von Ilga Pohlmann | 3. September 2014 | 0 Kommentare

Zucker und Sklaven

Ein düsteres Detail der Zuckergeschichte:

Schon im 14. Jahrhundert gab es in Deutschland die ersten Zuckerbäcker. Damals war Rohrzucker ein sehr exklusives Produkt, das sich aber schnell wachsender Beliebtheit erfreute. Durch die steigende Nachfrage entwickelte sich im 16. Jahrhundert einen reger Zuckerhandel. Europäer hatten in der Karibik Plantagen errichtet und zwangen die indianische Urbevölkerung auf den Zuckerrohrfeldern zu arbeiten. Der mühsame Anbau und die eingeschleppten Krankheiten der Europäer wurden den Indios zum Verhängnis. 1540 waren sie bereits ausgestorben.

Um neue Arbeitskräfte für den wachsenden Markt zu bekommen, verkaufte man Afrikaner in die Karibik. Das war der Beginn des Menschenhandels, dem 400 Jahre Sklaverei folgen sollte. Im sogenannte atlantische Dreieckshandel wurden ca. 10 Millionen Afrikaner nach Amerika gebracht, von denen allerdings 2/3 schon auf der Fahrt starben. Trotzdem war der Handel sehr lukrativ. Die Schiffe brachten Zucker, Rum und Melasse, später auch andere Waren, aus der Karibik nach England, verkauften dort den Großteil und brachten den Rest zusammen mit Waffen aus England nach Westafrika, wo sie ihre Ladung gegen Menschen eintauschte. Dann setzten die Schiffe wieder Kurs auf die Karibik um die Sklaven dort gegen Zucker einzutauschen.

Auf den Karinik-Inseln erwartete die die Sklaven sehr harte Arbeit auf den Zuckerrohrfeldern. Für ein Kilogramm Rohrzucker musste ein Arbeiter 5 Stunden arbeiten. Auch die Afrikaner starben schnell, da gute Behandlung und Ernährung teurer war, als der Preis für neue Sklaven. Nach 2 Jahren hatte sich der Preis eines Sklavens bereits bezahlt gemacht, für den Provit sollte er aber 5 Jahre durchhalten.

Ende des 18. Jahrhunderts kam es zu vielen Aufständen auf den Plantagen und gleichzeitig erfand man in Europa die Zuckerproduktion aus der Runkelrübe. Die Situation der Sklaven wurde bekannt und die Europäer kritisierten sie stark. Zeitweilig gab es sogar werbewirksame Zuckerlieferungen aus Indien mit der Aufschrift: „Ostindischer Zucker – nicht von Sklaven hergestellt.“ Trotzallem sollte es noch bis 1850 dauern, bis Großbritannien den Sklavenhandel – auch für alle anderen Staaten – stoppte.


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