von Ilga Pohlmann | 4. März 2018 | 11 Kommentare

Hör‘ auf zu kämpfen!

Herakles kämpft mit Iolaos gegen die Hydra, Hans Sebald Beham 1545

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Denkst du, du müsstest einen Kampf gegen das Zuckermonster führen? Meinst du, du kannst deine Sucht mit Anstrengung besiegen? – Seien wir ehrlich, wie lange versuchst du das schon und scheiterst immer wieder aufs Neue?

Ständig höre ich, dass man gegen die Sucht oder den Appetit ankämpfen soll, aber mir kommt das eher wie ein Krieg gegen die Hydra vor. Schlägt man ihr einen gefährlichen Kopf ab, wachsen zwei Neue nach (siehe Bild oben). Je mehr Druck man auf sein Verhalten ausübt, desto schneller kommt es zu Rückfällen.

 

Süßes ist dein Mittel der Wahl

Die Zuckersucht muss nicht bekämpft werden, denn sie ist nicht dein Feind. Sie ist vielmehr der Teil von dir, der dir so oft den Hals gerettet hat. Er hat dich beschützt, damit dir nichts schlimmeres passiert. Weißt du noch, wie oft dich Schokolade beruhigt hat?

Süßes essen ist deine Lösung. Andere finden heraus, dass Alkohol, Spielen oder Shopping auch hilft, den dunklen Momenten im Leben zu entlaufen, aber du hast dich für Zucker entschieden. Und das war schlau! Zucker ist preiswert, überall verfügbar, gesellschaftlich vollkommen akzeptiert und wirkt enorm schnell – ganz im Gegensatz zu den Auswirkungen von häufigem Alkoholkonsum, der ständigen Pleite vor den Spielautomaten oder der sozialen Isolation von Junkies. Zucker ist sogesehen eine sehr brauchbare Wahl. Diese Lösung funktioniert über einen langen Zeitraum gut. Nur leider bleibt das nicht so.

Die Sucht ist also deine Lösung, die du gefunden hast, als du in Not warst. Wahrscheinlich hast du sie schon gefunden, als du noch sehr jung warst. Du hast mit deinem kindlichen Weltbild entschieden, dass dies eine gute Art ist, dir selbst zu helfen und du hast diese Hilfe einfach bis heute weiter genutzt. Wie schon gesagt, das war schlau, denn Zuckeressen bringt dir kaum gesellschaftliche Nachteile. Leider hat es aber auf Dauer körperliche Nebenwirkungen, die du jetzt, nach vielen Jahren, vielleicht zu spüren bekommst. – Da stellt sich die Frage, ob es nicht an der Zeit ist, eine gesündere Lösung zu finden. Was meinst du?

 

Neue Wege finden

An sich ist es auch gar nicht so kompliziert. Hör‘ auf, Krieg gegen dich zu führen. Schließe Frieden mit deiner Sucht und erkenne in ihr die Hilfe, die sie für dich war. Nimm sie an, als ein Teil von dir, der immer für dich da war, und erlaube ihr, jetzt in Rente zu gehen. Aber nicht, bevor du ihr für all ihre Mühen ausreichend gedankt hast. Sei dankbar für alles, wovor sie dich beschützt hat.

Wie fühlt sich das an? Verschwindet mit dieser Ansicht der Druck, den du dir vorher gemacht hast? Dann wird gerade ein neuer Weg frei: Du kannst anfangen, nach neuen Möglichkeiten zu suchen, die die Situation verbessern können. Zucker ist lange nicht der einzige Ausweg.

Ich kenne diese Wut und den Kampf, aber heute liebe ich mein Zuckermonster. Es hat mir so oft geholfen und deshalb hat es diese Achtung verdient. Was aber nicht heißt, dass ich es füttere. Ich pass auf, dass es sehr schön klein und handlebar bleibt. Für mich ist der Weg aus der Sucht nur liebevoll und mit Weichheit zu schaffen. All die Härte und der Druck, mit dem gegen die Sucht gekämpft wird, fördert nur den Frust und damit auch den nächsten Rückfall.

Ich kämpfe also niemals gegen das Zuckermonster, ich schließe viel mehr Frieden mit ihm.

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Tags

Frieden, Kampf, Zuckermonster, Zuckersucht


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  • Welch tiefsinnige Worte. Nicht mehr kämpfen, sondern das monster klein halten und dankbar sein und sich selbst lieben lernen

    Danke

  • Danke für die Erinnerung, den Kampf aufzugeben, den Säbel endlich weg zu stecken und Frieden zu schließen mit dem weißen Gift.

    Eieiei.
    Das Monster umarmen.
    Eieiei.

    Gut, dass du so eine feine Mutmach-Seite betreibst.
    Herzlichen Dank.

  • Danke für diese Worte, das fühlt sich sehr gut an, und hilft dabei das Thema anders anzupacken und liebevoller mit sich selbst umzugehen.

  • Liebe Ilga, Du schreibst mir grade hochaktuell aus dem Hezen – danke!
    Genau so ist es! Wenn wir uns selbst annehmen wollen, ist es unabdingbar ohne Kampf und harter Disziplin das Zuckermonster zu behandeln. Im Sinne der Selbstliebe sollten wir achtsam das Thema in unser Leben integrieren. Und ja, das Monsterchen hat uns geholfen und uns Schutz gegeben in Zeiten, in denen es uns vielleicht beschützt hat.
    Wie schön, dass es Dich gibt!

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    „Jede Reise begintt mit einem ersten Schritt“

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