, Insulinresistenz, Diabetes Typ 2, Krebs, Hormonelle Probleme, Chronische Erschöpfung oder Müdigkeit, Herz-Kreislauferkrankungen, Alzheimer, Darmprobleme wie Reizdarm, Darmpilz oder Leaky Gut, Schlechtes Immunsystem und allgemeine Krankheitsanfälligkeit, Hautprobleme, Karies, Schnellere Alterung, Schlafprobleme, Unterzuckerung, Starker Wunsch nach koffeinhaltigen Getränken, Haarausfall
Wenn man diese ganze Liste von möglichen Folgen oder der verstärkenden Wirkung eines hohen und häufigen Zuckerkonsums sieht, kann das eine gute Motivation sein, den eigenen Zuckerkonsum in den Griff zu bekommen. Schön, dass du da bist. 🙂
In diesem Artikel geht es um die Frage, ob Zucker krank macht. Ich beziehe mich hier auf den geläufigen Haushaltszucker (auch isolierter oder zugefügter Zucker genannt), den wir im Allgemeinen meinen, wenn wir von Zucker sprechen. Es geht also um die Saccharose.
Was geschieht mit dem Zucker in unserem Körper?
Während der Verdauung spaltet unser Körper Saccharose (unseren Haushaltszucker) in ihre beiden Moleküle Fructose und Glucose auf. Diese beiden Moleküle werden im Körper sehr verschieden verstoffwechselt.
Die Glucose ist der liebste Energielieferant unseres Körper. So ziemlich jede Zelle unseres Körpers kann sie aufnehmen und in Energie umwandeln. Damit die Glucosemoleküle vom Blut in die Zellen gelangen können, müssen die Zellen mit dem Schlüssel “Insulin” (Hormon aus der Bauchspeicheldrüse) aufgeschlossen werden. Dann können die Zellen die Glucose aufnehmen und aus ihr Energie freisetzen.
Die Fructose findet im Körper einen anderen Verstoffwechselungsweg als die Glucose. Sie gelangt über die Pfortader direkt in die Leber, die sich um die Verarbeitung der Fructose kümmert. Für Notzeiten kann die Leber etwas Fructose speichern.
Mit kleinen Mengen an Zucker kommt unser Körper ganz gut zurecht. Das Problem ist, dass wir durchschnittlich zu viel Zucker essen, und unser Körper schafft es nicht, damit gesund umzugehen!
Zu viel Zucker kann krank machen und ist ein Problem für unseren Körper.
Blutzuckerschwankungen als Risikofaktor für Folgeerkrankungen
Wenn wir Glucose in ihrer isolierten Form (also ohne weitere Faser- und Nährstoffe) zu uns nehmen, steigt unser Blutzuckerspiegel stark an. Infolge dessen schüttet die Bauchspeicheldrüse viel Insulin aus. Das Ziel unseres Körpers ist, die Glucose schnell aus dem Blut in die Zellen zu befördern, denn ein zu hoher Blutzuckerspiegel ist gefährlich für unsere Gesundheit. Überhaupt ist es wichtig für den Körper darauf zu achten, den Blutzuckerspiegel möglichst konstant zu halten. Er strebt immer in Richtung Normalwert.
Unser Körper reagiert also notfallmäßig mit einer großen Insulinausschüttung. Das Insulin bringt die Glucose in die Zellen, so dass der Blutzuckerspiegel wieder sinkt.
Das Problem ist allerdings, dass es passieren kann, dass wir dann wiederum unterzuckern. Denn wenn zu viel Glucose zu schnell ins Blut gelangt, schüttet der Körper zu viel Insulin aus, so dass anschließend zu viel Glucose sehr effektiv aus dem Blut in die Zellen gebracht wird. Aber ein zu niedriger Blutzuckerspiegel stuft der Körper auch als Gefahr ein, so dass wir zügig den Wunsch nach (am liebsten süßen) Nachschub verspüren, um wieder Glucose nachzuladen.
Und schwupps befinden wir uns in der Blutzuckerachterbahn. Wenn wir dem Verlangen nach Zucker nachgeben, beginnt das Spiel von vorne. Es landet viel isolierte Glucose in unserem Blut, der Körper reagiert darauf mit einer Ausschüttung von einer großen Menge Insulin. In der Folge sackt der Blutzuckerspiegel stark ab und wir haben neuen Süßhunger.

Ein gemäßigtes Auf und Ab des Blutzuckerspiegels ist völlig normal. Der Körper nimmt den Blutzuckerspiegel zum Beispiel auch als Messwert dafür, ob wir hungrig oder satt sind.
Das Problem ist, dass viele von uns heutzutage keine gemäßigten Schwankungen mehr haben (besonders wenn eine Zuckersucht vorliegt), sondern täglich viele starke Anstiege und Abfälle des Blutzuckers erleben. Und genau das ist das Problem. Diese starken und häufigen Schwankungen bedeuten enormen Stress für den Körper und auch wenn wir viele Folgen davon nicht direkt damit in Verbindung bringen, so zeigt sich immer deutlicher, dass eine Verbindung zwischen vielen Erkrankungen und einem langfristig stark schwankenden Blutzuckerspiegel besteht.
Es kann sogar so weit kommen, dass der Nüchternblutzucker sich auf einem zu niedrigen Wert einpendelt und wir z.B. am Morgen schon mit Unterzucker aufwachen. In dem Fall kann es sein, dass wir uns morgens sehr müde, schwindelig und schlapp fühlen. Das sind alles Symptome, die wir vom Morgenmuffel kennen :).
Ein instabiler Blutzuckerspiegel ist für unser ganzes System anstrengend und erhöht die Wahrscheinlichkeit für Folgeerkrankungen.
Eine Fettleber durch Zucker!
Wie oben erwähnt, ist unser Haushaltszucker eine Verbindung von Glucose und Fructose, die während der Verdauung schnell gelöst wird. Die Fructose im Zucker wandert danach sofort in die Leber und wird dort für Notzeiten eingelagert.
Hier beginnt das Problem erst, wenn wir viel Fructose zu uns nehmen. Denn dann ist die Leber schnell überlastet. Die Fructose, die sie nicht speichern kann, wandelt sie in Fett um und gibt dieses zum Teil ans Blut zurück.
Das sorgt nicht nur für eine Fettleber, sondern auch für Viszeralfett (tiefliegendes Bauchfett) denn die Blutfette (Triglyceride) sorgen dafür, dass unsere Organe verfetten.
Eine Fettleber kann man also nicht nur durch einen hohen Alkoholkonsum bekommen, wie wir es so oft hören, sondern auch durch zu viel isolierte Fructose und durch Zuckersucht. Und weil gerade auch Kinder viel Zucker essen, sind auch sie schon davon betroffen.
Viszeralfette und Fettleber sind von außen oft nicht zu sehen und deshalb besonders tückisch. Auch sehr schlanke Menschen und Menschen, die unter Zuckersucht leiden, können verfettete Organe haben (TOFI – englisches Akronym von „Thin Outside Fat Inside“). Der Körper hat das Fett dann über viele Jahre unbemerkt angesammelt.
Genau das ist häufig der Anfang des metabolischen Syndroms und eine große Ursache für weitere Krankheiten wie Diabetes (Typ II), Arteriosklerose, Bluthochdruck, Schlaganfall und Herz-Kreislauferkrankungen.
Zu viel Fructose macht der Leber zu schaffen, erhöht die Blutfettwerte und löst Folge-Erkrankungen aus.
Gemein ist, dass wir diese Gefahr der Fructose nicht wahrnehmen können. Eher im Gegenteil: Fructose hält unseren Appetit aufrecht und wir haben immer weiter Lust auf süßen Nachschub.
Denk nochmal dran: Die Dosis macht das Gift.
Mit etwas Zucker kommt unser Körper ganz gut klar. (Die WHO spricht hier bei 25 g Zucker pro Tag für einen Erwachsenen. Für Kinder sollte es nicht mehr als die Hälfte davon sein.)
Ungünstig wird es, wenn wir oft und viel Zucker essen, was zum Beispiel bei Zuckersucht der Fall ist.
Das kann sowohl auf unseren Körper als auch auf unsere Psyche Auswirkungen haben.
Wenn der Körper von zu viel Zucker krank wird
Hier betrachten wir erstmal die körperlichen Folgen eines hohen Zuckerkonsums, denn ein hoher Zuckerkonsum kann großen schädlichen Einfluss auf unseren Körper haben. (1)
Allgemeine Entzündungen im Körper
Ein hoher Zuckerkonsum ist eine hohe Belastung für unseren Körper. Es können im Körper vermehrt Entzündungen entstehen, die unter anderem die Entwicklung von Autoimmunkrankheiten begünstigen. Darunter fallen entzündliche Prozesse der Haut, des Darms oder anderer Organe. (2, 3)
Gewichtsprobleme
Wer viel Zucker konsumiert oder von Zuckersucht betroffen ist, hat häufig Probleme mit dem Gewicht. Darunter kann eine erschwerte Gewichtsabnahme fallen, aber auch Übergewicht und Adipositas.
Es ist leicht, große Mengen an Zucker zu konsumieren, und so nimmt der Körper schnell mehr Energie auf, als er braucht. Zudem besteht Zucker aus leeren Kalorien. Er liefert keinen weiteren Nährwert wie Vitamine.
Auf lange Sicht kann ein hoher Zuckerkonsum darüber hinaus hormonelle Probleme im Körper auslösen, die eine Gewichtsabnahme erschweren oder unmöglich machen können.
Auch der Hunger- und Sattkreislauf kann gestört werden. Und wenn ein Gefühl der Sättigung ausbleibt, wird natürlich mehr gegessen oder Süßes getrunken (gestörter Hunger-Satt-Kreislauf). (4)
Fettleber und Viszeralfett
Die Leber ist durch eine zu große Zufuhr von Fructose schnell überlastet. Die überschüssige Fructose wandelt sie in Fett um und übergibt dieses ans Blut. Das Fett lagert sich an der Leber (Fettleber) und an anderen Organen ab. Dieses sogenannte Viszeralfett ist oft von außen nicht zu sehen, da es sich im Bauchraum befindet. Das Gefährliche am Viszeralfett ist, dass es hormonell aktiv ist und so weitere Prozesse im Körper verändern kann.
Eine Fettleber und Viszeralfett sind die Grundlage für das Metabolische Syndrom. (5)
Metabolisches Syndrom
Die Fettleber, die also nicht nur durch Alkoholkonsum, sondern auch durch einen hohen Zuckerkonsum und Zuckersucht entstehen kann, ist die Hauptursache für das sogenannte Metabolische Syndrom. Darunter versteht man das gemeinsame Auftreten von verschiedenen Symptomen wie Übergewicht, Bluthochdruck sowie Zucker- und Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Herz-/Kreislauferkrankungen. (Alles echt kein Spaß!)
Insulinresistenz
Insulinresistenz kann durch starke Blutzuckerschwankungen ausgelöst werden.
Essen wir immer wieder viel Zucker oder hoch verarbeitete Lebensmittel, muss die Bauchspeicheldrüse immer wieder viel Insulin ausschütten, um den vielen Zucker aus dem Blut abtransportieren zu lassen.
Mit der Zeit kann es passieren, dass die Zellen weniger sensibel auf das Insulin reagieren.
Das kann dazu führen, dass der Blutzuckerspiegel sich insgesamt erhöht oder der Körper versucht, mit einer noch höheren Insulinproduktion dagegen zu halten.
Dauerhaft hohe Insulinspiegel sind jedoch problematisch, da sie andere hormonelle Prozesse im Körper beeinflussen und zum Metabolischen Syndrom und zu Krankheiten wie Diabetes führen können.
Diabetes Typ 2
Diabetes Typ 2 kann man heutzutage als Volkskrankheit beschreiben. Immer mehr Menschen, auch Kinder, sind davon betroffen. Sie kann sich durch eine schlechte Ernährung, besonders durch viel Zucker und Zuckersucht, entwickeln. Bewegungsmangel und Übergewicht tun dann ihr Übriges.
Noch dramatischer ist, wenn die Krankheit unerkannt bleibt. Denn dann sind die Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht, was zu verschiedenen Schäden im Körper führen kann. Unbehandelt – oder nicht ernst genommen (wie von vielen Zuckersüchtigen) – kann Diabetes viel Leid bringen. Es kann nämlich zu dauerhaften Schäden an Augen, Nieren und Nervensystem kommen. Häufig führt die Erkrankung auch zu Amputationen, wie es beim sogenannten Diabetes-Fußsyndrom der Fall ist, in dessen Folge über ein Drittel der Patienten sogar sterben. Zudem ist das Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle bei Diabetikern drei Mal höher als bei Menschen ohne Diabetes. (6, 7)
Krebs
Krebs hat viele Ursachen, die noch nicht alle abschließend erforscht sind. Immer klarer wird allerdings, dass der Stoffwechsel der betroffenen Zelle, der durch viel Zucker verändert wird, und unsere Ernährung einen starken Einfluss auf das Krebswachstum haben.
In Studien wurde herausgefunden, dass die Höhe des Blutzuckerspiegels mit der Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, korreliert. (6)
Insulin, das bei dem Konsum von Zucker ausgeschüttet wird, ist wachstumsfördernd und kann auch körpereigene unerwünschte Körperzellen zum Wachsen anregen.
Auswirkungen auf das Hormonsystem
Zucker hat Auswirkungen auf die Hormonproduktion im Körper. Er kann auch die Funktion der Hormone beeinflussen und so den Fettstoffwechsel und Hunger-Satt-Kreislauf durcheinander bringen. Auf die Sexualhormone wirkt er über Umwege auch (z.B. durch Insulin) und kann so zu hormonellen Dysbalancen wie Endometriose, PCOS, PMS oder schmerzhaften Perioden führen. (6)
Chronische Müdigkeit oder Erschöpfung
Der Konsum von zu viel Glucose kann dazu führen, dass wir dauerhaft erschöpft sind.
Das hängt damit zusammen, dass zu viel Glucose unsere Mitochondrien überfordert und auf Dauer schädigen kann.
Die Mitochondrien befinden sich in unseren Zellen und produzieren u.a. aus der Glucose die Energie, die unseren Körper am Leben hält.
Wenn ihnen jedoch dauernd zu viel Glucose geliefert wird, können sie dadurch mit der Zeit geschädigt werden und produzieren weniger Energie.
Das erscheint verrückt! Man kann es sich aber so vorstellen: Die Mitochondrien bekommen die ganze Zeit so viel Brennstoff geliefert, dass sie überfordert sind. In der Folge stellen sie nach und nach die Arbeit ein! Das Resultat ist, dass wir weniger Energie haben und uns chronisch schlapp und müde fühlen.
Herz-Kreislauferkrankungen
Ein hoher Zuckerkonsum (z.B. bei Zuckersucht kann die Wahrscheinlichkeit, an Herz-Kreislauferkrankungen zu leiden, erheblich erhöhen. Das hängt mit den hohen Glucose-, Fructose- und Insulinwerten zusammen, die in den Mitochondrien für oxidativen Stress sorgen.
Dieser oxidative Stress schädigt die Zellwände, sie werden uneben und Partikel aus dem Blut, wie Fettpartikel, können daran hängen bleiben. Ein erhöhter Blutfettspiegel durch die Fructose-überlastete Leber (siehe oben) unterstützt das noch. Es bilden sich Ablagerungen, wodurch der Blutfluss beeinträchtigt wird und Herz-Kreislauferkrankungen entstehen können. (2, 8)
Alzheimer
Die Energiequelle unseres Gehirns ist Glucose und wenn unser Gehirn nicht mehr gut mit Glucose versorgt wird, kann es dazu kommen, dass Gehirnzellen nicht mehr gut arbeiten können oder absterben. Alzheimer kann entstehen.
Aber wie kommt es zur Unterversorgung des Gehirns mit Glucose?
Das hat mit den vielen Blutzuckerspitzen zu tun, die viele von uns täglich erleben. Zuckersüchtige sind davon besonders betroffen. Hohe Glucosewerte lösen auch Insulinspitzen aus. Das kann zur Folge haben, dass die Zellen auf Dauer weniger sensibel auf Insulin reagieren und weniger Glucose in die Zellen transportiert wird. Und an dieser Stelle können Nervenzellen im Gehirn Schaden nehmen. (6, 9)
Darmprobleme wie Reizdarm und Darmpilz (Candida), Leaky Gut
Ein hoher Zuckerkonsum oder Zuckersucht kann unsere Darmfunktion stark beeinträchtigen. Unsere Gesundheit hängt stark davon ab, ob die Verdauung gut funktioniert oder nicht. Die Nahrung, die wir essen, füttert verschiedene Bakterienstämme in unserem Darm. Wenn wir viel Zucker konsumieren, wachsen die zuckerliebenden Bakterien im Darm. Andere sterben dafür ab. Dadurch kann es zu einem Ungleichgewicht der Darmbakterien kommen und wenn dann der Darm im Ungleichgewicht ist, können Erkrankungen wie Reizdarm, Leaky Gut oder Darmpilz (z.B. Candida) entstehen.
Glücklicherweise kann eine Ernährungsumstellung wie eine zuckerfreie Zeit dem Darm sehr gut helfen, sich zu regenerieren.

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Schlechtes Immunsystem und allgemeine Krankheitsanfälligkeit
Das Immunsystem sitzt zum großen Teil im Darm. Und wenn es dem z.B. durch eine hohe Zuckerbelastung nicht gut geht, wird auch unser Immunsystem in Mitleidenschaft gezogen. Es kommt häufiger zu Infekten und die Krankheitsanfälligkeit steigt. (2)
Hautprobleme
Hohe Blutzuckerspiegel und Hautprobleme können in einem Zusammenhang stehen.
Die mit hohen Blutzuckerspiegeln einhergehende hohe Insulinproduktion wirkt auf die Haut.
Insulin ist ein Wachstumshormon und regt die Talgdrüsen an. Dadurch wird mehr Talg produziert, was zu Hautunreinheiten oder auch Akne führen kann.
Darüber hinaus fördert viel Zucker entzündliche Prozesse in der Haut und das Bakteriengleichgewicht in der Haut kann durcheinander geraten.
Auch Hautpilzerkrankungen können eine Folge von zu viel Zucker sein. Wir dürfen nicht vergessen, dass zu viel Zucker den Darm und damit das Immunsystem schwächt, wodurch Pilze bessere Wachstumsbedingungen haben.
Karies
Karies ist wohl mit die bekannteste Folge von zu viel Zucker (, wenn wir auch gesehen haben, dass es zahlreiche und teils sehr viel schwerwiegendere Folgen gibt.)
Wenn wir Zuckerhaltiges konsumieren, nutzen Bakterien in unserem Mund den Zucker als Energiequelle. Dabei entstehen als Abfallprodukte Säuren, die sich wiederum auf den Zahnschmelz auswirken. Die Säuren lösen Mineralien aus dem Zahnschmelz. Zwar wirkt der Speichel dem entgegen, aber wenn häufig zuckerhaltige Getränke oder Lebensmittel konsumiert werden, schafft der Speichel es nicht, die Zähne vor den Säuren zu schützen. (6)
Schnellere Alterung
Natürlich ist es ein ganz normaler Prozess, dass wir altern und unsere Haut im Laufe des Lebens faltiger wird. Ein hoher Zuckerkonsum kann diesen Prozess aber deutlich beschleunigen. Denn bei einem hohen Blutzuckerspiegel werden mehr AGEs gebildet.
AGEs, Advanced Glycation End products, sind “Endprodukte” der Glykation. Glykation bedeutet, dass der Zucker in unserem Blut sich mit körpereigenen Eiweißbausteinen verklebt und sie eine Verbindung eingehen, die nicht mehr gelöst werden kann.
Unser Körper kann die AGEs nicht weiter verstoffwechseln, sodass ihm nichts Anderes übrig bleibt, als sie im Körper, meist im Bindegewebe, auszulagern.
Dadurch verlieren unsere Gefäße an Elastizität und unsere Haut an Spannkraft.
AGEs können sich auf viele Bereiche in unserem Körper auswirken. Die Zellregeneration wird beeinträchtigt und die Produktion von Kollagen und Elastin wird reduziert. Und so wird die Haut mit der Zeit faltiger und schlaffer, als es sein müsste.
Und da AGEs als Risikofaktoren für versteifte Blutgefäße gelten, erhöht sich sogar das Risiko für Gefäßerkrankungen. (6)
Was bei der Glykation in unserem Körper passiert, kann man bildlich bei einem Stück Fleisch oder Kuchen im Backofen beobachten. Beide werden mit der Zeit immer bräuner. Diese Bräunung entsteht dadurch, dass der Zucker karamellisiert und sich mit anderen Bestandteilen des Kuchens und des Fleisches verbindet. Und das passiert auch in unserem Körper.
Jetzt fragst du dich vielleicht, ob es möglich ist, die schon abgelagerten AGEs wieder aus dem Gewebe zu entfernen, oder? Dazu muss ich leider sagen, dass das bisher sehr schwierig ist und dass einmal abgelagerte AGEs oft jahrelang im Gewebe bleiben. Der Fokus liegt daher auf der Prävention. Am besten ist es ihre Bildung und somit ihre schädlichen Auswirkungen so weit es geht zu minimieren (z.B. mit einer zuckerarmen Ernährung).
Schlafprobleme
Ein zu hoher Zuckerkonsum kann auch dafür sorgen, dass der Schlaf gestört wird. Das kann bedeuten, dass man nicht gut ein- oder durchschlafen kann, dass der Schlaf sehr leicht ist, dass man nachts wach liegt oder sich morgens wie gerädert fühlt.
Große Blutzuckerschwankungen sind für unseren Körper sehr stressig. Er ist dann die ganze Zeit damit beschäftigt, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren und dieser Stress kann sich auch auf den Schlaf auswirken. Es kann z.B. sein, dass man nachts aus dem Schlaf hochschreckt, weil der Körper aufgrund einer Unterzuckerung Cortisol und Adrenalin ausschüttet.
In dieser Folge kommt es oft zu Stimmungsschwankungen in der Nacht, die viele als Angstzustände, Ärger oder Gedankenkarussell kennen und die das erneute Einschlafen dann besonders erschweren. Als ich aus meiner Zuckersucht aussteigen konnte, hat sich mein Schlaf sehr verbessert, ich bin innerlich ruhiger geworden und liege nachts nicht mehr wach.
Unterzuckerung
Eine Folge von hohem Zuckerkonsum ist, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, regelmäßig in der Unterzuckerung zu landen.
Wenn der Blutzuckerspiegel stark angestiegen ist, sorgt der Körper mit einer entsprechenden Insulinausschüttung dafür, dass dieser schnell wieder niedriger wird.
Häufig kommt es dann zu einer Unterzuckerung. Oft erkennen Menschen die Symptome eines niedrigen Blutzuckerspiegels nicht als solche, denn die Anzeichen für einen niedrigen Blutzuckerspiegel sind diffus. Sie können Reizbarkeit, Ängstlichkeit, Herzrasen, Verwirrung, Müdigkeit oder Erschöpfung umfassen.
Allerdings sollte man solche Symptome nicht übergehen, denn wenn sich bereits Symptome wie unscharfes Sehen oder ein schnellerer Herzschlag bemerkbar machen, befindet sich der Körper langsam in einer echten Notsituation.
Akut ist es dann gut (bei Diabetikern lebenswichtig), schnelle Energie zuzuführen.
Besser ist es aber natürlich, dafür zu sorgen, dass der Körper gar nicht erst unterzuckert.
Und darauf hast du großen Einfluss mit einer blutzuckerstabilisierenden Ernährung!
Starker Wunsch nach koffeinhaltigen Getränken
Viele greifen gern zu Kaffee oder zu anderen koffeinhaltigen Getränken, um morgens in Gang zu kommen oder das Nachmittagstief durchzustehen.
Es kann aber gut sein, dass die Müdigkeit, die damit überbrückt werden soll, durch einen Mangel an Energie aufgrund eines schwankenden Blutzuckers entstanden ist.
Also: Stabiler Blutzucker = kein Koffeinjieper? Das kann bei einigen zutreffen.

Bild von Karolina Grabowska auf Pixabay
Haarausfall
Ein hoher Zuckerkonsum kann mit ungesunden und ausfallenden Haaren in Zusammenhang stehen. Über Umwege kann der Zucker die Haarfollikel schwächen, so dass die Haare spröde oder brüchig werden und im schlimmsten Fall ausfallen. Ein Stichwort für weiterführende Informationen kann hier die “Übersäuerung” des Körpers sein.
Und natürlich Zuckersucht
Wenn du dich einmal körperlich und emotional daran gewöhnt hast, viel Zucker zu essen, fällt es vielen zu Anfang schwer, den Zuckerkonsum zu reduzieren.
Eigentlich ist es paradox: Die meisten spüren, dass ihnen so viel Zucker nicht gut tut, sind aber trotzdem nicht in der Lage, ihn zu reduzieren. Und hier sind wir ganz schnell im Bereich der Sucht und zwar der Zuckersucht. Dazu schreibe ich unten noch mehr!
Mentale Folgen von zu viel Zucker
Als Nächstes schauen wir uns die Folgen eines hohen Zuckerkonsums auf der Ebene der Psyche an.
Depressive Verstimmungen und Angstzustände
Schwankende Blutzuckerspiegel beeinflussen unsere Stimmung. Und Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen hohem Zuckerkonsum und dem Risiko, eine Depression oder eine Angststörung zu entwickeln, gibt. (2, 10) Wie genau dieser Zusammenhang aussieht, ist noch nicht geklärt, aber es kann damit zu tun haben, dass Zucker entzündliche Prozesse im Körper fördert und diese auch unser Gehirn beeinträchtigen.
ADHS / ADS:
Es wird davon ausgegangen, dass Zucker nicht der Grund und Auslöser für ADHS oder ADS ist, aber eine Studie kam zu der Schlussfolgerung, dass Zucker die Symptome verstärken und sie dadurch oft auch erst deutlich bemerkbar machen.
Auf lange Frist gesehen kann viel Zucker das Risiko, unter den Symptomen von ADHS oder ADS zu leiden, also verstärken. Vor allem starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels werden mit der Verschlechterung der Situation in Verbindung gebracht. Daher macht es Sinn, auf eine ausgewogene, darmfreundliche Ernährung mit reduziertem Zuckerkonsum zu achten, um die ADHS-Symptome zu lindern.
Konzentrationsschwäche
Viele Teilnehmer in meinem Endlich zuckerfrei! Intensiv-Programm berichten, dass sie vor Programmstart häufig ein Gefühl von Nebel im Kopf haben, nicht so klar denken können und Konzentrationsprobleme haben. In der Regel werden diese Symptome durch die zuckerfreie Zeit besser und sehr oft wird begeistert von einer neu gewonnenen Klarheit im Kopf berichtet
Das liegt vermutlich daran, dass wir durch eine nährstoffreiche Ernährung den Blutzuckerspiegel stabilisieren und das Gehirn so konstant mit Energie versorgt ist. Mit einer besseren Versorgung gibt es weniger Leistungseinbrüche und weniger Konzentrationsschwächen.
Übermäßiger Zuckerkonsum kann (wie oben erwähnt) entzündliche Prozesse im Körper und auch im Gehirn fördern, was langfristig zu kognitiven Problemen führen kann. Studien deuten sogar darauf hin, dass ein hoher Zuckerkonsum das Risiko für Hirnerkrankungen wie Demenz erhöhen kann. Langfristiger übermäßiger Zuckerkonsum kann sogar zu strukturellen Veränderungen im Gehirn führen, einschließlich einer Schrumpfung bestimmter Hirnregionen. So gesehen kann zu viel Zucker dumm machen.
Schwächung des Selbstwertgefühls
Auf diesen letzten Punkt möchte ich nochmal etwas stärker eingehen, da viele (zuckersüchtige) Menschen damit zu tun haben.
Viele Menschen, die bei mir im Coaching landen, sind schon fast verzweifelt, weil sie es einfach nicht schaffen, das mit dem Zucker auf die Reihe zu kriegen. Sie fühlen sich wie ein Versager und beschimpfen sich innerlich immer wieder selbst, weil sie es wieder nicht geschafft haben, den Keks liegen zu lassen. Diese permanente innere Abwertung ist sehr anstrengend und kann auf Dauer das Selbstwertgefühl enorm schwächen.
Deshalb möchte ich dir, falls du das kennst, gleich ein bisschen Mut machen: Ja, die Sache mit dem Zucker ist keine einfache Sache. Und Zuckersucht ist nicht zu unterschätzen.
Ich habe auch lange gebraucht, daraus zu finden, und kann dir deshalb auch sagen: Es ist möglich! 🙂 Hol dir einfach Hilfe. So wird es leichter und du brauchst weniger Zeit, um den Weg aus dem Zuckerdschungel zu finden.
→ Wie wir gesehen haben: Ja, Zucker kann krank machen.
Die negativen Folgen von einem hohen Zuckerkonsum sind vielfältig und vielleicht ist dir aufgefallen, dass viele auch miteinander zusammenhängen oder sich gegenseitig bedingen.
So sorgen hohe Blutzuckerspiegel für hohe Insulinspiegel. Hohe Insulinspiegel können auf Dauer zu einer Insulinresistenz führen, die wiederum Mitauslöser für hormonelle Dysbalancen oder das Metabolische Syndrom sein kann.
Viel Zucker im Körper schädigt auf Dauer auch den Darm, was sich wiederum negativ auf das Immunsystem auswirkt, wodurch die Krankheitsanfälligkeit erhöht wird und auch Hautprobleme entstehen können.
Es sind also in sich verzweigte Folgeerkrankungen. Aber am Anfang steht als Ursache ganz häufig unsere heutige Ernährungsweise, der damit einhergehende hohe Zuckerkonsum und die folglich schwankenden Blutzuckerspiegel.
Und verrückterweise und obwohl der Körper durch den hohen Zuckerkonsum vielleicht schon aus dem Gleichgewicht gekommen ist und gesundheitliche Probleme bestehen, fällt es vielen trotzdem so schwer, den Zuckerkonsum zu reduzieren.
Und deswegen möchte ich jetzt noch auf Zuckersucht zu sprechen kommen.
Zuckersucht
Wenn du deinen Zuckerkonsum reduzieren möchtest, um dir und deiner Gesundheit Gutes zu tun, es aber nicht klappt, dann kann es sein, dass du unter Zuckersucht leidest.
In meinen Augen gibt es eine körperliche und eine emotionale Seite der Zuckersucht. Und ganz oft tritt beides gemeinsam auf.
- Körperliche Zuckersucht besteht, wenn der Körper so sehr an Zucker gewöhnt ist, dass er nach regelmäßigem Zuckernachschub verlangt.
- Emotional süchtig nach Zucker bist du, wenn du versuchst, mit dem Zucker emotionale Bedürfnisse zu erfüllen.
Zuckersucht an sich ist schon eine anstrengende Sache. Zusätzlich leiden aber gerade Zuckersüchtige im Verhältnis öfter unter den Problemen eines hohen Zuckerkonsums als Menschen, die wenig Zucker konsumieren. (Ist ja auch klar. Wer, wenn nicht zuckersüchtig, würde so viel Zucker essen, dass es ihm bewusst schlecht tut?)
Also, wenn du dich betroffen fühlst (und damit bist du wirklich nicht alleine 💙) und etwas an deinem Zuckerkonsum verändern willst, um deinem Körper und deiner Psyche Gutes zu tun, lade ich dich ein, dich erstmal grundlegend zum Thema Zucker zu informieren.
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Quellen
(1) https://www.aerzteblatt.de/archiv/231265/Einfluss-der-Ernaehrung-auf-die-Gesundheit-Die-Risiken-durch-Zucker-lassen-sich-fuer-einzelne-Erkrankungen-abschaetzen (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)
(2) https://www.ukaachen.de/kliniken-institute/mfa-zfa/tipps-und-service/die-bittersuesse-wahrheit-ueber-zucker (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)
(3) https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/wie-zucker-entzuendungen-foerdert/ (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)
(4) https://www.aerztezeitung.de/Medizin/So-viel-Zucker-pro-Tag-darfs-sein-254183.html (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)
(5) https://www.diabinfo.de/leben/folgeerkrankungen/leber.html (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)
(6) Johannes F. Coy: Fit mit Zucker. Gräfe und Unzer Verlag, 2019.
(7) https://www.uni-heidelberg.de/presse/news08/pm280821-1amp.html (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)
(8) https://herzstiftung.de/ihre-herzgesundheit/gesund-bleiben/ernaehrung/zucker (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)
(9) https://www.myoreflex.de/media/downloads/Insulin_und_Insulinresistenz_im_Gehirn.pdf (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)
(10) https://www.neatic.de/zucker-und-depression/ (zuletzt aufgerufen am 28.11.2024)