von Ilga Pohlmann | 3. April 2017 | 25 Kommentare

Kombucha

Zuckerarm zu leben hat sehr viele Vorteile.

Leider gibt aber auch ein paar kleine Nachteile. Für mich sind alle von ihnen mit dem sozialen Umfeld verbunden und haben mit den fehlenden Alternativen zu tun. Essengehen ist schwieriger, Feste sind etwas komplizierter und abends in der Kneipe sitzen und ein zuckerfreies Getränk außer Wasser zu bestellen, ist fast unmöglich. Bier und trockener Wein funktioniert zwar gut, aber ich habe nicht immer Appetit auf Alkohol.

Zucker in flüssiger Form bleibt ein No-Go für mich, da er so schnell ins Blut übergeht und eine sehr schnelle Insulinausschüttung provoziert, mit all den unangenehmen Folgen für die Gesundheit und das Wohlbefinden.

Tee kann ich bestellen, aber ich habe nicht immer Lust auf etwas Heißes. Außerdem wird man zum Sonderling, wenn zwischen Cocktails und Limos ein heißer Ingwer- oder Pfefferminztee auf dem Tisch steht. Anstoßen will dann keiner so recht mit mir.

Schon lange habe ich mir eine Alternative gewünscht: eine gesunde Limonade aus der Flasche! Und jetzt ist sie da! Fairment verkauft leckeren Kombucha* in schönen 0.33-Liter-Flaschen. In Berlin, Düsseldorf und München kann man sie schon im Laden kaufen, alle anderen können bisher nur 1-Liter-Flaschen im Netz bestellen. Ich hoffe, dass Hannover auch bald beliefert wird.

* [kɔmˈbuːxa] od. [kɔmˈbuːtʃa]

Aber lasst uns zuerst klären, was Kombucha überhaupt ist:

Fragen wir die Wikipedia:

Kombucha ist ein Gärgetränk, das durch Fermentierung gesüßten Tees, z. B. Grünen Tees, mit dem sogenannten Kombucha-Pilz oder Teepilz hergestellt wird. Durch alkoholische Gärung baut der Kombucha-Pilz den Zucker zu Kohlenstoffdioxid und Ethanol ab. Der Alkoholgehalt variiert dabei zwischen 0,5 und 2 %. Der Kombucha-Pilz ist allerdings kein eigenständiger Pilz, sondern eine Symbiose verschiedener Hefen (einzellige Pilze) und Essigsäurebakterien. (Quelle)

Dieses fermentierte Getränk ist bereits seit weit über 2.000 Jahren in Asien bekannt und wird dort auch als Heilmittel genutzt. Es enthält eine Vielzahl an Vitaminen (sogar B12), Mineralstoffen, Enzymen, Antioxidantien, organischen Säuren und Spurenelementen.

Kombucha wird nachgesagt, dass er das Immunsystem stärkt, die Darmflora positiv beeinflusst und sogar der Leber beim Entgiften hilft (genial für Zuckersüchtige, die oft eine geplagte Leber haben). Hier gibt es dazu viele Informationen.

Wie schmeckt Kombucha?

Kombucha hat einen sehr frischen, etwas sauren Geschmack und er britzelt auf der Zunge. Ich vergleiche ihn oft mit Cidre. Man kann ihn z.B. mit Früchten oder Ingwer nachreifen lassen und so seinen Geschmack noch verfeinern.

Kombucha sollte leben.

Kombucha ist schon länger auf dem Markt, aber bisher waren alle Varianten, die ich finden konnte, pasteurisiert und so büßt dieses Getränk viele positive Eigenschaften ein. Kombucha lebt, er verändert sich jeden Tag, und genau das bringt die Qualität. Erhitzt man ihn, stirbt er (oje!) und verliert enorm. Fairment wagt seit einer Weile den Versuch, unfermentierten Kombucha in Flaschen zu etablieren und verkauft sogar Sets zum Selbstbrauen.

Bis ich dieses wundervolle Getränk auch hier im Laden kaufen kann, hab ich mich entschieden, es selbst herzustellen. Es funktioniert wunderbar, und jetzt nehme ich ab und zu ein kleines Fläschchen mit ins Restaurant und verfeiner mir dort meine Wasser-Bestellung. Kombucha schmeckt nämlich auch als Schorle sehr, sehr gut. Meinetwegen darf die Biergartensaison starten, ich bin wunderbar vorbereitet!

Wie wird Kombucha hergestellt?

Hier und hier gibt es eine genaue Anleitung. Ich zeig euch, wie einfach es mit dem Set von Fairment geht. Sie haben an alles gedacht, und man kann direkt loslegen!

Eins vorweg: Kombucha lebt vom Zucker. Perfekt für die Restzucker-Verwertung!

Für mich war der Einsatz von einer großen Menge Zucker erst sehr seltsam. Ich habe zwei Liter Tee angesetzt und musste dafür 8 EL Zucker als Kombucha-Futter einplanen.

Damit das fertige Getränk möglichst wenig Zucker enthält, sollte der Kombucha am besten 10 Tage oder länger fermentieren. Der noch verbleibende Zucker (unter 1%) wird im Körper gut durch die anderen Inhaltsstoffe abgepuffert. So bleibt der Blutzuckerspiegel stabil. Wird er in der langen Brauzeit zu sauer, kann er sehr gut mit diesem besonderen Stevia direkt vor dem Trinken nachgesüßt werden. Der Geschmack harmoniert wunderbar. (Abhängig von der Temperatur ist der Zucker nach 20 Tagen komplett abgebaut und man hat Essig im Glas. Verdünnt mit Wasser und etwas Stevia ist auch das lecker.)

Das Set von Fairment enthält (bzw. ihr benötigt zum Brauen):

  • Einen Scoby (symbiotic culture of bacteria and yeast), der Kombucha-Pilz
  • Starter-Flüssigkeit (Kombucha-Getränk)
  • Ein Gärgefäß, am besten aus Glas
  • Zubehör wie Teesieb, Trichter, Sieb
  • Bio-Zucker
  • Bio-Tee
  • Ein Rezept, Tipps und eine Anleitung

(Mit dem Rabatt-Code Zuckermonster sparst du 10%.)

Jetzt kann es losgehen. Erst einmal muss der Tee gekocht werden. Ich habe 2 Liter Wasser aufgekocht und den Tee darin ca. 8 Minuten ziehen lassen und dann den Zucker eingerührt.

Danach muss man leider erst einmal warten, bis der Tee auf ca. unter 25°C abgekühlt ist. Das hat mich etwas ungeduldig werden lassen.

Danach wird der Tee in den großen Glasbehälter gefüllt, und die Starterflüssigkeit dazu gegeben.

Anschließend wird der dicke Scoby in die Flüssigkeit gelassen und dann sollte man das Glas nicht luftdicht, aber fliegensicher verschließen. Fairment liefert ein süßes handgemachtes Stoffhäubchen für das Glas mit – wie zu Omas Zeiten. (Und obendrein ist es noch ein soziales Projekt!)

Das war’s! Ich hab einen schönen Platz hinter der Therme für das Glas gefunden. Hier ist es warm und der Kombucha kann in Ruhe fermentieren und wachsen. Ich plane 10 Tage für die Fermentation und stelle mich auf einen zweiten Pilz ein, der in der Zeit heranreifen soll.

Nach 3 Tagen schaue ich nach – und bekomme einen riesigen Schreck! Was ist das Ekliges? Schimmel?

Ich bleibe ruhig und frage die Suchmaschine. – Alles in Ordnung. Kombucha schimmelt höchst selten und sieht dann komplett anders aus. Das schleimige Ding, das ich im Glas habe, ist eher ein Qualitätsmerkmal. Na, sauber! Ich stelle das Glas zurück und versuche den Ekel in den nächsten Tagen zu verdrängen. 🙂

Sieben Tage später sieht alles nur noch halb so schlimm aus. Es hat sich sogar ein neuer Scoby gebildet, der sehr nach „Anfängerpilz“ aussieht. Er ist ganz wellig und unförmig und klebt über dem alten Pilz. Aber es hat geklappt, und das in Flaschen abgefüllte Getränk sieht gut aus und riecht wunderbar.

Ich verfeinere eine Flasche mit ein paar Ingwerstücken, verschließe sie gut und lasse sie noch 2 Tage im Warmen stehen. Danach kommen die Flaschen in den Kühlschrank und warten dort auf ihren Einsatz.

Fertig ist das leckere Getränk, das jetzt sogar etwas Kohlensäure enthält.

Ich trinke gerne morgens ein Gläschen davon oder am Abend, falls ein bisschen Lust auf Süßes aufkommen sollte. Ich trinke ihn langsam und mit Genuss – wie ein Feierabend-Bier. Kombucha wirkt Wunder: keine Knabber- oder Naschlust mehr.

 

Noch zur Info:

Kombucha gelingt am besten mit melassehaltigem Rohrohrzucker, kann aber sogar mit Reissirup (und hier) gebraut werden, um eine fructosefreie Variante zu erhalten. Kombucha enthält geringe Mengen an Alkohol, aber auch daran kann man etwas ändern.

Ich habe das Brauset vor Fairment  geschenkt bekommen, hätte es aber hier auch beworben, wenn ich es gekauft hätte. Ich bin überzeugt vom Produkt und Unternehmen und möchte hiermit die Verbreitung von rohem Kombucha fördern. Das ist reine Eigennützigkeit! 🙂


Tags

Fairment, fermentiert, Getränk, Kombucha, zuckerfrei


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Angst vor dem Zuckerentzug?!

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  • Liebe Ilga
    Schöner Post! Ich braue seit ein paar Monaten Kombucha und auf mich hat er eine sehr positive Wirkung, er reduziert eher mein Verlangen nach Süßem…

    Ich frage mich nun welcher Zucker eigentlich der gesündeste zum Brauen ist…. die raffinierten Zucker durchleben ja Prozesse und Zusatzstoffe die ich eigentlich nicht essen möchte…Welchen Zucker verwendest Du?

    Vielen Dank und mach weiter so!

    Nina

  • Hallo Ilga! Leider funktioniert der Link für den „guten“ Stevia nicht mehr. Ich weiß aus deinem Kurs noch, dass er besser schmecken sollte als andere Produkte. Kannst du den Namen davon noch mal nennen?
    Liebe Grüße von Beatrix

  • Ich wollte gerne Fragen, inwiefern hier die guten Wirkungen des Grünen Tees von Bedeutung sind. Soviel ich weiß würde Zucker im Grünen Tee dazu führen das die ganzen Effekte eher Nutzlos werden. Deshalb frage ich mich wie es im Kombucha da anders zu seien scheint, doch fermentation bleibt der Zucker ja anfangs im Tee. Auch ist ja Grüntee am besten kurz nach der Zubereitung zu trinken und beim Kombucha steht er ja bestimmt Tage rum. Ich würde dazu gerne Informationen haben. Vielen leiben Dank
    Mareike

  • es gibt eine sogenannte Öchslewaage,mit der man den Zuckergehalt
    überprüfen kann.Gibt es in Läden für Weinbedarf.
    Sylvia

  • Ja, ich bin ( ansonsten) zuckerfrei.
    Mir schmeckt der selbst fermentierte Kombucha (14 Tage) und ich spüre keine negativen Auswirkungen.
    Aber der Blutzucker steigt so stark ( 181) an, daher überlege ich mit dem Kombucha aufzuhören.
    Bin mir allerdings sehr unsicher ?

    Über Tipps würde ich mich freuen.

    • Hallo Petra,

      vielleicht hat der Blutzuckeranstieg und das Unwohlsein ja auch mit dem Koffeingehalt zu tun? Hast du mal koffeinfreien Kombucha probiert?

      Und vielleicht fermentiert der Kombucha ja bei dir langsamer, aus welchen Gründen auch immer, und bräuchte daher noch ein paar Tage mehr?

      Viele Grüße Katharina

  • Ich habe den Bio Kombucha selber fermentiert (14 Tage) und den Blutzucker vor dem trinken des Kombucha gemessen.

    30 Minuten nach dem Konsum von Kombucha ist mein Blutzucker um über 60 Punkte auf einen Blutzuckerwert auf 160 gestiegen, Nach 60 Minuten war mein Blutzuckerspiegel auf 181.

    Über das Ergebnis war ich sehr überrascht. Und frag mich, welche Ursache das haben könnte. ( da ja 14 Tage fermentiert).

    Hat jemand nach dem trinken von ( raw) Kombucha den Blutzucker gemessen?

    Hat jemand ähnliche Ergebnisse oder Erfahrungen ?

    Viele Grüße
    Petra

    • Oh wow!
      Danke für die Rückmeldung! Bei mir sind die Schwankungen nicht so stark und ich profitiere mehr von den Vorteilen. Aber es handelt sich immer noch um Zucker in flüssiger Form, das ist stressig für den Körper. Bist du denn sonst zuckerfrei?

  • Hallo,

    da der Pilz den Zucker umwandelt und ich schon früher schon gerne Kombucha getrunken habe, habe ich das jetzt wieder aufgegriffen und ausprobiert. Ich lebe seit ca. einem dreiviertel Jahr zuckerarm („zuckerfrei“ halte ich für einen Mythos) und habe viele Veränderungen bei mir körperlich und seelisch feststellen können. Den Kombiucha habe ich über die angegebene Webseite von fairment bezogen und alles genau nach Anleitung gemacht.

    Seit ich nun regelmäßig Kombucha trinke, also täglich ca. 1 Glas, kehren alte Symptome zurück, die ich aus meiner zuckerintensiven Zeit kenne: z.B. Heißhungerattacken, Kopfschmerzen oder innere Unruhe. Auch habe ich in kurzer Zeit wieder etwas zugenommen.

    Leider besitze ich kein Refraktometer, um den Restzuckergehalt zu messen. Der Geschmack alleine ist leider ja auch nicht erhellend; Essig beispielsweise besteht zum Teil oft aus enorm viel Zucker, auch wenn man ihn nicht schmeckt. (Nur so als Beispiel hat dieser Essig 57,8% Zucker! https://www.essig-oel.de/acetum-birnenbalsamessig-martin-albrecht ).

    Zusammengefasst: momenten zweifele ich daran, ob der Pilz wirklich so viel Zucker umsetzt und der Restzuckergehalt kleiner als 3% sei. Nachweisen kann ich es aufgrund fehlender Messinstrumente nicht; die Reaktionen meines Körpers weisen allerdings darauf hin.

    • Danke für deine Rückmeldung. Ja, wir reagieren alle etwas verscheiden, wenn es um Zucker geht.

      Wie lange hast du denn den Kombucha fermentieren lassen? Unter 10 Tagen ist er für mich auch nichts. Aber wenn er ähnlich wie Essig schmeckt, dann funktioniert er bei mir gut. Ich finde ihn auch lecker, wenn er so sauer ist.

      Ich wollte mir ein Refraktometer kaufen, aber da auch Alkohol entsteht, sollen die Werte sowieso etwas ungenau sein. Also verlasse ich mich auf mein Körpergefühl und das würde ich dir auch raten. Bei all den Symptomen würde ich auf Kombucha verzichten.

    • Mir ging es ähnlich. Habe meinen Scoby nun auf Jun umgezüchtet und jetzt ist es wunderbar. Nach meiner Erfahrung reichen 50g Zucker bzw Honig auf 1 L für den Ansatz. Wenn du mit Honig braust musst du den Scoby nach und nach dran gewöhnen

  • Danke Euch für die Seite und die Info’s!
    .. Ein Teil {etwa ein drittel} der ‚Kombucha-Ernte‘ + die Pilz-Scheibe können immer wieder für einen neuen Ansatz genutzt werden.
    .. Für den Neuen Ansatz werden die anderen 2 drittel durch *süßen Tee* wieder aufgefüllt,
    .. *Der *Zucker im Tee* wird von der Pilz-Bakterien-Kultur in Vitamine, Essigsäure, Milchsäure, andere organische Säuren {Milchsäure, Essigsäure, Glucuron-/ Gluconsäure} und verschiedene Enzyme, umgewandelt. {nach ca 20-30 Tagen ist aller Zucker so umgewandelt, dass die ‚Ernte‘ Essig ist, weil (fast) kein Zucker mehr drin ist}
    .. Die Mikro-Nährstoffe {Spurenelemente, wie Zink, Mangan,..} kommen aus dem Tee und bleiben bei der Fermentation erhalten.
    .. Die ‚Ernte‘ kann noch durch andere Trink-Flüssigkeiten gestreckt oder verfeinert werden. {Tees, Säfte, Ingwer-Wasser, Wasser,..} Lässt Du das Mix-Getränk noch etwas stehen, wandelt das Kombucha auch in dem Mix-Getränk den Zucker der zugefügten Tees, Saftes,.. in Vitamine, Enzyme,.. um.
    .. Bitte teile von Deinem Kombucha an Deine Freunde, denn damit genießt nicht nur Du sondern schenkst Gesundheit und die Möglichkeit, auch Kombucha zu brauen.
    .. Viel Vergnügen beim Brauen und Teilen, Gesundheit und gute Freunde !!

  • Hallo Ilga,

    aber da ist doch nun auch eine Menge Zucker drin, das wolltest du doch vermeiden, wie du oben schreibst …

    • Durch diese Art der Fermentation wird der Zucker weitestgehend „aufgegessen“. Deshalb lasse ich den Kombucha auch sehr lange fermentieren, damit nur noch sehr wenig Restzucker enthalten ist. Dann überwiegt die positive Wirkung.

        • Ich lasse den Kombucha meistens 14 Tage fermentieren. Was genau an Zucker noch drin bleibt, ist bei jedem Vorgang unterschiedlich. Aber es ist nicht mehr viel.

  • Hallo Ilga,
    was hast du denn nun mit dem Pilz gemacht? Muss der immer wieder neu bestellt werden, oder kann der“neu gewachsene“ Pilz weiter genutzt werden.Eine Flasche davon ist ja nicht gerade viel.
    V.G.Gudrun Luther

  • Hey Ilga,

    du wolltest uns (der aktuellen Zuckentzuggruppe) noch einen Gutschein-Code senden für den Rabatt bei Ferment…
    VG Manja

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    „Jede Reise begintt mit einem ersten Schritt“

    — Laotse


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