von Ilga Pohlmann | 15. August 2014 | 1 Kommentare

Ganz ohne Zucker?

Als ich wieder einmal ein Bonbon dankend ablehnte, erklärte ich im folgenden Gespräch, dass ich versuche keinen weißen Zucker zu essen. Kurz darauf wurde mir diese Frage gestellt:

„Überhaupt keinen Zucker? Aber das machst du schon unter ärztlicher Aufsicht, oder?“
Ich fragte: „Wieso?“
„Na, wir brauchen doch Zucker! Ohne Zucker geht es nicht!“

Ich war sehr erstaunt, Zucker sollte lebenswichtig sein?
Klar, in der Werbung hören wir seit Jahrzehnten, wie wichtig Zucker für uns ist. Slogans wie:

„Zucker versüßt das Leben!“
„Zucker gibt Kraft“
An Zucker sparen, grundverkehrt! Der Körper braucht ihn, Zucker nährt!“

verschafften uns den Eindruck, dass Zucker zum Leben dazu gehört. Gleichzeitig wird er uns als Naturprodukt angepriesen. Noch vor kurzem hat Wiener Zucker mit folgender Anzeige geworben:

„Schwärmen Sie für Joghurt mit Stevia-Glycosiden E960? – Nicht alles, was süß ist, ist so natürlich wie Wiener Zucker.“

 

Aber kann es sein, dass Zucker ein lebenswichtiges und natürliches Nahrungsmittel für uns ist? Für mich gibt es eine ganz einfach Begründung, warum das nicht so ist: die aufwendige Produktion!

Die Zuckerrübe gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Sie wurde aus der Runkelrübe gezüchtet und seither wurde ihr Zuckergehalt von ca. 6% auf heute fast 20% erhöht.

Wenn die Rübe gesät wird, steckt der Samen im innern einer Pille, die ebenfalls künstlichen Pflanzenschutzmittel und Dünger enthält. Die Rübe hat hohe Ansprüche und gehört deshalb zu den am stärksten künstlich gedüngten Gemüsesorten. Vielleicht ist das so, weil sie so extrem hochgezüchtet wurde.
Nach der Ernte wird sie zerschnitten und so lange in heißes Wasser gelegt, bis ihr der Zucker entzogen wurde. Dieser Rohsaft wird mit Kalk und Kohlensäure mehrfach gefiltert und danach immer wieder unter vermindertem Druck aufgekocht, bis ein dickflüssiger Saft entsteht. Danach wird weiter gekocht, bis sich Kristalle bilden. In den nächsten Verarbeitungsschritten werden der Saft und die Kristallen mit Filtern und Zentrifugen getrennt. Dabei entstehen Rohzuckersorten, Weißzucker und 1.-Klasse-Zucker, den man Raffinade nennt.
Der minderwertigere Zucker wird anschließend durch Waschen und durch Knochen- oder Aktivkohle gereinigt, durch Schwefeloxid gebleicht, durch Indanthrenblau (Teerfarbstoff) gefärbt oder mit giftigem Ultramarin zu Raffinade umkristallisiert.

Hier ein kurzer Beitrag über die Produktion, sehr leicht verständlich 🙂

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Man stelle sich nun die Menschen im Mittelalter oder in der Steinzeit mit diesem weißen Kristall-Pulver vor! Ich kann nicht glauben, dass so ein komplizierte Produkt lebenswichtig für die Menschheit sein kann. Und schon gar nicht kann ich glauben, dass es sich nach all dem Düngen, Filtern, Waschen und Auskristallisieren noch um ein Naturprodukt handeln soll.

Die oben erwähnte Frage wurde wahrscheinlich aus einem Missverständnis heraus gestellt:
Natürlich braucht der Mensch Zucker zum Leben, aber der für uns nutzbare Zucker ist in natürlichen Lebensmitteln zu genüge enthalten mit dem isolierten Industriezucker nicht zu vergleichen.

 


Tags

Arzt, Bonbon, Erlebnis, Gespräch, Sozialleben, Zucker


Das interessiert dich vielleicht auch

Angst vor dem Zuckerentzug?!

Angst vor dem Zuckerentzug?!
  • Je öfter eine Dummheit wiederholt wird,desto mehr bekommt sie den Anschein der Klugheit. Und darauf einen (oder zwei) Löffel Zucker in den Kaffee/Tee.

  • {"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

    „Jede Reise begintt mit einem ersten Schritt“

    — Laotse


    Gehe die ersten entscheidenden Schritte Richtung Zuckerfreiheit.

    Mit meinem kostenlosen Starthilfe-Kurs helfe ich dir dabei.

    • Spare über 50% deiner täglichen Zuckermenge ein.
    • Gehe den großen Zuckerfallen in Zukunft aus dem Weg.
    • Gehe den großen Zuckerfallen in Zukunft aus dem Weg.
    >