von Ilga Pohlmann | 18. Februar 2019 | 0 Kommentare

Selbst-Sabotage

Viele meiner Teilnehmer und Blog-Besucher kennen das Gefühl der Selbst-Sabotage. Mir wird immer wieder berichtet, wie gut sie sich beruflich im Griff haben, die Familie wird vorbildlich organisiert, aber beim Thema Essen schlagen sie immer wieder über die Stränge. Da halten sie nicht durch. Und das, obwohl sie sich immer wieder vornehmen, es besser zu machen. Kaum werden Ernährungs-Regeln aufgestellt, steigt das Verlangen nach der verbotenen Frucht. So schlimm, dass sogar das Wort „Diät“ alleine dafür sorgen kann, dass sie 2 Kilogramm zunehmen.

Die reine Existenz einer Regel führt dazu, dass sie gebrochen werden muss. Obwohl man es besser weiß, kann man sich nicht an die Rahmenbedingungen halten und sabotiert sich auf raffinierte Weise selbst. Wie kommt das?

Dein inneres Autoritäts-System spiegelt das äußere Autoritätssystem deiner Kindheit wieder.

 

Woher kommt die Sabotage?

Nach Anodea Judith hat Selbst-Sabotage nichts mit fehlender Willenskraft zu tun, sondern eher mit der Autoritätsperson, die du in deiner Kindheit und Jugend erlebt hast.

Wenn du z.B. in einer sehr kontrollierenden Umgebung gewohnt hast und dich damit als Kind nicht arrangieren konntest, wirst du vielleicht rebelliert haben. Oder du hast dich den Verboten gefügt, obwohl du sie nicht verstanden hast, und hast in dieser Folge einen Machtverlust, ein Ohnmachtsgefühl, erlebt, das oft mit viel Wut einhergeht, die dann wiederum gelernt wurde zu verdrängen.

Vielleicht wurde oft dafür gesorgt, dass du deine eigenen Bedürfnisse unterdrücken musstest und für unwichtig – nicht richtig – halten musstest. Dann kann es sein, dass deine heutige Reaktion auf jede Erwartung an dich erst einmal Ablehnung ist – nur um dieser ständigen Unterdrückung zu entfliehen: „Nie wieder werde ich mir so etwas antun lassen!“ Leider bleibt bei so einem Verhalten das eigene Bedürfnis oft auf der Strecke, denn es kann vor lauter Trotzreaktion gar nicht mehr ehrlich gespürt werden. Wichtig ist nur, da Gegenteil zu wollen um sich zu schützen.

Diese damals gelernten Verhaltensweisen Können dann ein Leben lang mitgetragen werden. Das kann zur Folge haben, dass auch gegen jede Regel, die man sich selbst stellt, irgendwann rebelliert werden muss, weil die Regel für das Unterbewusstsein von der Autoritätsperson gegeben wurde. So kann das Verhalten dieser Person in deiner Vergangenheit Auswirkungen auf dein heutiges Essverhalten haben.

All diese Erlebnisse können dafür sorgen, dass wir ein gestörtes Autoritätssystem erlernen, dass einem gesunden Lebens sehr im Wege stehen kann.

 

Kritischen Stimmen, der Hintergrund für jeden weiteren Moment des Lebens

Anodea Judith beschreibt, dass unsere Erfahrungen dazu geführt haben, dass unsere innere Autorität die äusserer Autorität wieder spiegeln. Und wie auch immer deine äussere Autoritätsperson sich dir als Kind gegenüber verhalten hat, so verhältst du dich als Erwachsener dir gegenüber – oder sogar gegenteilig.

„Autorität ist ein Thema, das in jedem Leben präsent ist. Als Kinder kämpfen wir mit der Autorität unserer Eltern, Hausmeister, älteren Geschwister, Babysitter und Schullehrer.

 

Diese Autoritätsmodelle beeinflussen, wie wir darauf reagieren, aber noch wichtiger, wie wir unsere innere Autorität entwickeln. Nur durch innere Autorität organisieren und fokussieren wir unsere persönliche Energie in einen wirksamen Willen. Wir mögen unseren Autoritätsmodellen nacheifern oder gegen sie rebellieren, sie formen trotzdem unser Konzept der Macht auf subtile und tiefgründige Weise.

 

Um unser Leben zu beherrschen, brauchen wir diese innere Autorität, um eine feste Präsenz zu haben. Wir brauchen einen inneren Teil, der uns ins Bett schickt, wenn wir müde sind, uns morgens pünktlich zur Arbeit aufstehen lässt und uns vom Tisch wegdrängt, wenn wir genug zu essen oder zu trinken haben. Wir brauchen einen Teil, der diese Autorität angesichts der Herausforderung für angemessen hält und erkennen kann, wann wir uns widersetzen und wann wir anderen nachgeben müssen. Wir brauchen einen Teil, der uns an die Hand nimmt und uns hilft, unsere Zukunft zu gestalten. Wir brauchen ein internes Organisationsprinzip, das unser Wachstum prägt, formt und steuert.

 

Bis wir bewusst diesen inneren Teil unserer Persönlichkeit bilden, wird er durch das Verhalten derer gebildet, die die Autorität über uns haben. Wenn unser Elternteil ein Tyrann war, wird unsere innere Autorität entweder tyrannisch sein oder ihr Gegenteil, ein komplettes Weichei. Es kann sogar zu unterschiedlichen Zeiten zwischen den beiden wechseln. Wenn unser Elternteil abwesend oder passiv war, wird unsere innere Autorität wahrscheinlich ebenso abwesend sein. Wenn unsere Eltern durch Kritik und Scham kontrollierten, werden sich ihre kritischen Stimmen in unseren Geist eingraben und als Hintergrund für jeden weiteren Moment des Lebens bis zum Erbrechen abgespielt werden. Wenn unsere Eltern täuschend und indirekt waren, werden wir ein Meister der Vermeidung und Manipulation sowohl für uns selbst als auch für andere sein.“ – Anodea Judith

 

Wenn man sich dieses Verhalten nicht klar macht, kann es dazu kommen, dass wir unser Leben lang gegen unsere Eltern ankämpfen – nicht in Person, aber dennoch in uns drin, und noch krasser: gegen uns selbst. Machen wir uns dieses Verhalten bewusst, wird es mit der Zeit immer einfacher werden, unsere Regeln einzuhalten, da wir nicht mehr unbewusst gegen unsere Autoritätspersonen ankämpfen müssen.

Klingt verrückt?
Schau mal, ob du parallelen zwischen deinem Verhalten und den Verboten und Regeln deiner Eltern findest. Und wenn du der Meinung bist, dass das bei dir der Fall ist, können wir das gerne und ganz einfach lösen. Komm einfach zu mir ins Coaching!


Tags

Autorität, Regeln, Sabotage


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