von Ilga Pohlmann | 23. Juni 2015 | 240 Kommentare

Zucker in Hafermilch

Ach Mann!
Gekaufte Hafermilch im Tetrapack wird völlig anders hergestellt als die, die ich mir in der Küche selber mixe (hier beschrieben). Und das ärgert mich! Wirklich. Ich sag euch gleich warum, aber erst mal von Anfang an:

Gekaufte Hafermilch

Vor einer Weile hab ich ausnahmsweise mal Hafermilch im Tetrapack gekauft. Auf der Zutatenliste stand: Wasser, Hafer, Sonnenblumenkernöl und Meersalz. Toll! Wie praktisch! Ohne Zucker und sogar mit Meersalz! Außerdem stand vorne auf der Packung noch mal dick: ohne Zusatz von Zucker. – Also, ich fand’s gut!

Zuhause öffnete ich die Packung und freute mich wie eine Schneekönigin, denn sie schmeckte so schön süß, ganz ohne Zucker! Oh, lecker!

Ich war also so begeistert, dass ich meinen allgegenwärtigen Vorsatz „Iss vollwertig!“ missachtete. Ich redete mir die leckere Milch schön: „Nur einfach verarbeitet! Zufällig süßer als meine selbst gemachte.“ Meine leise innere Stimme fragte: „Und die 5 Gramm Zucker pro 100 ml in der Liste?“ Ich antwortete ihr irgendwas mit „… natürlicher Zuckergehalt im Hafer“ und ignorierte meinen Zweifel, denn ich war so froh über dieses leckere Geschenk.

OH, MANN! (Moment noch, gleich versteht ihr meinen Ärger.)

Ich fand eine Menge Möglichkeiten und setzte die Milch gerne ein. Warmer Kakao und Chiapudding zum Beispiel, das schmeckte alles viel besser als mit frischer Hafermilch.

Etwa zur selben Zeit machte sich seltsamerweise das Zuckermonster wieder bemerkbar. Es schien sich zu regen und ich hatte mit ein paar Zuckergelüsten zu kämpfen. Nach einer Weile und einigen Paketen Hafermilch kniffen mich meine Hosen. Ich besitze schon ewig keine Waage mehr, aber ich bemerkte deutlich, dass ich etwas zugenommen hatte. – Wie war das möglich?

Enzyme sorgen für Einfachzucker in der Getreidemilch

Endlich hörte ich auf diese kleine Stimme, die die Hafermilch anzweifelte und begann nachzuforschen. Mir gefiel nicht, was ich fand:

Um Hafermilch herzustellen wird ein Brei aus Hafer und Wasser (1:10) aufgekocht und anschließend mit Enzymen (Amylase) versetzt, die einen Teil der Stärke in Zucker (in dem Fall freie Glucose) umwandeln. Diese Stärkeumwandlung entspricht in etwa der Zuckerherstellung in den Raffinerien. In beiden Fällen werden die Bindungen der langkettigen Zucker gelöst und die Stärke zerfällt in einzelne Zuckerbausteine. Die Zuckersorte (siehe Grafik) und Menge lässt sich durch die Art und Anzahl der Enzyme, die Temperatur und Dauer steuern.

Das ungünstige bei dieser Art der Fermentation ist, dass die Arbeit der Stärkeaufspaltung eigentlich unser Körper machen müsste, damit es lange dauert und der Zucker dann erst langsam ins Blut übergeben wird. Die Geschwindigkeit macht den Unterschied. Wenn diese Arbeit vorher die Enzyme erledigen, flutet der Einfachzucker (die freie Glucose) sehr schnell ins Blut und reizt dort die Bauchspeicheldrüse zu einer hohen Insulinproduktion. Mit der Folge, dass wir kurz darauf einen zu niedrigen Blutzuckerspiegel haben: Das ist dann der erneute Appetit. 

Kurz gesagt: Ich hätte ebenso gut 50 Gramm (12,5 TL!) Zucker in meinen Liter selbst gemachte Hafermilch geben können und das Ergebnis wäre ungefähr das gleiche gewesen.

Und als ob das nicht schon genug wäre: Diese Enzyme sind zumeist auch noch auf gentechnisch verändertem Material gewachsen, und auch das muss nicht deklariert werden.
„Lange Zeit war die Stärkeverzuckerung wirtschaftlich kaum interessant. Dies änderte sich, als die zur Stärkespaltung benötigten Enzyme mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen billig, in unbegrenzten Mengen und in der notwendigen Qualität hergestellt werden konnten.“ Quelle 

Versteht ihr meinen Ärger?
Diese Verfahrensweise muss nicht auf der Verpackung angegeben werden und die Getreidemilch darf mit zuckerfrei beworben werden. Zum einen bin ich sauer über die fehlende Aufklärung auf der Packung, aber zum anderen ärgere ich mich auch über mich selber, dass ich darauf reingefallen bin. Eigentlich weiß ich es besser, aber ich vermute, dass der kleine Zuckerholiker in mir seine Chance genutzt hat.

Aber jetzt ist es auch gut.

In meinem Kühlschrank steht seit einer Weile wieder selbst gemachte Hafermilch und mit diesem Artikel schließe ich das Thema Fertig-Getreidemilch und den ganzen Ärger ab. Reine Nussmilch-Sorten und Sojamilch (Wasser, Nüsse/Mandeln/Soja und Meersalz) werden übrigens nicht fermentiert. Falls dort in der Zutatenliste kein Zucker aufgeführt wird, ist sie sehr wahrscheinlich auch zuckerfrei. (Edit: Mittlerweile gibt es auch zuckerfreie Hafermilch im Handel, siehe unten im Nachtrag)

Falls ich mit meinen Nachforschungen falsch liegen sollte, würde ich mich übrigens sehr über eine Richtigstellung freuen – Und auch in anderen Fällen: Ich freue mich immer über Kommentare! 🙂

Nachträge und mehr Hintergrundwissen

So eine süße Getreidemilch ist natürlich nicht furchtbar ungesund oder gar gefährlich, aber sie kann Menschen, die versuchen auf Zucker zu verzichten, das Leben schwer machen. Auch die kleinen Mengen an Zucker (besonders in flüssiger Form, ohne Ballaststoffe) können sehr stark triggern und so den Verzicht auf Zucker unnötig erschweren. – Mit einem Glas gekaufter Hafermilch seid ihr eben auch mit 12g Zucker dabei.

Zur Erklärung: 100 ml Hafermilch enthalten ca. 10g Hafer, also 0,07g Zucker; nach der Fermentierung enthalten 100 ml Hafermilch ca. 5g Zucker – das summiert sich schnell.

Weitere Infos dazu findet ihr hier, hier und hier (Link geht leider nicht mehr).

04.02.2017: Hier hab ich ein Rezept für eine tolle Pflanzenmilch-Alternative.

18.07.2017: Wer zu gekauften Alternativen greifen möchte, kann zuckerfreie Soja- oder Nussmilch-Varianten ausprobieren, denn hier kann die Stärke-Zucker-Fermentation nicht angewendet werden.

20.04.2019: Mittlerweile gibt es einen Haferdrink (Alpro) auf dem Markt, der ohne Fermentation hergestellt wird und keine Einfach- und Zweifachzucker enthält. Die Inhaltsstoffe sind folgende: Wasser, Hafer (8,7%), Zichorienwurzelfasern, Sonnenblumenöl, Calciumcarbonat, Meersalz, Stabilisator (Gellan), Vitamine (B2, B12, D2) und ich finde, dass der Drink wirklich gut schmeckt.
Ich bin allerdings kein Fan von den Zusätzen. Besonders Sonnenblumenöl (Stichwort: Omega-6-Fettsäuren) und das Verdickungsmittel Gellan (E418) gefallen mir nicht. Gellan ist für Bio-Lebensmittel nicht zugelassen – wahrscheinlich, weil es auch gentechnisch produziert werden kann. Und damit kommen wir auch zum dritten Nachteil: Dieser Drink ist kein Bio-Nahrungsmittel.

24.06.2019: Jetzt gibt es auch einen Bio-Haferdrink (Provamel) mit einer ganz kleinen Zutatenliste: Haferbasis* (Wasser, Hafer* (8,4%)), Sonnenblumenöl*, Meersalz – Alpro und Provamel gehören beide zum Mega-Konzern Danone, sind deshalb nicht meine Favoriten. Was mich skeptisch macht, ist das Wort „Haferbasis“, aber ich hab da mal angefragt, warum sonst immer von Wasser und Hafer gesprochen wird.   … to be continued (…keine Antwort)

Natumi und Allos bieten auch zuckerfreie Hafermilch an.

27.09.2019: Einzelne Hersteller erwähnen die Zucker-Stärke-Fermentation auf der Verpackung. Viele Verwechseln dies aber mit der Milchsäure-Fermentation (Kefir, Joghurt, etc.), die viele gesundheitliche Vorteile mit sich bringt.

14.07.2022: Die Verbraucherzentrale NRW erwähnt das Thema der Stärke-Zucker-Fermentation in seinem Artikel über Pflanzenmilch.

06.02.2023: 8 Jahre nach meinem Artikel hab ich dieses Video gefunden, in dem die Stärke-Zucker-Fermentation erklärt wird: https://youtu.be/ngkZu4g8Lmc


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Ärger, Aufklärung, Enzyme, Gentechnik, Hafermilch, süß, Zucker, Zucker in Hafermilch


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  • Hello, mich hat das mit dem Kohlenhydrate, davon Zucker schon länger interessiert und jetzt habe ich durch deine und andere Quellen endlich Aufschluss bekommen. Ich ha e letztens zum ersten Mal die zuckerfreie (0g) von berief getrunken. Die schmeckt auch sehr lecker, nicjt so aggressiv süß. Ich bin dabei und trinke jetzt lieber mit weniger Zucker. Alles Gewohnheit und Einstellung + wissen 🙂
    Und toll wie Du Deinen Artikel mit Updates versorgst!

    • Ja, ich finde, die ohne Zucker schmeckt auch lecker. Die anderen mag ich nicht mehr trinken, da ich es wie du empfinde: aggressiv süß 😀

  • Liebe Ilga, so wertvoll deine Beiträge – ich bin teilweise auch fassungslos wieviel versteckten Zucker man zu sich nehmen kann, wenn man nicht genau hinguckt. Ich bin da auch echt in viele Fallen getappt, auch in Bezug auf meine Kinder, die ich nun ausschleiche. Und das ist wirklich blöd, weil es einfach so konditioniert ist. Was mich persönlich am meisten ärgert, weil ich selbst habe ja ein ganz anderes Verständnis und Willen habe es zu verändern, als meine Kinder 5 und 7 Jahre. Und ich auch schon immer gedacht habe, dass wir uns sehr bewusst und gesund ernähren, aber mit viel versteckten Zucker eben.

    Herzliche Grüße Shandra

    • Ja, das ist auch wirklich frustrierend, wenn man sich so bemüht, es besser zu machen und dann ist es im Endeffekt sogar noch schlimmer. Ich kenne das.

  • Hallo Ilga,
    erstmal 1000 Dank für deine Recherche und die Info.
    Hulla, 12 Teelöffel Zucker in einem Liter?

    Kannst du mir etwas zu der „No“ Sugar Oatly sagen? Auf deren Produkt-Seite wird das Thema Fermentation mal bejaht, mal verneint. Und ich bin jetzt genauso schlau wie zuvor.
    Ich versuche auf Zucker zu verzichten, aber nicht auf den Schäumchen-Latte.

    Was denkst du – ist „No“ Sugar Oatly für zuckerfrei Ernährung geeignet – oder lüge ich mir damit selber in die Tasche?

    Danke schonmal und GUTES NEUES!
    Susanne

    • Alle fertigen Hafermilchen sind Industrieprodukte, also stark verarbeitete Nahrungsmittel. Fast Foods sozusagen. Wenn man sich darüber im Klaren ist, dann kannst du das ja berücksichtigen und den Rest der Ernährung den Focus auf frischere Produkte legen. „Weil es gesünder ist“ zählt für mich für Hafermilch nicht. 🙂
      Aber wenn es um den Zucker geht, dann ist No Sugar Oatly die bessere Wahl.

  • Ich trinke 60ml auf geteilt Laktose,aber mir bekommt dass nicht gut bläbauch Bauch Schmerzen tut weh istnicht gut für mich weglassen tut mir besser, ist dass richtig ya oder nein Laktose endgültig Zucker Blätter mich auf keine Lust mehr darauf.ich wer
    Ich komme mit lacktose nicht klar und macht bläbauch sehr Schmerz Haft wenn ich dass nicht nehme gehts mir besser Jets will ich Harfen mich ausprobieren soll besser sein.kann dass sein.

    • Hafermilch hat den Vorteil, dass sie keine Lactose enthält, und wenn deine Bauchschmerzen durch die Laktose verursacht werden, ist es vielleicht eine gute Idee zu wechseln. Ich empfehle einfach eine zu nehmen, auf der die Aufschrift OHNE ZUCKER steht. 🙂

  • Äh, das ist Standard im Biounterricht – Stärkehaltige Lebensmittel bis zur Zuckersüsse zerkauen zu lassen. Dass sowas aber schon in der Fabrik passiert …

  • Gestern hab ich bei Rewe den hafer deink ohne Zucker mit folgender Zutatenliste gekauft: Wasser,fermentierter Hafer 8%, Sonnenblumen, Stabilisator, Meersalz. Diese hat nun 0,5% Zucker. Was meinst du zu dem fermentierten Hafer? Und erstmal noch Dankeschön für die Mühe deiner Aufklärung. Ich war immer so begeistert von der leicht süßen Milch, die sogar mein carnivorer Mann gern trinkt und deshalb traurig, jedoch froh über deine Informationen. LG Kerstin

    • Hallo Kerstin,
      das ist bestimmt genau die Fermentierung von der ich spreche. Ich vermute nur, dass sie den Prozess früher abgebrochen haben oder weniger Enzyme genutzt haben, um nur einen Teil der Stärke aufzubrechen und nur eine leichte Süße zu bekommen. Je weniger Zucker, desto besser. 🙂

  • Hallo Ilga, vielen Dank für diesen Beitrag. Ich habe eine Frage bezüglich des Begriffs „Auf Haferbasis“. Weißt du genau was bedeutet? und noch habe eine weitere Frage über die Stärkeverzuckerung. Du sagst am Anfang, dass nur ein Teil von Stärke von den Enzymen abgespaltet wird, es heißt, unserer Körper spaltet den Rest der Stärke ab? Bedeutet dies, dass mehr Zuckermoleküle werden nächträglich im Körper produziert und aufgenommen?

    • Hallo Romi,
      ich hab zur Haferbasis nur die Infos direkt im Patent gefunden: https://data.epo.org/publication-server/document?iDocId=7139996&iFormat=0

      „Die Erfindung betrifft ein Herstellungsverfahren für ein wasserlösliches Trockenpulver auf pflanzlicher Basis und stellt ein Herstellungsverfahren dafür zur Verfügung, umfassend die Schritte; Herstellen einer ersten Mischung durch Mischen von Wasser mit Hafer; Zerkleinerung fester Bestandteile in der ersten Mischung; Erhitzen der ersten Mischung auf ein Temperaturbereich zwischen 60° – 70°C; Zugabe von α- und/oder β-Amylasen und Inkubation für mindestens 40 min bei 60° – 70°C; Filtrieren der ersten Mischung; Zusetzen von flüssigem Fett oder Öl zu der ersten Mischung in einem Verhältnis von 65 Gew.-% der ersten Mischung und 35 Gew.-% flüssiges Fettoder Öl; und Sprühtrocknung der Mischung aus erster Mischung und Fett oder Öl.“

      Zu deiner anderen Frage: Ein erster Teil der Stärke (das sind viele Einfachzucker in einer Verbindung) wird schon im Mund in Einfachzucker aufgespalten. Die restliche Stärke wird dann im Laufe der Verdauuung (Magen und Darm) aufgespalten. Dazu muss der Körper keinen Zucker produzieren, er muss einfach nur den Mehrfachzucker (die Stärke) „zerkleinern“.

  • Hallo Ilga,

    sehr interessanter Artikel, vielen Dank. Es klingt alles schlüssig, was du schreibst. Dennoch habe ich da einige Fragen im Kopf.

    Wenn die Stärke im Hafer sowieso in unserem Körper (Mund / Verdauungstrakt) aufgespalten wird, ist ja die Netto-Menge an Zucker die gleiche – egal, ob Enzyme eingesetzt werden, um die Stärke schon bei der Produktion in Einfachzucker umzuwandeln. Der einzige Unterschied (und das schreibst du ja auch) ist die Geschwindigkeit, mit der man den Zucker aufnimmt.

    Aber jetzt die Frage: Ist das überhaupt schlimm? Wenn man Obst isst, nimmt man auch gut und gerne mal 20 g Zucker am Stück auf. Und man trinkt ja von der Hafermilch in der Regel nicht mehr als vielleicht 300 ml für sein Müsli.

    Also was genau ist das Problem der raschen Aufnahme des Zuckers?

    Über die Menge an Zucker brauchen wir nicht diskutieren, die ist tatsächlich sehr hoch (vor allem wenn man beispielsweise den Empfehlungen der DGE folgen möchte). Allerdings ist diese ja genauso hoch, wenn man die gleiche Menge Wasser und Hafer vermengt und beispielsweise einen eigenen Haferdrink macht. Nur dass dieser dann nicht so süß schmeckt, weil die Aufspaltung im Körper passiert.

    Wenn mich der „zweite Appetit“ nicht stört, weil ich den dann z. B. mit Gemüse, Hülsenfrüchten oder Vollkornprodukten stille, welcher Nachteil ergibt sich dann beim Kauf von „Hafermilch Natur“-Produkten, bei denen die Stärke bereits in der Produktion zu Einfachzucker umgewandelt wird?

    • Ja, die Netto Menge des Zuckers ist gleich, aber wir müssen dabei auch die Geschwindigkeit in Betracht ziehen. Wenn die Menge des Zuckers sehr schnell ins Blut weiter gegeben wird, kommt es zu einer Blutzuckerspitze. (Der Blutzucker hebt sich also nicht langsam an und bleibt stabil.) Im Anschluss wird mehr Inuslin als nötig ausgeschüttet. Und genau da liegt das Problem.
      Die Blutzuckerspitzen machen auf Dauer krank.

      Bei Obst verhindern die Ballaststoffe, dass der Zucker sofort ins Blut übergeben wird. Außerdem ist ein Teil des Zuckers Frucktose, die den Blutzucker nicht beeinflusst.

  • Hallo Ilga, vielen Dank für diesen Beitrag. Ich habe vor kurzem auch von der Fermention gelesen und war sehr gefrustet. Ich liebe den Haferdrink von Allos.Du schreibst, dass es diesen Haferdrink von Allos zuckerfrei gibt. Es gibt allerdings zwei Varianten von Allos: einmal ungesüßt und dann noch zuckerfrei. Weißt du was der Unterschied ist? Und ist er wirklich ohne Enzyme, die ja nicht deklariert werden müssen?

    • Wenn es um Zucker geht, ist die Aufschrift „OHNE ZUCKER“ und die 0% Angabe in der Nährstofftabelle wichtig. Ob diese Varainten wirklich ganz ohne Enzyme hergestellt werden, kann ich leider nicht sagen.

  • Liebe Ilga, vielen Dank für diesen Beitrag! Jetzt verstehe ich so einiges… Ich hatte das mit der Fermentation irgendwann entdeckt, da ich wegen einer vermuteten Histaminintoleranz darauf achten muss, es steht aber nur bei einigen Herstellern (z.B. der dm-Marke) explizit mit drauf (das *), bei anderen steht wiederum gar nichts zu dem Zucker, z.B. bei Oatly. Ich nahm an, dass diese einfach „irgendwie“ ohne Fermentation arbeiten, habe mich aber jedes Mal gewundert, warum es (a) trotzdem so lecker schmeckt, es mir aber (b) danach nicht gut geht. Vielen Dank, das hat mir die Augen geöffnet! Zuckersucht eben…;)

    • Hallo!
      Als ich den Artikel damals geschrieben habe, stand es auch noch auf keiner Verpackung. Es muss wohl nicht so sein.
      Ich gehe davon aus, dass Oatly auch diese Fermentation nutzt. Aber die wenigen Sorten „ohne Zucker“ (nicht Oatly), also mit 0 in der „davon Zucker“-Reihe in der Tabelle sind auch ziemlich gut!

  • Wie sieht es bei/mit Reismilch aus? Ist es da auch so fermentiert? Kann man auch Reismilch selbst machen? Ich hatte bislang nur Hanfmilch selbst gemacht, aber werde bald mal Hafer ausprobieren. Vielen Dank =)

    • Ja, Reismilch wir auch fermentiert. Auf youtube gibt es einige Rezepte für Reismilch, aber ich finde sie unfermentiert nicht so überzeugend. 🙂

  • Müsste nicht eigentlich zumindest die modifizierte Stärke in den Inhaltsstoffen deklariert werden?
    Wie wird denn zuckerfreie Hafermilch aus dem Handel so hergestellt?

    • Nein, ich denke nicht, weil es sich da nicht um „modifizierte Stärke“ handelt. Es geht ja um natürliche Stärke (Mehrfachzucker) im Hafer, die in Zucker (Einfachzucker) aufgespalten wird.
      So weit ich weiß, wird die (Einfach-)zuckerfreie Hafermilch einfach nicht fermentiert. Sie ist auch nicht süß.

  • Danke für die Info! Habe mich sehr über den süssen Geschmack der Hafermilch gewundert.
    Habe monatelang Alpro getrunken, ist aber zu teuer.
    Wusste nicht, dass es von ,Danone‘ ist.
    Danke für die Aufklärung!

  • Vielen Dank für diesen nützlichen Beitrag!

    1) Wir haben neulich auch das erste Mal selbst Hafermilch hergestellt und uns gefragt, wieso manch gekaufter Haferdrink denn so süß schmeckt, obwohl „ungesüßt“ drauf steht.
    2) Ich soll mich für 3 Wochen weitesgehend zuckerfrei ernähren, muss aber auch auf den geliebten Kaffee verzichten. Daher erschienen mir andere „Latte“-Getränke als eine gute Alternative. Dadurch bin ich dann auch auf den Haferdrink „hereingefallen“ (wenn auch ich ihn schon verdünnt hatte, da er mir in der Menge zu süß war – hätte ich also auch selbst drauf kommen können).

    Freundlichen Gruß
    Carina

  • Hallo Ilga, danke für den Artikel erklärt mir gerade etwas. Würde aber auch denken, dass die Nährwertangabe auf der Packung nicht stimmt und mehr drin ist. Ich bin Diabetiker und hab einen Sensor der meinen Blutzucker 24/7 überwacht. Hab Letzt Biohafermilch ohne Zucker gekauft, als Ersatz für Kuhmilch. Hafermilch hat etwas mehr Kohlenhydrate 5 => 7,8g/100ml. Mein Morgenritual 2 Cappuccinos. Mit Kuhmilch alles super mein Blutzucker bleibt im Grünenbereich, mit Hafermilch (nur Hafermilch, extra sonst kein Frühstück) schießt der Zucker auf 220mg/dL (Roterbereich) 🙁
    Habs inzwischen gemessen das sind ca. 400ml Milch, denn Blutzuckerverlauf und Unterschied Milch => Hafermilch kann ich mir mit den Nährwertangaben nicht erklären.
    Da muß mehr Zucker drin sein und wie du schreibst schnellverdaulicher.

    • Danke für deine Erfahrungen!
      Das heißt, selbst die Mehrfachzucker (also der Zucker unter KH in der Liste) lässt deinen Blutzucker stärker ansteigen? Interessant!
      Letztendlich ist das bei jedem unterschiedlich. Manche reagieren stärker, manche weniger stark.

      Aber ich stelle immer wieder fest: Lactose ist in dem Fall einfach der bessere Zucker.

      Was du ausprobieren könntest: Puffer den Zucker aus der Hafermilch etwas ab, indem du deinem Cappuccino mehr Fett zufügst. Misch einfach etwas Kokosöl (gibt es auch mit neutralem Geschmack) dazu. (Das kann auch manchmal der Vorteil der Kuh-Milch sein.) Du könntest auch MCT-Öl ausprobieren. Das verlangsamt häufig den schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels. Aber wie gesagt, es ist Typfrage.

      Ich komme gut mit der Hafermilch ohne Zucker klar (mein Blutzuckerspiegel ist aber auch sehr ruhig), aber am besten ist immer noch Kokos- oder Mandelmilch für mich.

  • Hallöchen, kannst du erklären wie die Hersteller es hinkriegen einen Haferdrink mit 0% Zucker herzustellen. Der muss ja dann irgendwie, aufwendig wieder rausgefiltert werden? Weil auch ohne fermentation enhält Hafer ja von Natur aus geringe Mengen Zucker, oder nicht?

    • ich denke, daß es sich ähnlich verhält, wie bei manch anderen Lebensmittel, die Spuren von bestimmten Substanzen enthalten:
      unter einem gewissen schwellwert entfällt die angabepflicht.
      manchmal ist das sogar sinnvoll. ZB hat fruchtsaft oft geringe spuren von alkohol. man müßte aber schon einige dutzend liter davon trinken, um einen messbaren anstieg an blutalkohol zu haben.
      die sache ist also einfach: 0% gibt es nicht, wird aber so angegeben.

  • Vielen Dank für den Beitrag. Ich bin auch lieber ein Fan vom selbermachen, allerdings benutze ich die Hafermilch oft zum erhitzen und da wird die selbstgemachte dabei total dick und ungenießbar (bspw. für einen Grießbrei) – hast du da Tipps wie man das besser machen kann oder mache ich irgendwas falsch? 😀

  • Hallo,
    Als Biologin möchte ich hier gerne etwas anmerken. Du hast sehr schön von den Amylasen erzählt, die die Stärke im Zucker umwandeln. Leider hast du nicht bedacht, dass die selben Amylasen auch in deinem Speichel und Magen vorkommen, ergo, die Stärke in deiner selbst gemachte Milch wird erst nach dem Verzehr in Zucker umgewandelt, das schmeckt man nicht, ist aber trotzdem da. Gekaufte Milch hat also definitiv nicht derart mehr Zucker, wie hier behauptet. Ich kann mir gut vorstellen, dass der industrielle Verdau effizienter funktioniert, als der Speichel und unser Verdauungstrackt, aber selbst gemachte Hafermilch macht das nicht zuckerfrei! Und die gekaufte Milch auch nicht schlechter. (Wenn man von Gentechnik absieht).
    Liebe Grüße

    • Hallo Alina,
      wenn die Amylasen ihre Arbeit in unserem Körper machen und die Stärke erst langsam aufgespalten wird, ist alles in Ordnung. Mit dieser Langsamkeit kann unser Körper umgehen, weil dieser Zucker dann auch erst nach und nach ins Blut übergeben wird – oder auch gar nicht, da er im Darm weiter befördert wird und dort die Bakterien füttert.

      Daher ist die gekaufte Milch in meinen Augen ungünstig, wenn man zuckerarm leben möchte. Dieser schon isolierte Zucker geht zu schnell ins Blut und sorgt für einen zu hohen Insulinausschuss. Das liegt nicht nur an der Biochemie – Zucker ist Zucker, das sehe ich auch so – sondern vor allem an dem Faktor Zeit. Zu schnell und zu viel Zucker auf einmal bedeutet einen zu starke Reaktion der Bauchspeicheldrüse und einer anschließenden Unterzuckerung, da die übergroße Portion Insulin zu viel Zucker in aus dem Blut in die Zellen befördert hat.

    • Ich vertrage keine gekaufte Hafermilch, bekomme schlimmste Bauchschmerzen und sonstige Unannehmlichkeiten, die ich hier nicht weiter erläutern will. 😉

      Habe mich lange gefragt, woran es liegt, mehrere Sorten ausprobiert, immer das gleiche Ergebnis.

      Haferflocken, Gluten, ich vertrage alles wunderbar.

      Ich meide aber seit vielen Jahren die Kombination von z.B. Obst und hinterher Kaugummi mit bestimmten Süßungsmitteln, weil ich dann die gleichen Probleme habe (vertrage Obst ansonsten auch wunderbar und in rauhen Mengen, nur nicht in diedser).

      Ich merke, dass es einen Unterschied macht, auf welche Weise, wo und vor allem welche Zuckerarten bei der Herstellung entstanden sind.

      • Hast du mit der wirklich zuckerfreien (Ohne Zucker) Hafermilch auch Probleme?

        Danke für deine Rückmeldung! Es zeigt so schön, dass die Verarbeitung der Produkte einen entscheidenden Unterschied machen können.

        • War auch mein Gedanke; es stand ja auf der Verpackung lediglich Ohne Zuckerzusatz! und das ist korrekt. Es gibt aber eben auch Hafermilch ohne Zucker.

  • Hallo,
    hast du Erfahrungen zur Vemondo Hafer Barista? Ich teste sie gerade neu, aber sie schmeckt auch süßlich. Wunderte mich auch.
    Cool, dass ich auf deinen Artikel gestoßen bin, glaube ich werde sie einfach mal selber machen. 🙂
    LG Linda

  • Wollte einfach danke sagen, für die Zeit und für die Mühe die du dir machst. Habe eine ähnliche Erfahrung mit der Hafermilch gemacht.

  • Es steht doch eigentlich in den Nährwertangaben wie viel Zucker vorhanden ist. Es ist ja nicht so, dass es keine Alternativen gibt (Mandel oder Cashew hat fast keinen Zucker). Habe hin und wieder Oatly probiert, da es die wenigsten Zutaten hat und 4 g Zucker. Da ich nicht jeden Tag Hafermilch trinke finde ich es akzeptabel. In einer Banane ist bestimmt mehr Zucker 🙂

    • Ja, aber eine Banane bringt halt auch Ballast- und Nährstoffe mit sich, die dem Körper helfen, den Zucker gesund zu verarbeiten.

  • Danke Ilga, für die Aufklärung! Als ich deinen Artikel damals entdeckt habe, war das für mich echt ein Augenöffner!

    Mittlerweile habe ich das Haferdrinkpulver von bluefarm für mich entdeckt. Wenn man nicht grad Haferdrink Zuhause selber macht, finde ich das die bisher beste, gesündeste und schmackhafteste Alternative zu Haferdrink aus dem Tetrapack. Es hat zwar 1,33 g Zucker/ 100 g (auch durch den Fermentationsprozess), triggert mich allerdings nicht (und ich werde schnell getriggert ;-)). Ich brauche einfach nur etwas Rohkakao hinzuzufügen und bin zufrieden!

    Praktisch ist auch, dass man nicht gleich immer 1 ganzen Liter anbrechen muss, sondern nur so viel anmischen kann, wie man gerade braucht. Vielleicht ist das ja auch für den ein oder anderen von euch hilfreich 🙂

  • Danke für die Aufklärung!
    Ich bin auch auf die ,’zuckerfrei‘ Deklaration bei DM reingefallen, finde das eine echte Schweinerei, Menschen so hinters Licht zu führen. Selbermachen ist leider oft der einzige Weg, sicher zu sein

    • Hoffen wir mal, dass das absichtlich gemacht wird. 🙂
      Die neuen zuckerfreien Hafermilch-Alternativen funktionieren aber in meinen Augen gut.

  • Wie wäre es denn, die Hafermilch einfach selbst herzustellen? Geht schnell, kostet fast nichts.
    Haferflocken (4 Eßl.) in den Mixer geben und 800 ml Wasser dazugeben. Alles vermixen und fertig! Hafer setzt sich später zwar ab, kann man wieder aufschütteln.
    Variante 2: Haferflocken quellen lassen (4 Stunden) dann unter kalt Wasser abspülen (warum man es abspült, weiß ich leider nicht mehr), 800 ml Wasser dazugeben und mixen. Habe beide Varianten im Internet gefunden , Variante 1 habe ich ausprobiert und bin damit zufrieden.

  • Hallo Ilga,
    ich verstehe deine Verwunderung über den hohen Zuckergehalt, dies kann einem mit vielen Lebensmitteln passieren. Ich arbeite selbst in der Lebensmittelindustrie und kann dir versichern, dass Hafermilchhersteller die enzymatische Behandlung nicht durchführen um Verbraucher absichtlich dick zu machen und einem zu schaden. Dies ist schlichtweg technologisch nötig. Hafer enthält sehr viel Stärke, welche auch die schön schleimig-klebrige Konsistenz im Porridge verursacht 🙂 Würde man Hafer aber ohne enzymatische Spaltung zu Hafermilch verarbeiten hast du am Ende einen dicken Pudding und kein Getränk. Wann immer hohe Temperaturen und Stärke zusammenkommen , geliert die Stärke und eine Pampe bildet sich. Die industrielle HAfermilch muss hoch erhitzt werden um haltbar zu sein (daher braucht es keine Kühlung und zum Glück auch eine Konservierungsstoffe). Aber die Stärke macht dies nicht möglich, daher nutzt man Enzyme, die die Stärke zu Zuckern abbauen und deswegen ist Zucker enthalten ohne Zuckerzugabe. Auch Obstsäfte , Smoothies usw. können SEHR VIEL Zucker enthalten auch wenn keine zugegeben wurde, weil er natürlich vorkommt. Daher ist es wichtig immer auf die Nährwertangaben von Produkten zu schauen und sich nicht von einem Satz wie „Ohne Zuckerzusatz“ täuschen zu lassen. Und noch ein Wort zu Enzymen…sie sind sehr nützliche hilfreiche Arbeiter, die ebenfalls natürlich vorkommen. Enzyme machen Lebensmittel braun, lassen sie altern (leben also in deiner Küche!) und machen manche Lebensmittel erst genießbar, wie z.B. Kakao-oder Kaffeebohnen. Das heißt oft macht sich die Lebensmittelindustrie einfach natürliche Prozesse zu nutze.

    Viele Grüße Johanna

    • Hallo Johanna,
      Ich verstehe schon, warum Hafermilch so produziert wird. Meine eigene ist regelmäßig sehr dick geworden, wenn sie zu heiß wurde 😉

      Ich gehe auch nicht davon aus, dass die Lebensmittelindustrie uns absichtlich dick machen will. Ich will hier nur erklären, wie sehr dieses Lebensmittel bei der Produktion verändert wird und welche andere Wirkungen es dadurch auf unseren Körper hat. Auch wenn die Verarbeitung mit Enzymen aus der Natur kommt, so hat der isolierte Zucker in der Flüssigkeit einen Effekt auf unseren Körper. Und ich finde es gut, wenn die zuckerhungrigen Menschen, die hier auf der Seite landen, verstehen warum es dazu kommt, wenn sie gekaufte Hafermilch trinken.

      Du schreibst „sich nicht von einem Satz wie „Ohne Zuckerzusatz“ täuschen zu lassen.“
      Warum steht es dann so missverständlich vorne drauf? Obwohl man weiß, dass dieser Zucker in unserem Körper wie zugefügter Zucker wirkt, wird dem Verbraucher vermittelt, dass es sich hier um eine gesündere Variante handelt. Die meisten denken, dass die 5 Gramm Zucker direkt aus dem Hafer kommen und deshalb gesund sein müssen. – Also ich denke, man tut das, weil man sich erhofft, dass mehr Leute das Produkt kaufen, oder? Die Industrie mag zwar die Verbraucher nicht bewusst dick machen, aber ein bisschen täuschen gehört doch schon oft zum guten Ton der Marktwirtschaft, oder? 😉 Und genau deshalb möchte ich hier eine kleine Erklärungshilfe geben, damit die Zuckersüchtigen unter uns nicht unnötig schlecht über sich denken, wenn sie mal wieder unkontrollierbaren Zuckerhunger erleben. Denn diese Hafermilch kann der Trigger dafür sein.

      Du spürst vielleicht, dieses Thema macht mich immer noch ein bisschen grantig …
      Das hat natürlich nichts mit dir und deinem Kommentar zu tun. Danke für deine Erklärungen! 🙂
      Liebe Grüße, Ilga

      • Hallo Ilga,
        ich glaube wir sind beide der Meinung, dass der Konsument mehr über sein Essen und was er kauft wissen sollte! 🙂 Blogs wie deiner tragen sehr zur Aufklärung bei, das finde ich super! Leider wird für mangelnde Aufklärung meist die Lebensmittelindustrie verantwortlich gemacht, die die Produkte ja herstellt. Was teilweise auch stimmt , aber ich finde v.a. dass die Politik, Schulen etc da viel mehr zu beitragen sollten Konsumenten zu bilden. Außerdem kann jeder die Etiketten lesen und heutzutage googeln. Da spürst du vllt bei mir ist Aufklärung/ Konsumentenbildung das Thema was mich grantig macht 😀
        Aber am Ende finde ich wie du auch, selbst gekocht, selbst hergestellt, alles frisch ist das Beste was man machen kann! 🙂

        Viele Grüße

        PS: Und wenn es auf einem Produkt heißt kein Zuckerzusatz weiß man auf jeden Fall es wurde kein raffinierter Zucker zugesetzt, sondern es ist eben nur er natürlich enthaltene. Was für mich auch ein Kaufargument und Vorteil ist. Aber klar bei zuckerfreier Ernährung ist das natürlich dennoch kontraproduktiv!

        • Ja, sicher. Ich sehe da auch einige Schrauben, an denen man drehen könnte, aber leider auch, dass da im Moment sehr wenig Interesse dahinter steht. Ich habe das Gefühl, dass es kaum um die Gesundheit der Menschen geht. Weder in der Politik, noch in der Lebensmittel- oder in der Pharma-Industrie, auch nicht in den Medien oder den Schulen. Es geht so oft nur um das Geschäft, und dabei bleiben viele auf der Strecke.

          Und ich bleib dabei, gerade auf Lebensmittel-Verpackungen sind mir so viele bewusste Täuschungen begegnet, dass ich dafür auf jeden Fall die Industrie verantwortlich mache. Natürlich nicht alle und jeden, aber guck dir alleine mal die langen „Cerealien“-Regale an, die sich mit Gesundheitsversprechen nur so überschlagen. Alles heiße Luft. (Ich sollte mal einen Artikel über die Täuschungen schreiben!)

          Und dann guck mal, wie genau der Geschmack der Produkte auf unseren Bliss-Point abgestimmt wird. Da sitzen Profis, die genau ausarbeiten, bei welcher Zusammenstellung unser Gehirn *Zing* macht, und wir mehr von dem Produkt essen müssen. Da sind wir als Menschen ausgeliefert. Unser Körper muss dann so reagieren, und der freie Wille hat wenig Chancen.

          Diese Produkte sind meistens nicht besonders gesund, sorgen aber dafür, dass wir uns daran überessen müssen. Und dann wird gesagt, dass wir einfach weniger davon essen sollen? Wir sind ja selber Schuld? Obwohl da Profis hauptberuflich dafür sorgen, dass mit unseren instinktiven Reaktion gespielt wird?

          Ich lebe wirklich sehr gesund, esse sehr saubere Lebensmittel, aber wenn ich in eine Dr. O*tker Fertigpizza beiße, oder in einen MacDoof Burger (Veggie 😉 ), dann spüre ich total, was da in meinem Kopf und meiner Zunge abgeht, und wie sehr mein System mehr davon will. Da komme ich mit gesunden Lebensmitteln nicht dagegen an. Und da sind Eltern mit dem Wunsch, ihre Kinder gesund zu ernähren, fast machtlos.

          Was uns bleibt, ist: Selber recherchieren, denken und nachfühlen. – Leider kommen die meisten erst darauf, wenn es ihnen schon schlecht geht. Vorher vertrauen diese Menschen den Produkten.

          Ich habe jeden Tag mit tollen Menschen zu tun, die sich wirklich extrem bemühen, da raus zu kommen und immer und immer wieder scheitern. Nicht, weil sie zu doof sind, zu bequem, oder weil sich nicht weiter informiert haben. Sondern: Weil sie es trotz allem nicht schaffen. Und das liegt ganz oft daran, weil sie die Wirkung der Lebensmittel falsch einschätzen. Und damit sind wir wieder bei der Vorderseite der Verpackung: gesunde Reiswaffeln, fettarme Produkte, Super-Öle und eben: „Ohne Zuckerzusatz“.

          Die Politik wird das nicht ändern. Schon gar nicht in Zeiten, in denen die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft mit N*stle gemeinsame Sache macht.

          Johanna, bitte entschuldige, ich will dich damit nicht angreifen. Aber ich sehe tagtäglich die Folgen dieses Systems, das Leid, was geschaffen wird, und ich werde nicht Partei für die „arme Lebensmittelindustrie“ ergreifen.:)

  • Eigentlich wollte ich nur wissen, warum mein Pudding mit Haferdrink nicht fest wird. Und dann findet man direkt den nächsten Lebensmittel-Beschiss 🙁

    Seit Jahren kaufe ich den Edeka Bio-Haferdrink. Und bin nie auf die Idee gekommen zu hinterfragen, wie aus den 0,7 Gramm Zucker der Haferflocken plötzlich 4,5 Gramm im Haferdrink werden können.

    Selber schuld. Das war mehr als naiv.

    Wenn die Voräte aufgebraucht sind gibt’s wieder Sojadrink und ab und zu einen Liter Milch. Auch das ebenfalls nicht das Nonplusultra ist.

  • Hallo Ilga!
    Ich habe mittlerweile 4 Hafermilchen 😉 ohne Zucker gefunden. (2 weitere als Deine benannten).

    Firma Natumi
    Zutaten: Wasser, glutenfreie Hafer, Sonnenblumenöl, Johannisbrotkernmehl, Meersalz.
    Und Allos: Wasser, italienischer Hafer, Sonnenblumenöl, Meersalz.

    Ich glaube, die habe ich beide im Bioladen gekauft.
    Das scheint ein neuer Trend zu sein. SCHÖN!!!

    Ich finde, Du solltest diese Infos mit in Deinem Artikel aufnehmen. Nicht jeder liest vielleicht die oder alle Kommentare. Und ich weiß, viele freuen sich, etwas in der Art im Vorrat haben zu können… Ich z.B. auch.

    Danke für all die Infos und Deine gute Recherche!

    • Danke für den Beitrag!
      Ich hab es unter dem Artikel (Nachtrag) notiert, aber vielleicht mache ich besser oben im Text noch einen Hinweis. Danke!

  • Es gibt von Provamel inzwischen auch Haferdinks ganz ohne Zucker :).
    Null auf der Zutatenliste und keiner in der Nährwertetabelle!
    Und der Drink schmeckt richtig nach Hafer! Total lecker! 🙂

  • Heute ist mir zum ersten Mal aufgefallen, wie süß mein Haferdrink eigentlich schmeckt und nach kurzer Recherche bin ich auf deinen Artikel gestoßen. Danke dafür, sehr informativ, werde mich nun definitiv nach Alternativen umsehen!

  • Hallo Ilga!
    Vielen Dank für die Mühe und die vielen Infos. Sehr interessant zu lesen.
    Es gibt von Joya einen Haferdrink mit 0%Zucker. Allerdings nicht Bio. Heißt das, das der Drink dann ohne Fermentation hergestellt wird? Auf der Hersteller Seite wird man leider nicht sehr schlau, über die Art der Produktion..
    Danke und schöne Grüße Natascha

  • Hallo Ilga, danke für deine engagierte Stellungnahme. Ich würde aber gern darauf hinweisen, dass im Speichel und auch im Darm dasselbe Enzym aktiv ist wie bei der Fermentierung, nämlich Amylase. Zugegebenermaßen behält man Hafermilch ja meist nicht so lange im Mund ;-). Insulin wird also vom Körper bei fermentierten Drinks vielleicht früher ausgeschüttet, wodurch in Muskulatur und Fettgewebe die Durchlässigkeit für Glucose erhöht wird, insofern ist dein Standpunkt verständlich. Die Kalorienmenge ändert sich allerdings dadurch nicht, und da nur ein Teil der langkettigen Kohlenhydrate bei der Fermentierung zu kurzkettigen abgebaut wird, sollten Heißhungerattacken durch Haferdrink allein nicht auftreten. Ich weiß nicht, ob „zuckerfrei“ auch einen Verzicht auf Obst bedeutet – ein Apfel z.B. enthält viel Einfach- und Doppelzucker. Milchzucker, Maltose und Sacharose sind Doppelzucker, Fructose und Glucose Einfachzucker. Alle gelangen schnell ins Blut und in die Zellen (was aber auch nicht schlimm ist, wenn man sich insgesamt ausgewogen ernährt und sich genug bewegt).

    • Hallo Theresa,
      du hast ganz recht, die Kalorienmenge ändert sich nicht, aber da der Zucker schneller ins Blut übergeben wird – die Arbeit, die unsere System machen müsste, ist schon vorher durch die Fermentation erledigt worden – wird auch mehr Insulin ausgeschüttet, und zu viel Glukose in die Zellen gebracht. Mit der Folge von mehr Appetit.

      Zuckerfrei bedeutet vor allem „keine isolierten Zucker“, denn immer, wenn Zucker von ihrem ursprünglichen Lebensmittel getrennt werden, gelangt der Zucker schneller ins Blut. Daran ist unser Körper nicht gewöhnt und reagiert gestresst.

  • Hallo:)
    Vielen Dank für diese wichtigen Infos!

    Wie sieht es bei Dinkeldrink und dem neuen Hype Milch aus Erbsenprotein (vly oder princess pea) aus?

    • Hallo zusammen,
      bei Erbsendrink werden häufig isolierte Zucker hinzugesetzt (z.B. Rohrzucker), um den starken Erbsengeschmack abzumildern. Allerdings bewegt sich der Zusatz im Bereich von 2-4 g (z.B. bei der Marke HAPPEA, Sorte Natur bzw. Vanille), was im Vergleich zu den fermentierten Haferdrinks (5g zu Einfachzucker fermentierte Zucker ) noch deutlich weniger ist. Daher würde ich Erbsendrinks mit zwar isoliert zugesetzten Zuckern, aber einer geringeren Gesamtzuckermenge Haferdrinks vorziehen.
      Am besten ist natürlich gar kein Zucker, was allerdings wiederum mit geschmacklichen Einbußen verbunden ist. Ein guter Kompromiss dazu ist die Erbsenmilch von VLY in der Sorte Natur: 0g Zucker, 5,2g Proteine und dazu leicht süßlicher Geschmack! Auch von Princess and Pea gibt es eine Variante ohne Zuckerzusatz mit 3,2 g Proteinen, die ich aber geschmacklich nicht beurteilen kann. Ungesüßten Mandeldrink finde ich persönlich klasse, aber ist bzgl. des Wasserverbrauchs sehr kritisch zu betrachten, zudem enthält er leider kaum Proteine . Ökologisch kann Erbsenmilch sehr gut punkten, da Erbsen Stickstoff im Boden binden.
      Liebe Grüße, Christina

  • Die verknüpften Zucker sind doch trotzdem im Hafer enthalten, auch wenn er nicht fermentiert wird. Keine Ahnung wo hier der „Betrug“ sein soll. Außerdem „wachsen“ Enzyme nicht selbstständig. Ich befürchte du bist hier Fehlinformationen aufgesessen

    • Diese Stärkeumwandlung entspricht in etwa der Zuckerherstellung in den Raffinerien. Die Bindungen der langkettigen Zucker werdem gelöst und die Stärke zerfällt in einzelne Zuckerbausteine. Dieser isolierte Zucker wirkt im Körper wie Streuzucker, geht schnell ins Blut und sorgt für eine zu hohe Insulin-Ausschüttung mit der Folge einer Unterzuckerung und mehr Appetit. Wenn man vollwertigen Hafer isst, passiert das nicht.

      • Liebe Ilga,
        vielen Dank für deine interessanten Ausführungen!
        Du schreibst, die Stärkeumwandlung entspricht in etwa dem Herstellungsprozess in Zucker-Raffinerien. Das hat mich etwas stutzig gemacht. Die Extraktion und Kristallisation von Zucker aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr ist zwar ein furchtbar aufwändiger, energieintensiver und aufgrund der verwendeten chemischen Komponenten auch nicht gerade appetitlich anmutender Prozess, allerdings muss der Zucker dabei meines Wissens nach nicht erst aus Stärke umgewandelt werden. Anders ist das natürlich z.B. bei Erythrit (auch Birkenzucker genannt). Für mehr Klarheit fände ich in diesem Punkt eine etwas differenzierendere Aussage super!
        Mit besten Grüßen
        Kerstin

  • Das ist wirklich krass, die Reismilch die ich so gerne trinke hat auch „kein Zuckerzusatz“ und schmeckt eben süß. Dachte mir schon immer, wie das sein kann. Jetzt die Erleuchtung! Dankeschön Ilga 🙂

  • Das ist ja krass. Ich habe eine Candida-Pilz-Diät gemacht und nach sechs Wochen war der Pilz nicht weg. Jetzt kann ich mir denken warum! Danke für den Tipp! Gibt es deines Wissens nach andere Lebensmittel, auf die das Gleiche zutrifft? In Joghurt ist ja auch oft über 5g ‚davon Zucker‘ bei Kohlenhydraten, aber das ist ja Milchzucker, der ok sein sollte, oder? Noch andere, die Zucker versteckt und nicht in der Zutatenliste stehen haben?

    • Lactose wird in Glucose und Galactose aufgespalten, soll aber bei Candida kein Problem sein. Bei lactosefreier Milch ist da aber bestimmt anders, da hier der Zucker schon aufgespalten ist.

  • Trinke seit paar Tagen DM Haferdrink und es schmeckt enorm gut. Aber war überrascht wie süß das war. Hab DM kontaktiert und es stimmt was du hier schreibst.

    Von DM :

    „ Der Zuckeranteil bei den Nährwertangaben bezieht sich auf das stärkehaltige Getreide, welches ähnlich wie beim Bierbrauen fermentiert wird. Hierbei werden die langkettigen Kohlenhydrate in kurzkettige Zucker aufgespalten. Dieser Zucker besteht zum größten Teil aus Glucose.

    Bei den dmBio Hafer Drinks werden, wie bei allen Getreide Drinks eine enzymatische Fermentation eingesetzt um die langen Kohlenhydratketten des Getreides in kurzkettige Zuckerketten aufzuspalten.“

    Aber werde es glaube ich weiter im Kaffee trinken. Denn es wird ja kein Zucker zugefügt. Einfachzucker also Glucose gibt es auch in Früchten soweit ich weiß.

    • Danke für die Bestätigung! 🙂

      Glucose steckt in fast allen Lebensmitteln und wenn die unverarbeitet sind, dann ist dieser Zucker schön in Ballast- und andere Nährstoffe verpackt. Freier Zucker in Wasser kommt so eigentlich nicht in der Natur vor. Daher kann man ihn eigentlich zu den zugefügten Zuckern zählen, denn genauso wirkt er im Körper. Biochemisch gesehen hat er zumindest die gleiche Wirkung, wie ein Löffel Traubenzucker im Kaffee.

  • Danke!!!! Du hast endlich das raetsel geloest. Ich habe mich das immer gefragt. Ich bin echt enttaeuscht von der Bio Industrie… Wir fangen jetzt auch wieder an selber milch zu machen.

  • Hallo und vielen Dank für die Information die mir sehr geholfen hat.

    Ich dachte schon ich wäre ein Simulant, weil ich nach dem Verzehr von Bio Hafermilch immer Blähungen bekommen habe.

    Habe das auch verifiziert: 3 mal am Tag Kaffee ohne Hafermilch = keine Blähungen. 3 mal am Tag Kaffee mit jeweils 100 ml Hafermilch = Abends üble Blähungen und schlechtes Schlafen.

    Werde jetzt die Hagermilch weglassen und habe dank Deines Artikels auch mein Problem verstanden.

    Grüße Christoph Schiel

  • Wow, danke für deine Recherche. Ich dachte, es sei gut auf die Fermentation zu setzen, weil Fermentiertes gut für den Darm ist. Jetzt bin ich schlauer.
    Zeigt sich mal wieder, dass selbst die Zutatenliste uns Lügen straft. Sehr schade. Selber machen – dann weiß man wenigstens was drin ist.

  • Hallo, vielen Dank für die Information die mir zu denken gibt, bin großer Haferdrink Fan und trinke die Alnatura Hafermilch (testsieger Ökotest 2019) aber auch hier ist die fermentierte Herstellung), also das gleiche Problem ?

    Herzliche Grüße
    Herbert Schmidt

    • Wenn der Zuckerwert in der Tabelle über 0% liegt, ist es sehr wahrscheinlich das gleiche Problem. Leider.
      So etwas spielt beim Ökotest auch keine Rolle.

  • Liebe Ilga,
    herzlichen Dank für deine tolle Recherche und das Rezept. Worauf ich aber gerne aufmerksam machen möchte: alpro ist vom Konzern Nestle hergestellt und deswegen hoffentlich für niemanden eine gute Alternative;) liebe Grüße

  • Hallo Ilga!

    Super kuhl deine Recherche!

    Danke für die Aufkärung, das hat total gefehlt!

    Was ich auch noch mega änd, wenn du die Quellen dazu angibst.

    Ich möchte mich nämlich auch reinlesen 🙂

    Alles Liebe und nochmals vieeelen Dank du!

    Armin

  • Wenn die Stärke in den Haferflocken schon vorab in Zucker verwandelt ist, sollte das am Gesamtenergiegehalt des Trinks doch nichts ändern, der muss ja gleich bleiben, oder?

    • Ja, die Gesamtenergie bleibt gleich. Es geht aber auch nicht um Kalorien. Das ist ein sehr veraltetes, überholtes System, das leider immer noch „propagiert“ wird. Verdauung ist so viel mehr als nur Verbrennung.

      Diese Umwandlung verändern Mehrfachzucker in Einfachzucker, und damit entfällt ein wichtiger Schritt im Verdauungsvorgang. Und genau da beginnt das Problem.

  • wusste bisher nicht warum der morgendliche Kaffee bei mir einen Heisshunger und als wäre der Insulinspiegel hochgejagt, ausübt. viell. liegt es ja an dem gekauften Hsfermilch Produkt, den ich zwar verdächtigt aber dann ausgeschlossen habe: Natumi Hafer Barista, weil da ja kein Zucker drinnen ist… ist bio und ohne zugesetzten Zucker. Ich dachte bei Bio Produkten ist mehr Verlass. Wie ist das bei Oatly bzw. Natumi? Danke!

  • Danke, Frau Pohlmann,
    für Ihre schnelle Rückmeldung.

    Noch zwei Ergänzungsfragen:

    1) Wie sieht es in dieser Hinsicht (, d.h. mit meinem Wunsch: keine Aufspaltung in Einfachzucker und keine Gentechnik,) bei Dinkelmilch aus? Habe bisher hier in Freiburg Dinkeldrinks dreier verschiedener Marken finden können (u.a. Alnatura). Gibt es da eine Empfehlung oder unterscheiden die sich nicht in der Herstellungsweise.

    2) Sie schreiben: Hafermilch kann genau soviel Zucker wie Cola enthalten (, was, so wie ich es jetzt verstanden habe, für „Provamel Bio“ nicht der Fall ist).
    Was auch „meine“ BioladenInhaberin sich fragt, ist aber, ob es dann möglich ist, den „zerlegten Zuckergehalt“, statt unter „davon Zucker“, als Teil von „Kohlenhydrate“ abzulesen, denn dazu, sagt sie und das ist auch mein Kenntnisstand, ist die Produktionsfirma ja per EU-Gesetzgebung verpflichtet.
    Wenn ich es richtig verstehe, wollen Sie deutlich machen, dass durch diese Art der Fermentation,
    die Sie auf Ihrer Webseite beschreiben, ein legaler „Verschiebebahnhof“ in der Nährwerttabelle stattfindet, von „davon Zucker“ zu „Kohlenhydrate“, ja?
    Ganz schön happige Materie, das Ganze!

    Herzliche Spätsommergrüße,
    Barbara Wimmel, Unabhängige Umwelt- & Verbraucherberaterin B.Sc.

    • Bei Dinkelmilch kenne ich nur die Fermentierte. Der Zuckerwert liegt meistens bei über 5%, das ist ein sicheres Zeichen dafür. Meist wird ei Fermentation auch irgendwo auf der Packung erwähnt.

      In der Tabelle werden unter Kohlenhydrate alle Zucker aufgeführt, also alle Mehrfachzucker, Zweifachzucker und Einfachzucker. In der Reihe „Davon Zucker“ stehen nur die Zweifachzucker und Einfachzucker.

      Bei der Fermentation werden ein Teil der Mehrfachzucker in Zweifachzucker und Einfachzucker aufgespalten, werden also in der Reihe Kohlenhydrate weiterhin erwähnt, aber der Wert in der „davon Zucker“ Reihe steigt an. Würde man Dinkel mit Wasser mixen und es so verkaufen, stände in der „davon Zucker“-Reihe nur ca. 0,1g.

      Die Mehrfachzucker gehen langsamer ins Blut über, weil die Aufspaltung erst in unserem Körper vorgenommen wird. Das ist ein Vorgang, den unser Körper kennt und der daher gesund ablaufen kann. Zweifachzucker und Einfachzucker sind in eine Flüssigkeit ohne Ballaststoffe in der Natur nicht üblich, daher ist es eine ungewohnte und fordernde Arbeit, diese Variante zu verstoffwechseln. Und genau das führt auf Dauer zu Problemen in Körper.

      • Danke, Ilga Pohlmann!

        Dazu eine letzte Nachfrage: habe mal nachgeschaut: bei Kuhmilch
        steht unter „davon Zucker“ 4,8 bis 5%, also vergleichbar mit den
        „UNgut fermentierten“ Hafermilchsorten.
        Würden Sie deshalb auch von Kuhmilch abraten ODER ist das bei Kuhmilch eine „verträglichere“ Zuckerzusammensetzung?
        Schöne Grüße,
        Barbara Wimmel

        • Kuhmilch enthält Lactose, und so lange sie natürlich enthalten ist, und es eine Vollfett-Variante ist, kann unsere Körper mit diesem Zucker gut umgehen. Lactose wird in Glucose und Galactose aufgespalten, das geht aber sehr viel langsamer, als bei Saccharose. Wir sind eben seit Jahrtausenden daran gewöhnt. 🙂

  • Hallo!

    Danke, sehr spannend alles!

    Gibt es schon Neues zur Provamel-Hafermilch?
    Und wird diese mit oder ohne Fermentation hergestellt (siehe Euren letzten Eintrag 2019 zum Thema Hafermilch)?

    Grüßle,
    Barbara

    • Die Hafermilch wird auch ohne Stärkefermentation hergestellt.
      Haferkonzentrat bedeutet laut Provamel: „Für den Haferdrink wird ungeschälter Hafer aus Europa verwendet. Hochwertige Haferkörner werden zu Hafermehl gemahlen und dies bildet die Grundzutat für unseren Haferdrink. Im nächsten Schritt wird der gemahlene Hafer mit Wasser vermischt. Enzyme werden hinzugefügt, die die Stärke in Kohlenhydrate und unlösliche Ballaststoffe teilen. Die unlöslichen Ballaststoffe werden rausgefiltert. Es bleibt ein Hafer-Konzentrat. Diesem Konzentrat werden Wasser und andere Zutaten hinzugefügt.“

  • Hier wurde öfters von Fetten gesprochen und das Magarine schlecht sei. Ich bin eher der Butter-Fan. Habe letztens aber eine vegane Butter gegessen. Wie sieht es da mit der Verarbeitung aus? Auch keine Alternative?

    Lieben Dank für Deine Tipps.

  • Vielen Dank für die Aufklärung. Ich kämpfe gerade mit sehr ausgeprägtem und hartnäckigen Candida im Darm. Diflucan seit Wochen. Jetzt bin ich leider auch auf den Haferdrink mit Fermentierung und angeblich ohne Zucker rein gefallen und mein Candida hat sich gleich auf ihn gestürzt und ihn umgewandelt. Bei Candida auf keinen Fall trinken!!!! Viele Grüße cat

  • Hallo Ilga,

    ich finde Deine Seite super spannend – vielen Dank!!
    Ich habe gestern den neuen Haferdrink von alpro („ungesüsst“, enthält 0g Zucker) im Laden entdeckt. Was hälst Du denn davon, mal abgesehen von den künstlichen Zusätzen? Kann man das wirklich glauben, dass er zuckerfrei ist?

    • Oh, das sieht ganz gut aus! Ich hab es noch nicht probiert und hab auf den Bildern nichts von Fermentation gelesen. Wie sie wohl schmeckt?

  • Danke! Mache seit 3 Monaten Kraftsport, dadurch auch Ernährung ungestellt. Dadurch Brot raus, Overnight Oats rein. Und was braucht man dafür? Genau , eine gute Basis-Flüssigkeit die wenigstens ein bisschen Geschmack hat.

    Man sollte sich auch mal klar machen, dass Mandelmilch, Hafermilch und Co. keine Nahrungsversorgende Aufgabe haben, es ist 98% Wasser mit etwas Kohlenhydrat/Öl für den Geschmack. Die Grundversorgung sollte immer durch andere Dinge im Rezept bereits erledigt sein. Wenn du Nuss willst, iss Nuss.

    Gruss Arne

  • Wenn man die Getreidekörner quellen lässt, ist das für das Korn der Auslöser, selber Zuckerstoffe bereitzustellen für die Keimung. Wenn also die Körner eine Nacht oder 24 Std. angekeimt werden, umd dann aufgekocht und vermahlen werden, dann sind sie auch natürlicherweise süßer, als sie da ohne Ankreimung sind.
    Etwa 10% der täglichen Nahrung sollten aus Kohlenhydraten bestehen. Das muss natürlich nicht nur Zucker sein.

  • Der „Zucker“ in Getreidemilch ist nicht mit Zucker in Obst bzw. Kristallzucker zu vergleichen.

    Haushaltszucker besteht zu Hälfte aus Fructose, zur anderen aus Glucose (=Traubenzucker). Bei Rohrzucker, Rübenzucker und Obstsaft sieht es praktisch genauso aus.

    Getreide enthält keine Fructose, sondern zunächst nur Stärke. Diese wird enzymatisch aufgebrochen, zunächst zu Maltodextrin. Lässt man die Enzyme weiter arbeiten kommt man irgendwann bei Maltose (Glucose+Glucose) oder reinem Traubenzucker an. Dabei wird die Lösung immer süßer.

    Man sollte sich darüber im klaren sein, dass dieser enzymatische Abbau im Mund und Dünndarm exakt genauso abläuft: Aus nicht süßem Getreidebrei wird letztlich Traubenzucker! Deshalb keine Getreidemilch trinken zu wollen ist skurril. Selbst für die Zahngesundheit macht es keinen Unterschied. Es bleibt nur der Geschmack (süß, oder eben nicht).

    Wer auf Teufelkommraus auf alles Süße verzichten möchte – bitte. Aber Obst ist dann auch keine Option mehr…

    • Sicher findet der Prozesse genauso im Darm ab, aber eben in Darm. Und da liegt der Vorteil: die freie Glucose gelangt langsamer ins Blut und führt so nicht zu einem hohen Insulin-Ausstoß. Der Unterschied also liegt nicht nur im geschmacklichen Bereich, sondern ganz besonders im hormonellen Bereich. (Glucose verpackt im Korn = wenig Insulin; Mehrfachzucker aus dem Hafer in der Hafermilch, aus den Ballaststoffen des Korns gelöst und durch Enzyme in Einfachzucker aufgespalten = viel Insulin)

      Auf alles Süße zu verzichten ist meiner Meinung nach nicht das Ziel, aber wenn Süßes, dann ist es gut, den jeweiligen Zucker in der natürlichsten Form – also im „Verbund“ mit den natürlichen Nähr- und Ballaststoffen – zu konsumieren. Nur dann gelangt der Zucker in einer angemessenen Geschwindigkeit ins Blut, die Bauchspeicheldrüse schüttet eine angemessene Menge an Insulin aus und das System muss anschließend nicht mit einer Unterzuckerung kämpfen und erneuten Appetit auslösen.

  • Hallo. Ich bin grade au diese Seite gestossen weil mich das Thema interessiert. Dein Text warf jedoch eine Frage auf: Wenn der Zucker ja vom Hafer selbst kommt, also nich extra hinzugefügt wurde, nimmst du dieselbe Anzahl am Kalorien auf, wie wenn du mit der gleichen Menge Hafen selber Milch herstellen würdest. Der Unterschied liegt ja dann darin, dass die Mehrfachzucker (also Stäke) vom Hafer aufgespalten wurde. Das passiert ja in unserem Darm sowieso bei der Verdauung. Der Unterschied ist ja dann nur, dass du die Süsse schon auf der Zunge wahrnimmst. Also ist es eigentlich unwahrscheinlich, dass du von der Hafermilch zugenommen hast. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass du sie einfach häuffiger konsumiert jast weil sie halt besser schmeckt. Ich glaube man könnte sogar solch süssere Hafermilch zuhause herstellen und will das auch mal versuchen, mit fermentieren. Das gibts ja beim Gemüse auch und wir sogar für sehr gesund befunden.

    • Hallo Poppy, gut dass du schreibst. Das sind drei wichtige Punkte.

      ES geht hier nämlich nicht nur um geschmackliche Unterschiede, das wäre ja traumhaft! Die Unterschied liegt in der Biochemie. Bei dieser fermentierten Hafermilch muss während der Verdauung die Stärke nicht mehr aufspalten werden. Das verändert zum einen den Geschmack, aber so kann der Einfachzucker sofort ins Blut übergehen. Das erhöht den Blutzuckerspiegel sehr schnell. Mit der Folge, dass die Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin ausschüttet. Das ist ungefährt so, wie bei Limonade. Die Gesundheit liegt eher in der Langsamkeit der Verstoffwechslung.

      Es geht auch nie um Kalorien, das ist ein sehr veraltetes und überholtes System. Es geht eher um die Unversehrtheit/Naturbelassenheit oder Qualität der Lebensmittel. Wenn der Zucker noch im „Gewebe“ steckt, wie beim Haferkorn, gelang er sehr sehr langsam ins Blut und kann mit sehr wenig Insulin weiterbefördert werden. Ist der Zucker von den Ballaststoffen getrennt, sieht das schon anders aus. Bei Hafer handelt es sich allerdings hauptsächlich um Mehrfachzucker, die auch erst einmal aufgespalten werden müssen, das ist an sich gut so. Werden diese Zucker aber schon im Vorfeld getrennt, dann ist hauptsächlich freie Glucose im Wasser, die dann wie Wasser mit ein paar Löffel Traubenzucker auf unseren Körper wirkt. Und wenn man das gleich zum Frühstück trinkt, ist die „Blutzuckerschaukel“ für den Tag gleich aktiviert.

      Du verwechselst hier Milchsäure-Fermentierung (wie bei Gemüse) mit dieser Stärkeverzuckerung, das ist ein ganz anderer Fermentationsprozess. Wenn du selber Fermentierst, wird die Milch sehr sauer.

  • Ich habe mir den Haferdrink natur von enerBio auch noch auf Vorrat gekauft. Mein liebstes Getränk für meinen Haferbrei und meine heisse Schokolade seit langen. Und wie so viele dachte ich ich tue mir damit etwas gutes. Über diese Verbrauchertäuschung sogar im Bio Bereich bin ich echt wütend! Und wie oben in einem Kommentar weiß ich auch kaum noch was ich essen soll. Einige vegane Bio Fertiggerichte mag ich auch sehr gern, vor allem die Bratlinge und co. Aber wie ich jetzt auch feststellen musste ist da oft Kartoffelstärke drin die wahrscheinlich noch schlimmer für den Blutzucker ist als Saccharose.
    Im Moment versuche ich es mit Sojamilch und selbstgemachter Mandelmilch aus Mandelmus. Und halt ein bisschen Birkenzucker.
    Wie steht es jetzt aber um die fertig gekaufte Hafersahne? Genauso? In den Nährwertangaben steht bei Natumi zumindest in 100ml zumindest nur 0,9g Zucker. Die habe ich nämlich auch auf Vorrat da.

  • Alright. Ich habe eigentlich danach gesucht wie ich sie so süß hinkriegen kann, wie die Hafermilch von dm, weil ich einfach süßliche vegane Milch in meinem Chiabowl liebe am morgen (und auch für andere Sachen wie die Goldene Milch, da sie sonst nicht schmeckt). Ich esse keinen Zucker, selbst Kokosblütenzucker nur noch selten mit zeremoniellem Kakao. Und da ich am liebsten die Aroy-D Kokosmilch und Hafermilch trinke (erstere hat auch eine ausreichende Süße), aber kein Sonnenblumenöl zu mir nehmen will, möchte ich sie selbst so halt so hinkriegen. Da die Hafermilch von Oatly diese Süße nicht hat dachte ich bereits, das es vielleicht das Sonnenblumenöl ist, das für die Süße verantwortlich ist (warum auch immer; einfach nur Annahmen; da alle mit Sonnenblumenöl zugesetzten Hafermilchsorten die gewünschte Süße haben). Da es mir zudem um Fermentation geht, die mich gerade stark beschäftigt, da ich alle Getreide- Samen- und Nusssorten ab jetzt fermentiert zu mir nehmen möchte um die Antinährstoffe zu vermeiden, und das auch beim Hafer gilt, dachte ich dies würde für die Süße sorgen, aber lese auf anderen Seiten, das die selbstgemachte Hafermilch eher bitter ist. Jetzt das dritte Thema: Müllreduzierung. Das ist alles nicht allzu hilfreich, sondern eher weiter verwirrend. Wenn das stimmt was du schreibst, dann ist es wirklich gleichbedeutend mit Zucker obwohl es kein zugesetzter Zucker ist? Und wie kriege ich die Hafermilch jetzt dennoch so hin wie die verehrte fertige, ohne extra Süßungsmittel einzusetzen, denn Stevia ist in diesem Falle einfach nicht lecker, und ich hatte jetzt nicht vor, wieder täglich Kokosblütenzucker und auch nicht unbedingt Birkenzucker zuzuführen (wobei das wohl die naheliegendeste Variante wäre)… Datteln mag ich nicht mehr, zudem wird die Milch anscheinend zu schnell schlecht wie ich mal ausprobiert hatte, und ich meide Datteln komplett, da ich sie nicht gut vertrage – wohl zu viel Fruktose (wie übrigens Agavendicksaft REINES GIFT ist, da schlicht nur Fruktose). Also: eine Idee? Müsste ich irgendeine Bakterienkultur wie bei Joghurt oder Miso nehmen, um zu fermentieren um es hinzukriegen? Oder wäre es sinnvoll aus Nackthafersprossen die Milch zu machen, wie es wohl möglich ist um die Süße zu erhalten? Bis zur Antwort werde ich es mal mit dem reinen Hafer probieren, denn mit Haferflocken finde ich es überhaupt nicht gut (Schleim). Liebe Grüße!

    • Dass die Milch mit Datteln sehr schnell schlecht wird, kann ich mir gut vorstellen, denn auf der Oberfläche von getrockneten Früchten, nicht nur von Datteln, befinden sich immer wilde Hefen, die das Gebräu unter den richtigen Bedingungen, wie der richtigen Temperatur und etwas Zeit, zum gären bringen. Auf diese Art (Trockenfrüchte und Wasser) kann man sehr gut sogar backfähiges Hefewasser herstellen (wurde sogar während der Backhefeknappheit im Anfang des Corona-lockdown empfohlen).
      Liebe Grüße

  • Danke für die Info, welche sehr hilfreich ist. Mir fällt auf, dass es Soyamilch gibt mit 0gr. Zucker und andere, die deklarieren 2,5gr. Zucker je 1dl „enthält von Natur aus Zucker“. Dann würden andere Anbieter ja aber schummeln? Was stimmt wohl, weisst du da etwas dazu? Herzlichen Dank!

    • Wenn kein Zucker in der Zutatenliste aufgeführt wird, dann habe ich bisher noch keinen so hohen Zuckerwert gesehen. Das wundert mich. Weißt du den Hersteller?

  • 1000 Dank für die interessanten und wichtigen Infos! Es ist immer wieder unglaublich, wie viele Arten der Verbrauchertäuschung leider völlig legal sind. Das regt mich echt auf!

    Der süßliche Geschmack hatte mich auch schon stutzig gemacht, aber es war so schön praktisch mal auf die fertige Hafermilch zurückgreifen zu können. :-/ Nützt nix, jetzt mache ich sie eben wieder selbst, denn gentechnisch veränderte Zuckerpampe will ich mir nicht als „gesund“ unterjubeln lassen. 🙁

    Eigentlich müsste jede/r von uns mal die Herteller anschreiben, und dem Ärger über diese Täuschung Luft machen.

    • Ja, das wäre eine gute Idee. Wir müssen einfach mehr den Mund aufmachen und sagen, was wir haben wollen. 🙂
      Ich denke, dass die Industrie uns jedes Produkt herstellt, hauptsache wir kaufen es dann auch.

      Die Hafermilch ist übrigens nicht gentechnisch verändert, nur der Nährboden der Enzyme.

  • Hallo Ilga, habe den Bericht mit Interesse gelesen, da ich auch sehr gerne Hafermilch verwende.
    Ich habe auch schon mehrfach versucht, diese selber zu machen. Aber egal mit welchem Rezept – meine selbstgemachte Hafermilch schleimt immer und das finde ich im Kaffee …

    Versucht habe ich grobe und feine Haferflocken, außerdem ganzen Hafer.
    Mit kochen, ihne kochen, nur mit leichtem Erwärmen.
    Im Mixer püriert, …
    Durch ein Nussnetz gefiltert.
    Aber egal wie, meine Hafermilch wird schleimig.
    Für Saucen, Müsli, … stört mich das nicht, aber ich hätte gerne eine Variante für den Kaffee.
    Irgendwelche Tipps? Was mache ich falsch?
    Liebe Grüße,
    Christine

    • Hallo Christine,
      leider hab ich dafür auch noch keine Lösung gefunden. Die Selbstgemachte schleimt, wenn sie warm wird. Das macht sie beim Kochen praktisch, aber nicht im Kaffee. Ich nehme dafür Mandelmilch.

  • Hallo ihr Lieben,

    haben den Haferdrink aus Vollkornhafer und Wasser nun schon ein paar Mal gemixt und vom Geschmack her ist es köstlich. Leider funktioniert das nicht zusammen mit unserem Kaffeevollautomaten, da der Haferdrink beispielsweise bei der Zubereitung von Cappuccino fast gar nicht durch den Milchschlauch eingesogen wird. Bei gekauftem Haferdrink flutscht es problemlos. An der Konsistenz im Hinblick auf die sorgfältig gefilterte Masse liegt es wohl nicht. Hat jemand eine Idee hierzu?

    Herzliche Grüße von den

    shuttelz

  • Hallo liebe ilka.
    Nach meinen informationen darf in bio produkten keine gentechnisch veränderte substanz vorhanden sein.
    Wie ist da deine infolage?
    Ich hatte mir bisher für die herstellung von shakes mit mandel-, reis- u hanfprotein biohafermilch bei netto geholt. Normalerweise achte ich auf hochwertige bioprodukte aber das war tatsächlixh die einzige wo die wenigste zuckermenge innerhalb der kohlenhydrate drin war.
    Steht ja sonst bei vielen kein zuckerzusatz u dann sieht man es unter kohlenhydrate trotzdem.
    Was sagst du dazu?
    Lg Nala

    • Soweit ich weiß, gilt das nicht unbedingt für den Nährboden der Enzyme. Die genutzten Enzyme sind nicht genetisch verändert.
      Ich habe bisher keine fertige Getreidemilch finden können, die nicht fermentiert wurde, aber ich kenne die von Netto nicht.

  • ah ja und kokos hat wie die süssmandel von naturaus zuckerbestand… entzuckert gibts den kokos bei low carb zu kaufen dann zum selbst milch mixen… ilowcarb.de

  • Hi

    wenn ihr keinen Zucker esst esst ihr kein Obst? Oder gilt der Verzicht nur für Sacharose u Maltose? Fructose und Laktose auch? Galactose gibts ja zu selten aber ja… stärke sird ja auch schon teilweise im mund durch amylase gespalten. also ich versteh nicht wo da die Grenze gesetzt wird. Ich setz meine Grenzen nicht mehr so doll :“)

    • Meine „Regel“ ist: Alles im natürlichen Verbund vorkommt, ist ok! Wenn du den Zucer selbst aufsapaltest (im Mund/Magen oder Darm), ist das eine natürliche Reaktion, die der Körper kennt. Wird das vorher erldegit, gibt es Probleme. Deshalb betrachte ich die verschiedenen Verarbeitungsverfahren, die das Produkt so verändern können, dass es wie mit zugefügtem Zucker im Körper reagiert.

  • Erstens Mal ist dein Artikel sehr interessant und lehrreich gewesen. Nun habe ich eine Frage zu Kokosmilch: da steht zB von der Firma Alpro, dass sie mit Reis gemacht wird. Und hat auf 100ml 1,9g Zucker. Kommt das auch vom Fermentieren des Reises?

    Liebe Gruß

    Nadine

    • Ja, leider. Ich bin immer auf der Suche nach einer Mandel-Kokosmilch ungesüßt, die kann nämlich nicht so fermentiert werden. Ist dann aber auch nicht süß und verkauft sich bestimmt schlecht. Alle Kombinaationen mit Reis sind meines Wissens nach fermentiert und zu zuckerhaltig für ein Getränk.

  • Hallo Ilga,
    vielen Dank für diesen schönen Blog.
    Wir trinken die Drinks vom Biolandbetrieb Hofgut Storzeln.
    Habe dort mit einer Frau aus der Qualitätskontrolle gesprochen.
    Sie sagte mir, dass das verwendete Fermentations-Enzym Alphaamylse keinen genmanipulierten Hintergrund hat. Im übrigen würde die Biolandverordnung das auch verbieten.
    Schöne Grüße

    • Danke für die Info! Ich denke, dass die gentechnisch veränderter Mikroorganismen zur Enzymherstellung hauptsächlich in konventioneller Hafermilch genutzt werden. Wobei ich der Sache nicht ganz traue, und diese veränderte Vorstufe zumindest auch bei EG-Bio für möglich halte.

      Für mich ist allerdings das Bewusstsein für den Zucker in der Pflanzenmilch wesentlich wichtiger. In der Natur gibt es wahrscheinlich keine Flüssigkeit, die so viel Zucker enthält. Das überfordert unseren Körper.

  • Hallo Zuckermonster, zunächst Danke für deine Investiti(ga)onen und deine Energie, von der wir alle profitieren. Solltest du doch noch in einer Woche kandidieren, hättest du unsere Erststimme und Alice und Christian und Angela und Sahra und Martin würden sehr, sehr dumm in die Kameras gucken. Überleg’s dir! ! Also die Hafermilch nach deinem Rezept schmeckt ja zum Feiern! Nun ja, vor der Autokorrektur schrieb sich „Feiern“ noch anders…Sieh mir die Holzhammerwortwahl nach, ich bin verwöhntes Kind der Food-Industrie und habe so lange die ach so zuckerfreie Hafermilch vom Rewe getrunken. Womöglich holt dein Rezept schon das Optimum aus dem Hafer raus, aber es bleibt halt laaaaangwaaaaailiiiiig! Jetzt mal aus der Hüfte geschossen: Pro Liter Gesöff eine Dattel oder Feige oder 1/2 Banane mit in den Mixer wäre doch eine ganz (im Sinne des englischen „quite“) gesunde Lösung, oder? Herzlichst aus Köln, Claudio

    • 😀
      Du löst bei der Aktion den Zucker aus dem „Gewebe“. Zucker in einer Flüssigkeit wird sehr schnell ins Blut übergeben. Wenn es deine einzige Süßigkeit am Tag ist, könnte es ok sein. Aber Zuckersüchtige können darauf so stark reagieren, dass sie den gnazen Tag naschen. Probier es einfach aus, wie du dich danach fühlst! … ist sowieso die Hauptsache. 🙂

  • Danke ???? Habe aber inzwischen einfach mal bei den Herstellern angerufen. Irgendwann hat man sogar jemanden am Telefon der es weiß ????

  • Wie finde ich heraus ob eine Getreidemilch fermentiert wurde? Auf den Homepages finde ich nichts, auf der Verpackung steht 0%zucker aber das heißt dann wohl nichts… hilft nur noch bei denen anrufen?
    (In meinem Fall versuche ich heraus zu finden ob provamel mandelmilch ungesüsst Zucker enthält…)
    Das ist ja echt schwierig

    • Mandeln sind Nüsse – keine Getreide- ich weiß. es heißt bei den nussmilchvarianten entfällt meist die Fermentation. Aber wie finde ich das tatsächlich raus?

    • Nussmilch-Sorten werden bestimmt nicht fermentiert, da sie weniger Stärke enthalten. Schau mal in die Nährwert-Tabelle bei zuckerfreier Nussmilch. Sie haben meist einen Zuckergehalt von unter 1%. Der Satz ‚kein zugefügter Zucker‘ ist irreführend, falls fermentiert wurde.

  • Danke für diesen Beitrag! Ich ernähre mich recht gesund und meine Hafermilch habe ich geliebt, mehrmals täglich mit Kaffee oder Pudding. Naja jetzt wird sie mir wohl ein wenig abgehen, der Appetit darauf ist mir aber vergangen. Habe täglich 1 Liter gebraucht. Nochmals Danke! ????

    • Oh, das weiß ich leider nicht. Ich kaufe Apro nicht, da mir in den Produkten zu viele Zusatzstoffe enthalten sind.

  • Man kanns ja auch übertreiben. Zum Beistipel beinhalten 1kg Äpfel ja auch 140 Gramm Zucker.
    Die Regel sollte immer sein: „Die Dosis macht das Gift“!

    • Das stimmt, aber der Zucker in Obst ist verpackt in wasserlösliche uns wasserunlösliche Ballaststoffe. Der Zucker landet somit langsamer im Blut und zum Großteil weiter unten im Darm als Bakterienfutter. Biochemisch ein großer Unterschied zu Zucker in Flüssigkeit.
      Siehe auch https://zuckermonster.com/zucker-im-obst/

  • Vielen herzlichen Dank für den aufschlussreichen Artikel. 🙂
    Oh man, „geschockt“ bin ich jetzt auch! Ich bin wie du und viele andere auch reingefallen. Meine Intention ist schon lange, wenn möglich, Kuhmilch u. Mipros zu meiden, da gelingt mir nicht so recht. Ich ernähre mich seit längerem Low-Carb, mal mehr mal weniger, da sind aber gerade proteinreiche Milchprodukte „Standard“ und sie lassen sich nun auch mal leicht und schnell in den Speiseplan integrieren, gerade wenn die Zeit neben Arbeit und Co. knapp ist. So richtig wohl fühle ich mich bei dem Gedanken nie. Pflanzliche Alternativen sind mir zu sehr „bearbeitet“. Kann aber bei allen Pro und Contras die einem überall offeriert werden für mich persönlich kein abschließendes Urteil bilden: was ist wirklich gut / was ist wirklich schlecht … Nun, ich habe (Low Carb außer Betracht) wieder vermehrt auf Müsli (Saaten) (Overnightoats etc.) gesetzt. Auf der Suche nach DER wohlschmeckenden Pflanzenmilch bin ich schon lange. In erste Linie Soja (auch das wieder so ein (Ver-)zweifel-Produkt), ich habe bislang keinen Drink gefunden wo ich sagen kann „boah, der ist lecker“. Bei den übrigen Nussmilchprodukten im Handel ist mir definitiv zu viel zugesetzt: ich will keine Süßung wie Agavensirup und Co. Mandelmilch selber machen ist ein „Staatsakt“, da ist man definitiv über Stunden beschäftigt, sie hält sich nicht sehr lange und sie ist einfach zu dünn (wässrig). Das kann man wenn ganz selten mal selber machen. Nun probierte ich das erste Mal Bio-Hafermilch einer bekannten deutschen Frischemarkt-Kette und ich kann nur alles, was du oben über die vermeintlichen Vorzüge geschrieben hast, direkt unterschreiben. Genauso habe ich empfunden. Und bin nun entsetzt, dass die gekaufte Hafermilch doch so negativ behaftet ist. Und gibt es mal einen Nussdrink OHNE Zucker & Co. befürchte ich nach oben genannten Informationen, dass auch hier wieder ein „Haken“ steckt.
    LG
    *Christina*

    • Ach ja, ich verstehe deine Frustration, aber lass mich dir helfen:
      Meiner Meinung nach sind Nussmilch-Produkte ohne Zucker (sie werden nicht fermentiert) die beste Wahl, weil sie insgesamt betrachtet wahrscheinlich am wenigsten verarbeitet sind. Kuhmilch – sofern du nicht an Rohmilch kommst – ist ja auch sehr stark verarbeitet und vielleicht wird sie deshalb immer weniger vertragen.

      Ich bin großer Fan von Mandelmilch, auch wenn man sich eine Weile an den Geschmack gewöhnen muss. Das geht aber mit der Zeit und mittlerweile finde ich, dass Kuhmilch irgendwie seltsam schmeckt … so, wie früher Soja- oder Hafermilch. Die Mandelmilch im Tetrapack ohne Zuckerzusatz nutzte ich nur in Mischungen, weil sie mir alleine zu „staubig“ schmeckt. Etwas mit Salz, Vanillepulver, Kakao und/oder Kokosjoghurt verfeinert, schmeckt sie mir aber ok. An sich sind mir die Verpackungen aber zu viel Müll, also hab ich mir eine schnelle Mandelmilch-Variante gesucht. Kennst du das rohe Mandelpürree von Urs Hochstrasser? Das gibt es im 1-kg-Eimer für ca. 40€, teuer, aber es hält sich sehr lange. 2 EL mit Wasser mischen, verfeinern (wie oben beschrieben) oder zu besonderen Anlässen auch mal mit einer Dattel, Reis- oder Yakonsirup mixen und du bist fertig damit. Wenn ich nur ein bisschen für Haferflocken brauche, gebe ich das Mus mit Wasser in ein Schraubglas und schüttelt es kräftig. Es ist dann noch ein bisschen flockig, aber im Müsli fällt es nicht auf.

  • Hallo, danke für den tollen Artikel mit den negativen Neuigkeiten zur hafermilch. Leider vermute ich, das die eigene Herstellung der Milch in der Praxis für mich nicht so umsetzbar ist. Habe ich es richtig verstanden, das zuckerfreie Mandelmilch eine gute Alternative ist mit deutlich weniger Zucker? Danke für für tollen Infos!

  • Was haltet ihr von Quark statt einem Hafer-Drink (für Müsli oder ähnliche Speisen)? Noch schlechter oder vielleicht besser? Welche Fertigprodukte bleiben als Alternative? Soja-Drinks?

  • Hi! Danke, JETZT verstehe ich, warum mich mein geliebtes morgendliches Müsli aus Haferflocken, gekaufter Hafermilch (formal ohne Zucker), geriebenem Apfel, diversen Nüsse und Samen nur kurz satt macht und danach Heißhunger auslöst! Ich wusste das echt nicht und dachte: Hey, das ist ein Super -Frühstück und tue mir was gutes…in Zukunft mache ich die Milch selber. Viele Grüße! Monika

  • Hallo Ilka,

    vielen lieben Dank für deinen Bericht. Ich habe mir sogleich dein Rezept für die selbstgemachte Hafermilch notiert. Und die Eiswürfelidee ist jawohl Oberklasse! Das werde ich die Tage mal ausprobieren und auch wie sich das zu meinem morgendlichem Müsli mit frischen Obst macht.

  • Moin!

    Mir erging es wie Dir!
    Ich lebe seit September zuckerfrei und mir geht es damit sehr, sehr gut. Am Freitag kaufte ich mir einige Packen Hafermilch und war von dem Geschmack, so süß, ohne das etwas ungutes auf der Zutatenliste steht, echt begeistert. Tja, aber mein Körper erzählte mir etwas anderes. Heißhunger, das ganze WE. Komisch dachte ich. Meine Haut wurde auch schlechter und mein Darm rumorte.
    Ich musste lächeln als ich Deinen Artikel heute morgen lesen durfte…
    Sind wir nicht alle ein bisschen Bluna…
    Es ärgert mich ein wenig das man Zutatenlisten nicht vertrauen kann, aber es bestärkt mich auch das „selbst zubereiten“ und zuckerfrei leben wohl für mich der richtige Weg sind…

    LG Pue

    • Danke für die Rückmeldung! Ich freu mich, dass du mir das schreibst. – Über die Sache an sich freue ich mich natürlich nicht! 😉

  • Hallo, gibt eigentlich chemische Analysen zum Haferdrink ?
    Gerade die genannten Zuckerarten sind ja nicht wirklich ideal, jedoch soll z.B. Isoglucose besonders negativ sein.

    Wäre interessiert daran worum es sich genau handelt.

    • Es handelt sich um Glucose in der Hafermilch.
      Isoglucose ist ein Gemisch aus freie Fructose und Glucose und kann deshalb noch etwas schneller als Saccharose (Haushaltszucker) verstoffwechselt werden.

  • Ohhh, vielen lieben Dank für deinen Beitrag. Das schockt mich jetzt etwas. Ich trinke zwar keine Hafermilch aber das Verfahren wird ja bestimmt auch in anderen Produkten angewandt. Gut zu wissen, hab davon noch nie gehört.

    Vielen lieben Dank.

    Thomas

  • hey
    die enzyme werden genutzt um den keim vorgang des hafers kuenstlich zu erzeugen. hafer besitzt ein zuckergehalt von 4.2g wenn du selber hafermilch machen willst lass den hafer ca 24h quellen lassen vlt auch laenger halt so lange bis er keimt. so bekommst du die suesse in den hafer nur mit wasser und zeit. und weil inder industrie die zeit fehlt nehmen sie enzyme. der zucker steckt ganz natuerlich im hafer. mein freund is lebensmittel technologe und hat mir das erklaert.

    • Hallo Cris,
      ja, das mag stimmen. Leider ist es nur so, dass Zuckersüchtige auf den Zucker in dieser Form zu sehr triggert. Alle anderen reagieren auch nicht gesund auf die zuckrige Pflanzenmilch. Dafür muss ich allerdings ein bisschen ausholen:

      Wenn das Getreide noch ungekeimt ist, ist der Zucker in Form von Mehrfachzuckern im Korn enthalten. Die Aufspaltungsarbeit übernimmt unser Körper und so dauert es lange, bis einzelne Glucose-Moleküle ins Blut übergehen. Es passiert alles also schön langsam und so bleibt der Blutzuckerspiegel recht stabil. Völlig nach Plan und gesund.

      Wird nun das Korn angekeimt, sieht es etwas anders aus. Jetzt kann die freie Glucose sofort ans Blut weiter gegeben werden, viel schneller als der ursprüngliche Mehrfachzucker. Ein Glück liefert das gekeimte Korn genügend wasserlösliche und -unlösliche Ballaststoffe mit, die es dem Zucker schwieriger machen, auf der Stelle ins Blut zu gehen. Auch alles noch im Rahmen.

      Bei der Pflanzenmilch ist es anders. Hier ist der Mehrfachzucker schon in Einfachzucker aufgespalten UND die Ballaststoffe fehlen. Die Glucose hat also freie Fahrt direkt in die Blutbahn, mit hoher Geschwindigkeit. Das schockt die Bauchspeicheldrüse und bringt sie dazu, dass sie zu viel Insulin ausschüttet – mit den bekannten Folgen. Unser System kennt diese Art der Zuckerzufuhr nicht. Menschen haben so eine Reaktion früher nur sehr selten erfahren, zum Beispiel wenn sie Honig gegessen haben. In jedem anderen Fall kommt in der Natur Zucker immer nur mit Ballaststoffen vor.

      Ist das schlüssig für dich?

  • Viele verwenden ja Datteln, Agavendicksaft, etc. zur Süßung von Hafer- und Mandelmilch. Man sollte sich allerdings hierbei im Klaren sein, dass man, nur weil raffinierter Zucker vermieden wird, auf der sicheren Seite ist. Die Süße hat ihren Ursprung hier natürlich genauso in der Glukose, Fruktose, Maltose, etc. – das macht chemisch und im Bereich des Hosenbundes überhaupt keinen Unterschied.

    Und die „Gentechnik“ ist so ein weites und komplexes Feld, da lohnt es, sich jeweils etwas schlau zu machen und nicht immer gleich mit dem Schlagwort-Hammer drauf zu schlagen. Oft wird übersehen, dass letztlich praktisch jedes(!) Getreide, das wir verwenden, ein durch Züchtung genetisch verändertes Produkt ist.

  • Guten Morgen, dieser Einsatz von Enzymen um stärke zu spalten.. nennt man das nicht auch Fermentation.. würde zumindest passen wegen der chemischen Reaktionen… Zuckerbildung etc…
    Wenn das so ist , wär die Milch doch nicht so schlecht wie erwartet. Denn fermentierte Lebensmittel sind suuuuuuuper gesund..

    LG von Lilu, bitte schreib zurück

    • Wenn bei der Fermentierung Milchsäurebakterien entstehen, ist das in der Tat gesund, aber hier geht es um die Aufspaltung von Zuckern, die dadurch schneller ins Blut gelangen können und so zu einer erhöhten Insulinausschüttung führen.

  • Hallo Zuckermonster!

    Beim stöbern für Info’s über Hafermilch bin ich auf deinen Artikel gestossen. Seit Wochen trink ich morgens einen halben Liter Bananen-Hafermilch. War immer wunderbar gesättigt bis mittags … dachte ich tu mir was gutes … jetzt ist mir alles klar (warum ich zugenommen hab) …
    Danke für die Aufklärung ????

    • Ach, das hat bestimmt lecker geschmeckt! Erstaunlich, dass dich das so lange satt gemacht hat.
      Das Gewicht hat sich übrigens mit dem Weglassen der Milch wieder reguliert.

  • Hallo Alle,
    Samstag morgen. Etwas Zeit. Fertig gefrühstückt und im Kaffee (????) die AlproMilch genossen. Ich lese dann: „…Inhaltsstoffe: Wasser, Zucker…“! ????
    Also das Internet angeschmissen, ich werde seit März (der Umstieg vom Langzeitvegetarier zum Veganer) immer dicker! Weil ich mich immer mehr von veganen Fertigprodukten ernähre (wahrscheinlich psychologisch begründet)?!
    Ich will also weg von diesen Produkten, hin zu dem was ich selbst einigermaßen kontrollieren kann. So und nun sitze ich hier noch, will gleich einkaufen, aber bin wieder dermaßen verunsichert! Was soll ich denn essen. Was ist gut für mich? Wieviel brauche ich von was? … ich brauche eine Einkaufsliste. Ich finde Eure Diskussion und Euer Engagement hier toll!!! Nur es verunsichert mich weiter ;(

    Lieben Gruß

    Jens

    • Ja, das kann ich verstehen. Also hier erst mal ein Erste-Hilfe-Tipp für den anstehenden Einkauf:
      Wenn du gerne weiter Sojamilch trinken möchtest, dann kann ich dir eine aus dem Bioladen empfehlen. Dort gibt es Varianten, die nur aus Wasser, Soja und Meersalz gemacht sind. Oder nimm ungesüßte Mandelmilch. Am besten ist es natürlich, die Milch selber herzustellen (schmeckt wirklich viel besser), aber man muss sich ja nicht gleich überfordern.

      Bleib bei vollwertigen Nahrungsmitteln und lass die veganen Fertigprodukte links liegen (dies sind meistens sehr satrk verarbeitet und enthalten viele Dinge, die ich nicht mal aussprechen kann. Kein Wunder, dass da das Gewicht steigt). Setze besser auf nicht verarbeitete Lebensmittel und iss dich satt an Gemüse mit gesunden Fetten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Pseudogetreide.

      Viel Spaß beim Einkaufen!

  • Ich finde es witzig, dass Hafermilch Öl enthält, was für dich völlig ok zu sein scheint, Aber von Öl nimmt man nicht zu, nene, nur der böse Zucker macht das. Vielleicht hast du zugenommen weil du durch verarbeitete Pflanzenmilch mehr Kalorien zu dir nimmst, als wenn du selbstgemachte benutzt? Oder weil es an der Kombination von Fett & Kohlenhydraten liegt? Ich bin kein Öl-Feind, dennoch frage ich mich wieso das unbedingt in einem Getränk enthalten sein muss.

    • Hallo Cathy,
      ich bin kein Ölgegner. Ich weiß, dass Öl von einigen Vertretern sehr schlecht gemacht wird, aber ich unterscheide in industrielle und natürliche Fette. Olivenöl ist ein sehr altes, erfahrenes Lebensmittel und ich bin noch nicht von seiner Schädlichkeit überzeugt. Was ich aber auf jeden Fall vermeide, sind alle Arten von industriellen Fetten. Auf dieser Packung hatte ich nicht den Eindruck, dass es sich um so eins handelt, aber es kann schon sein, dass du Recht hast und es wurde ein raffiniertes Öl benutzt. – Wieder mal ein Grund, nicht auf Fertigprodukte reinzufallen, man kann es einfach nicht genau wissen.

      Aber da ich kein genereller Fett-Gegner, sondern nach meiner laaaaaangen Zeit mit fettarmer Ernährung heute ein großer Freund von „gesunden Fetten“ bin – weil sie mich satt machen und mir enorme Energie liefern – glaube ich nicht, dass die paar zusätzlich Gramm Fett aus der Milch zu einer Zunahme bei mir geführt haben. Das, was ich aber zu der Zeit überhaupt nicht gegessen hab, war Zucker. Zucker, Weißbrot und weiße Nudeln führen bei mir sofort zu etwas mehr Speck auf den Hüften.

  • Das nenn ich mal Luxusorobleme. Die Mehrheit der Weltbevölkerung wäre mehr als dankbar einen Löffel voll Zucker zu bekommen. Ein kleines bisschen mehr Gelassenheit täte uns in der westlichen welt mehr als gut. Ich habe 3 Jahre im Sudan gearbeitet…..und glaubt mir….alles relativiert sich. Und ja…zucker ist in Mengen ungesund

  • Eure Fragen habe ich interessiert gelesen.
    Es ist übrigens 19.30 Uhr am Freitag-Abend, 3. Juni, und ich bin noch am Arbeiten, weil ich noch viele Emails zu beantworten habe – das ist wahrscheinlich nicht ganz die Vorstellung, wie sich manche von einem “Industrie-Boss” machen… Ich bin übrigens 68 und war der erste, der in der Schweiz vor 35 Jahren eine Fleischalternative angeboten hat.
    Ich kann natürlich nur für uns sprechen, weil ich als Gründer und Leiter von Soyana seit 35 Jahren versuche, ehrlich und geradlinig den Menschen und der Erde zu dienen. Was also andere Firmen tun, das kann ich nicht sagen. Wir sind in dieser Liga eigentlich eine grosse Ausnahme, weil alle unsere “Mitanbieter” so rund 100 mal grössere Firmen sind als Soyana, die ein Familienbetrieb in Schlieren-Zürich in der Schweiz ist.
    Also, ich habe vor vielen Jahren einen Text zu diesem Thema auf unserer Website publiziert, weil mich das erstens selber interessiert hat und weil mich auch viele Leute dazu gefragt haben.
    Hier ist der Link zu der Stelle auf der Website von Soyana:
    http://www.soyana.ch/index.php/page/p98_ch_de_swiss-reis-cereal-drinks–ohne-zuckerzusatz-und-dennoch-suss.html
    Und hier ist der dort veröffentlichte Text:
    Swiss Reis & Cereal Drinks: Ohne Zuckerzusatz – und dennoch süss?

    Wie ist das möglich? Alle Swiss Reis- und Cereal Drinks werden mit natürlichen Enzymen so fermentiert, dass das von Soyana verwendete Vollwertgetreide aufgeschlossen wird und dem Menschen leichter zur Verfügung steht: Aus der Getreide-Stärke entstehen v.a. Maltodextrin und etwas süss schmeckende Glucose. Maltodextrin ist ein langkettiges Kohlenhydrat. Es schmeckt nur sehr schwach süss und wird nicht als Zucker taxiert. Diese Herstellungsweise bedeutet eine Wertsteigerung der Swiss Drinks, weil er den Körper mit Maltodextrin zusammen mit den natürlich vorhandenen B-Vitaminen und Mineralstoffen langsam aber anhaltend mit leicht verfügbarer Energie versorgt, was für Ausdauersportler wichtig und für alle Menschen wertvoll ist.
    ZITAT ENDE
    Nun kann ich dazu noch weiter ausführen:
    1. Soyana verwendet nur natürlich gewonnene Enzyme, die garantiert ohne jede Gentechnik hergestellt werden.

    2. Der enzymatische Vorgang, der bei der Herstellung aller Swiss Reis- und Cereal-Drinks verwendet wird – also auch beim Hafer-Drink von Soyana – ist völlig natürlich, weil der Körper genau dasselbe tut, wenn wir Reis oder Hafer oder ein anderes Getreide essen: Unser Organismus verwandelt die Stärke zu Zucker, damit v.a. unser Gehirn diesen verwenden kann.
    Unser Gehirn will wirklich möglichst reinen Einfachzucker, das musste ich als Vollkorn-Freak auch einmal erst akzeptieren…
    Also stellt ihn der Organismus aus allen möglichen Kohlenhydrat-Quellen her, die wir ihm mit unserer Ernährung geben.

    Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es eine Spur besser wäre, ganzes Vollkorngetreide zu futtern statt sozusagen vorverdautes, flüssiges Getreide, weil man dann noch alle Cellulose im Organismus mit verarbeiten würde, die der Konsument aber als Belastung empfindet (echte Ballaststoffe), die der Darmgesundheit helfen.
    Aber Hand aufs Herz: Wer kaut gerne eine Stunde lang sein Ur-Mus aus eingeweichtem Vollgetreide, wie das die Ur-Schweizer noch getan haben?
    Da ist halt der schnelle Getreide-Drink schon ein Segen der Zivilisation. Und ich bleibe dabei: Das Resultat für unseren Organismus in Bezug auf physische Nährstoffe ist ziemlich ähnlich.
    Allerdings muss man sich bewusst bleiben, dass der moderne Getreide-Drink einen dazu verleitet, wesentlich mehr Getreide zu konsumieren, weil es sich als Getränk so leicht konsumiert. Dass man dann Pölsterchen anlegt, sollte man aufrichtigerweise nicht dem Getreidedrink ankreiden, sondern der menschlichen Schwäche gegenüber allem, was süss ist. Der Segen der Zivilisation ist hier also schon ein wohlschmeckendes Getränk statt ein mühsames Mus, aber es gehört zum weisen Umgang damit auch etwas mehr Vorsicht und bewusste Selbstbeherrschung – oder einfach viel Sport… Wenn Sie jeden Tag 20km laufen, wie das unsere Vorfahren getan haben, die unsere Körperfunktionen heute noch für Zehntausende von Jahren genetisch determinieren, haben Sie immer Hunger und setzen garantiert keine Pölsterchen an!

    Dank der vorgezogenen Verwandlung eines Teils der Stärke zu Maltodextrin und Zucker (was heute von den Ämtern alles als Zucker taxiert wird und was wirklich nicht vergleichbar ist mit “Zucker”, schon gar nicht mit dem viel gebrauchten Bild der Würfelzucker, was hier ein völlig falsches Bild zeichnet) schmeckt das Getreide-Getränk angenehm süss, während der Getreidebrei vor der Verdauung genau gleich viel Kalorien in der Form von Stärke enthält, aber eben nicht attraktiv schmeckt.

    3. Es gibt je nach Hersteller Unterschiede, die jeder Konsument für sich herausfinden kann, da die beschränkten Platzverhältnisse auf den Packungen viel zu wenig Möglichkeiten anbieten, auf Feinheiten und Unterschiede hinzuweisen. Zum Beispiel verwendet Soyana immer Vollgetreide, mit ganz wenigen Ausnahmen: Von den 25 verschiedenen Swiss Drink Milchalternativen sind nur zwei aus geschmacklichen Gründen nicht mit Vollgetreide gemacht, während es kaum Hersteller gibt, die z.B. wirklich Vollreis verwenden. Reismilch aus Reis ist eben aus geschältem Reis, und dieser wird merklich süsser. Dazu kommt, dass ma kaum beachtet, dass vielen Drinks Salz zugefügt wird, was einen dramatischen Geschmacksunterschied ergibt. Salz gibt unseren Geschmacksnerven einen viel volleren und runderen Eindruck, und zusammen mit der stärkeren Süsse des weissen Reises wirkt dann ein VollreisDrink ohne Salzzugabe wenig attraktiv, obwohl er vor allem mehr B-Vitamine und Mineralstoffe enthält.
    Das Soyana-Team hat die Salzzugabe in den meisten Fällen vermieden und bezahlt das damit, dass nur wenige Leute die gesundheitlichen Vorteile der Vollreis Swiss Drinks schätzen können, weil einfach nur der Geschmack zählt.

    3. Es gibt also definitiv Unterschiede zwischen verschiedenen Herstellern, und zwar in Bezug auf physisch-materielle Stoffe und in Bezug auf feinstoffliche Wirklichkeiten, die nicht weniger wichtig sind, wie jeder in meinem Buch “Die unsichtbare Kraft in Lebensmitteln” sehen kann. Es ist heute normal, dass dieser ganze unsichtbare Teil der Lebensmittel völlig vergessen wird. Wir sind meistens auf die rein materiellen Vorgänge und Funktionen in unserem Organismus beschränkt, aber in der ganzen Wirklichkeit spielen sich viel mehr interessante Prozesse im feinstofflichen Bereich ab, wo z.B. die Informationen in unser Leben übergehen.
    Welche Unterschiede kann man nun zwischen Getreidedrinks verschiedener Hersteller im subtilen, informationellen Bereich der Lebensenergie finden? Hier kann ich keine direkte Gegenüberstellung mit Fotos aus unserem LifevisionLab zeigen, weil ich mich in meinem Bauch gehütet habe, andere Hersteller mit einem solchen Vergleich blosszustellen. Aber wir können die Bilder der Lebenskraft der Swiss-Drinks von Soyana anschauen und damit die Bilder von Zucker vergleichen, weil ja hier oft der Hinweis gemacht wurde, dass Getreidedrinks sozusagen voller Zucker seien – und was das wieder für eine arglistige Täuschung der Industrie sei. Jetzt können wir diese Theorie auf ihren Wahrheitsgehalt prüfen. Was beobachten wir nun?

    Die folgenden Bilder stammen aus dem Buch “Die unsichtbar Kraft in Lebensmitteln, Bio und Nichtbio im Vergleich”:
    – Soyana Swiss BioDrink Hirse, S. 235
    – Soyana Swiss BioDrink Vollreis plus Calcium, S. 235
    – Soyana Swiss BioDrink Dinkel, S. 240
    – Weisser BioRohrzucker, S. 77
    – Weisser Nichtbio-Rohrzucker, S. 77
    http://bio-nichtbio.info/Zucker-Diskussion/Soyana-Swiss-Drinks-und-Zucker.htm

    Was teilt uns hier die universelle Sprache mit dem Einblick in die Welt der Ordnungskraft dieser Lebensmittel mit?
    Sie sehen es selbst: Die Vollgetreide-Drinks von Soyana sind alle von sehr schönen organischen und ausdrucksstarken Formen voller Lebenskraft gestaltet. Der Vollreisdrink enthält sogar 6-blättrige Blüten und damit den Höhepunkt des Lebens mit den in der Alchemie so genannten Blumen des Lebens. Dagegen zeigt der weisse Rohrzucker, obwohl er bio ist, viele rechtwinklige industrielle Muster und nur noch wenig Lebenskraft. Dass es noch viel schlimmer werden kann, zeigen die Bilder des weissen Nichtbio-Rohrzuckers.

    Damit steht fest, dass der Schluss auf Haferdrink als eine Art Zucker-Drink nicht stimmt und ein Trugschluss ist, zu dem die materielle Betrachtung der Nährwertanalyse verführt hat.
    Diese Bilder zeigen auch, dass zumindest die hier untersuchten Swiss Drinks von Soyana den KonsumentInnen Lebensmittel geben, die von grosser Lebenskraft erfüllt sind.
    Vielen Dank für die Gelegenheit, in diesem Forum einen kleinen Diskussionsbeitrag leisten zu können.
    A.W. Dänzer

    • Hallo,
      vielen Dank für die Hinweise aus der Lebenskraft-Richtung! Ich habe Hafermilch von Soyana noch nicht ausprobiert, vielleicht kann man ja den Unterschied spüren! (Soyananda gefällt mir übrigens ziemlich gut!)

      Aber auch, wenn das Produkt an sich besser sein sollte – und das glaube ich auch gerne – bleibt immer noch unser Hormonsystem, das auf einen hohen Glucose-Gehalt in einer Flüssigkeit ohne Ballaststoffe reagiert. Die Natur sieht so eine Form nicht vor. Zucker wird immer im Zusammenhang mit Faserstoffen geliefert. Sie hindern den Zucker daran, zu schnell ins Blut überzugehen. > Infos dazu liefert der Kinderarzt Mr. Lustig, Ph.D.

  • Super dein Hinweis! Ich finde frische Biohafermilch aus Österreich so ???? weil auch ohne Gentechnik drauf steht. Gibt’s in Dtld. Bei Edeka. Aber ich habe seitdem zugenommen ohne meine Ernährung sonst zu ändern. Hat dann wahrscheinlich mit dem Zucker zu tun ???? danke für das posten und lg Romy ????

  • Was die gentechnisch veränderten Mikroorganismen angeht kann ich dich beruhigen. Es ist ein übliches Verfahren in der Biotechnologie/Enzymherstellung, dass man Bakterien Plasmide (DNA-Ringe) einschleust, auf denen die Informationen zur Herstellung der gewünschten Enzyme sind. So produzieren die Bakterien fleißig die ENzyme und die können nachher isoliert werden. Die Enzyme unterscheiden sich nicht von denen, die z.B. in deinem Magen/Darm vorkommen und von den gentechnisch veränderten Bakterien sieht deine Hafermilch nichts, weil das Enzym in gereinigter Form vorliegt 😉

  • Danke für diese Aufklärung. Ich hab mich auch schon immer gefragt ob ich zu blöd bin eine Hafermilch herzustellen die genau so gut schmeckt wie die gekaufte , wenn ich die gleichen Zutaten nehme. Jetzt weiß ich woran es liegt. Da hätte ich mich ja dusselig versuchen können u d hätte es nie geschafft.

    Würdest du verraten wie du deine Hafermilch herstellst????

  • Hallo,

    Ich war heute im Biomarkt und habe Spaghetti aus Edamame (80%) und Mungbohnen gekauft. Zugesetzt werden nur noch Salz und Wasser laut Angaben. Dennoch steht jetzt in der Nährwerttabelle 16g Kohlenhydrate und davon Zucker 14g.

    Stärkeverzuckerung? Wenn ja, wofür??? Die sollen ja nicht süß schmecken.

    LG

    • Hallo, ich hab auch welche zuhause und find sie sehr lecker, sie schmecken nicht süß. Meine enthalten 8.5 g Zucker, immer noch recht viel für Bohnen-Nudeln. Ich konnte leider noch nicht heraus finden, wie diese Nudeln produziert werden, deshalb ist es schwierig, das Produkt einzuschätzen. Ich vermute, dass es sich bei dem Zucker um Glucose handelt. Da die Nudeln auch eine Menge Ballaststoffe mitliefern, kann möglicherweise verhindert werden, dass der Zucker zu schnell ins Blut übergeben wird. Ich hab keine unangenehmen Blutzuckerspiegelschwankungen bemerkt, allerdings machen sie nicht so gut satt, wie z.B. Linsennudeln.

      Wenn ich mehr weiß, melde ich mich!

  • Vielen Dank für diesen Artikel, Zuckermonster. Super interessant.

    Und dein Diskussion mit Hauke finde ich auch sehr interessant.
    Nur als kleiner Exkurs:
    Zum Thema Insulin (und auch Fleisch und Insulin) empfehle ich das im Februar 2016 erschienende Buch „The Obesity Code“ von Jason Fung. Nephrologe in den USA. Die neuesten Studien zeigen ganz deutlich, dass tierisches Protein sehr stark mit Insulinausschüttung –> Insulinresitenz–> Fettzunahme in Verbindung steht. Fisch scheinbar noch stärker.

    1. Animal Protein, einfache Kohlenhydrate und hoher Colesterol-Spiegel (Schlaf, Stress) führen zu erhöhtem Insulinausstoss … 2. Fruktose (vor allem künstliche) wird direkt in der Leber gespeichert (Fettleber) und verursacht direkt die Insulinresistenz, lässt auch tückischerweise den Blutzuckerspiegel nicht stark anheben (deswegen auch auf dieser komischen Glykämischer-Index-Liste mit geringen Werten angegeben). Das alles führt zu Fettleibigkeit. 3. Essig und Ballaststoffe sind die einzigen Schutzmaßnahmen für erhöhten Insulinausstoss.

    (Der Autor ist weder Veganer, noch empfiehlt er irgendwelche Mittel der Pharmaindustrie oder wird finaziell gesponsort. Er präsentiert lediglich Fakten seiner jahrzehntelangen Arbeit in der Diabetologie, Nieren – und Stoffwechselforschung.)

    Liebe Grüße an alle

    • Danke für den Tipp! Das Buch steht schon auf meiner Liste, aber davor sammeln sich noch ein paar andere.

      Ich find die derzeitige Lage etwas verwirrend, da es aus verschiedenen Richtung so große Erfolge zu berichten gibt. High Carb/Low Fat genauso wie Low Carb/High Fat.
      Tierisches Protein soll auf der einen Seite karzinogen sein, auf der anderen Seite wird es als sehr gesund angesehen. Das ist alles sehr kompliziert! Ich bin mir bei den Dingen, die nicht funktionieren, sicherer: zu wenig Gemüse, zu viele isolierte Kohlenhydrate (z.B. weißes Mehl und Zucker) und dazu noch fettarm. Das Ergebnis kennen wir heute nur zu gut.

      Alles weitere wird die Zukunft zeigen und ich bin sehr gespannt darauf!
      (Das ist übrigens auch der Grund, warum ich keine spezielle Ernährungsform empfehlen möchte. Ich habe zwar selber eine gewählt, aber in der derzeitigen Situation denke ich, dass das jeder für sich selber heraus finden muss.)

      Dass man mit Essig den Nüchtern-Blutzuckerspiegel senken kann, hab ich auch vor einer Weile erfahren. Das ist ebenfalls sehr interessant!

      • wenn man ganz objektiv nicht industriell gesponsorte studien und infos im netz folgt, dann gibt es für den verzehr von tierischem protein kaum gründe. lediglich, dass es länger satt macht. aus gesundheitlicher sicht gibt es zumindest für fleisch von tieren mit höherer körpertemperatur als die des menschen keine gründe, diese zu essen. (alles ausser fisch). die nachteile überwiegen klar die wenigen, scheinbaren vorteile.

        gerne auch empfohlene bücher von dir 😉

          • Das ist natürlich eine berechtigte Frage.

            Das Thema war schon heikel, bevor es um die große Kontroverse Fleisch vs. Pflanzen ging.

            Seit 1965 wissen wir, dass gesättigte Fette das schlechte LDL-Cholesterin anheben. Egal ob tierische oder pflanzliche gesättigte Fette. Das führt bewiesenermassen zu kardiovaskulären Krankheiten.

            Im Prinzip gibt es in Studien, zur Ernährung generell und auch separat für Fette, drei grosse Hauptarten:

            1) Die „controlled feeding experiments“
            2) Die „free living dietary change experiments“
            3) Die „cross sectional observation studies“ (Querschnittsannahmen)

            In den ersten zwei Studienarten findet man IMMER eine klare und starke Beziehung zwischen Zugabe von gesättigten Fetten und Anstieg von LDL Cholesterin. Bei der dritten Studienart findet man keinen Zusammenhang, weil dort nur beobachtet wird und die Verschiedenheit der Individuen nicht berücksichtigt wird. Diese Studien werden meistens von der Industrie benutzt. Jede wichtige medizinische Autorität bestätigt jedoch den Zusammenhang von gesättigten Fetten (tierisch oder pflanzlich) und Cholesterin bzw. Schädlichkeit für unsere Körper.

            Gesättigte Fette sind bei Zimmertemperatur fest, ungesättigte flüssig. (als Eselsbrücke). Ausser Kokosfett und Margarine sind die meisten gesättigten Fette in unserer Küche tierischen Ursprungs und somit schädlich. Was vor allem das Fleisch betrifft.

            Beim Fisch sprechen wir über die wichtigen Omega 3 Fettsäuren, die ja bekanntlich vor kardiovaskulären Krankheiten schützen sollen. Viele Studien deuten darauf hin, dass das vielleicht gar nicht stimmt. Nichtsdestotrotz sind Omega 3 Fette für unser Gehirnfunktionalität unerlässlich und wichtig.

            Durch die ganzen Verschmutzungen, Vor-und Nachteile, auch für industriell hergestellte pflanzliche Öle, würde ich bezüglich Fette jedem empfehlen, auch hier Fleisch zu meiden, Butter nur in Maßen und pflanzliches Öl nur in natürlicher Form zu essen (Samen, Kerne, Nüsse, Avocado, Oliven, Algen). Bio-Fisch selten essen, Margarine wegschmeissen (das ist das Schlimmste), Kokosfett auch nicht empfehlenswert.

            Die Lebensmittelindustrie braucht niemanden zu überzeugen, sondern lediglich verwirren, um ihre Interessen durchzusetzen (genau wie die Tabakindustrie – „Doubt Is Our Product). Das sieht man, so find ich, beim Thema Fette sehr deutlich.

            Widersprüchliche Nachrichten beim Thema Ernährung generell führen doch dazu, dass der Verbraucher am Ende frustriert und verwirrt ist und schließlich sagt: Fuck it, ich esse jetzt, was ich will.
            Leider ist das genau der Grund, warum wir im Prinzip draussen nur Müll und ungesunde Dinge angeboten bekommen.

          • Danke für die ausführliche Antwort!

            Ich hab das auch alles ganz genauso gelernt und gelesen. – Das Problem ist nur, dass ich auch mindestens ebenso viel über das Gegenteil gelesen hab.

            Es gibt Studien, die zeigen, dass bei fettarmer Ernährung der LDL-Wert steigt und dann wiederum andere, die sagen, dass er zwar durch gesättigte Fettsäuren ansteigt, aber nur dann, wenn gleichzeitig zu wenige ungesättigte Fettsäuren konsumiert werden. Im Bereich der „Functional Medicine“ spielen Fette im Zusammenhang mit der Hormonproduktion/-gleichgewicht eine große Rolle. Und seltsamerweise können viele Ernährungsberater gerade mit einer fettreichen (nicht unbedingt tierische) Ernährungsform große gesundheitliche Veränderungen bei ihren Patienten erreichen. Fett-Befürworter unterscheiden allerdings meist nicht in gesättigte und ungesättigte Fette, sondern eher in naturbelassene und veränderte Fette – in gute und schlechte Fette. Omega-3 spielt hier auch einen große Rolle um angebliche Entzündungsherde im Körper zu minimieren.

            Das alles bringt mich zum nachdenken, ich kann es nicht einfach ignorieren.

            Es scheint mehrere Methoden zu geben, um den Körper gesund zu halten. Das Feld ist groß und wir haben vermutlich erst einen Bruchteil der Reaktionen im Körper verstanden. Deshalb finde ich es aber auch so spannend!

  • Auf der Packung steht doch

    Kohlenhydrate …………. XXX
    davon Zucker …………. XXX

    Wie blöd muss man sein, um das nicht zu verstehen?

    • Hallo CP ich bin dann wohl so blöd. Aber eine Frage, bezieht sich das jetzt auf jedes Produkt? Es steht ja immer in der Nährwerttabelle, davon Zucker… fast bei jedem Produkt, auch wenn nichts von Zucker in der Zutatenliste steht. Was bedeutet es denn nun? Kann ich jetzt alle Produkte nicht mehr essen, bei denen „davon Zucker xxx“ draufsteht? Ich denke da Tomatendose, Maisdose, Tomatenpüree usw.

      • Das ist etwas komplizierter. Es kommt dabei auf den Verarbeitungsgrad der Nahrungsmittels an und wie stark der Zucker schon isoliert wurde.

        Wenn du es genau wissen willst, dann erkläre ich dir das in der „Starthilfe“. Dafür kannst du dich auf der Homepage anmelden https://endlichzuckerfrei.de – alles gratis!

  • Hallo Ilga Pohlmann,

    wenn dem Haferdrink genmodifizierte Enzyme zugegeben würden, wäre das natürlich wirklich nicht gut. Meines Wissens darf bei Lebensmitteln mit dem EU-Bio-Siegel aber nichts Genmodifiziertes zugesetzt werden.

    Aber wieso genau soll nun Haferdrink, bei dem etwas von der Stärke schon vorab mit Amylase gespalten wurde, grundsätzlich schlechter sein als z.B. selbst produzierte Hafermilch? Amylase kommt doch ebenso in unserem Speichel und in unseren Mägen vor, d.h. auch in unserem Verdauungstrakt wird aus langkettigen Stärkemolekülen mit diesem Enzym der Einfachzucker Glukose produziert, der unseren Körper (insbesondere das Gehirn und die Muskeln) mit Energie versorgt. Wenn das schon vor dem Körper passiert, schmeckt es halt etwas süßer, aber am Energiegehalt oder an den Stoffwechselprodukten ändert es doch nichts oder zumindest nichts Wesentliches.

    Natürlich könnte der süßere Geschmack des industriell produzierten Haferdrinks auch einfach zu einem höheren Konsum verleiten.

    Entscheidend dürfte aber eher Folgendes sein: Ein Liter Haferdrink vom Marktführer enthält rund 70 Gramm Kohlehydrate, 100 Gramm Haferflocken hingegen nur ca. 58 Gramm. Vorausgesetzt, der Körper verwertet einfach alle Kohlehydrate, entspricht das beim Marktführer 70 / 3 = 23 Stück Zucker pro Liter. Dagegen fallen bei einem Liter Haferdrink, der mit 50 – 100 Gramm Haferflocken selbst produziert wurde, maximal so viele Kohlehydrate an, wie sie in 29 bis 58 Gramm, also 10 bis 19 Stück Zucker enthalten sind. Der Haferdrink aus dem Supermarkt ist also einfach „dicker“ und damit auch kaloriendichter. Wenn man ihn mit ebenso viel Wasser verdünnen würde, dürfte er dem selbst produzierten ernährungsphysiologisch ziemlich nahe kommen.

    Mir persönlich ist bei Pflanzeneiweißdrinks vor allem wichtig, dass sie kein Öl enthalten, da dieses als reines, von allen wertvollen Begleitstoffen befreites Fett die Arterien schädigt. Dadurch schrumpft die Auswahl dann etwas zusammen, nämlich auf Soja-, Soja-/Reis- und Mandeldrink. (Letzterer ist mir jedoch zu teuer.) Würde ich Haferdrink selbst herstellen, würde ich das Öl einfach weglassen. Hafer hat von sich aus genug Fett, da muss man nicht noch raffiniertes Fett hinzufügen.

    Viele Grüße
    Hauke Dressel

    • Hallo Hauke,
      da muss ich ja richtig ausholen! 😀

      Also, guck mal hier „Lange Zeit war die Stärkeverzuckerung wirtschaftlich kaum interessant. Dies änderte sich, als die zur Stärkespaltung benötigten Enzyme mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen billig, in unbegrenzten Mengen und in der notwendigen Qualität hergestellt werden konnten.“
      Nicht die Enzyme sind gentechnisch verändert, sondern der Nährboden. Somit wurden die Enzyme so stark, dass sich die Fermentation jetzt wirtschaftlich lohnt. Das muss wohl nicht auf der Verpackung angegeben werden.

      Das Problem bei der vorher aufgespaltenen Stärke ist eben genau das vorher Aufgespaltene. Der Körper muss es nicht mehr tun, und der Zucker kann sehr schnell ans Blut übergeben werden. Die Folge ist eine erhöhte und zu hohe Ausschüttung von Insulin, mit all ihren negativen Folgen für unseren Organismus.

      Kommt zu viel Glucose auf einmal ins Blut, schüttet die Bauchspeicheldrüse nicht genau passend Insulin aus, sondern reagiert wie geschockt und gibt sehr viel mehr als normal frei. Jetzt wird allerdings viel zu viel Glucose mit Hilfe des Insulins in die Zellen gebracht. Mit der Folge, dass der Blutzuckerspiegel dann viel zu niedrig ist. Das wiederum verleitet zum erneuten Essen und der nächsten Ausschüttung von Insulin. Man gerät in das typische auf und ab des Blutzuckerspiegels und befindet sich dauerhaft im Fettspeichermodus (Insulinausschüttung = Fettspeichermodus; Glucagonausschüttung = Fettabbaumodus)

      Deine Berechnungen kommen möglicherweise noch obendrauf!

      Ich persönlich sehe Fette mittlerweile etwas anders. Meiner Recherche nach ist es viel wichtiger, jedes einzelne Fett genau zu betrachten und besonders auch auf die Omega-Fette zu achten. Wir alle scheinen deutlich mehr Omega-3 zu benötigen und Entzündungsherde im Körper zu minimieren. Sonnenblumenöl scheint da keine gute Idee zu sein. Aber das Thema ist fast schon zu groß für einen Kommentar, oder?

      • Hallo Ilga,

        also für die Produktion von Lebensmitteln mit dem deutschen Bio-Siegel (das ist das Sechseckige) dürfen gar keine genmodifizierten Organismen verwendet werden, auch nicht als Vorstufen oder Produktionsfaktoren. Wenn in meinem Soja-Reis-Drink (nicht vom Marktführer) also Enzyme drin sein sollten, so wurden diese zumindest nicht wie in Deinem Zitat beschrieben hergestellt. Das ist eigentlich auch gar nicht nötig, denn die stärkespaltende Amylase kommt auch ganz natürlich z.B. in Reis und Gerste vor.

        Wie hältst Du es denn mit Obst, also z.B. Weintrauben, Bananen und Zwetschgen? Das enthält ja auch lauter Einfachzucker. Meidest Du das auch?

        Kennst Du eigentlich eine wissenschaftliche Studie, die es belegt, dass die Insulinausschüttung zu hoch ist, wenn dem Körper Glukose zugeführt wird? Meiner Meinung nach sollte die Bauchspeicheldrüse eines gesunden Körpers mit funktionierenden Regelkreisläufen genau so viel Insulin produzieren, wie zur Verstoffwechselung der ankommenden Glukose erforderlich ist und nicht mehr. Bei Typ-II-Diabetikern reicht das Insulin ja noch nicht mal. (Wegen der Insulinresistenz der die Glukose aufnehmenden Zellen.) Die müssten dann ja sogar gerade Glukose zuführen, um den von Dir beschriebenen Insulinüberschuss hervorzurufen.

        Interessanterweise führt z.B. das Essen von Rindfleisch zu einer höheren Insulinausschüttung als das Essen von Vollkornpasta. (Holt SH, Miller JC, Petocz P. An insulin index of foods: the insulin demand generated by 1000-kJ portions of common foods. Am J Clin Nutr. 1997 Nov;66(5):1264-76. )
        Da Fleisch aber andererseits keine nennenswerten Kohlehydrate enthält, die in Glukose gespalten und vom Insulin in die Zellen transportiert werden könnten, müsste das Insulin in dem Fall ja tatsächlich auch noch das letzte bisschen Glukose aus dem Blut holen und damit zu einer Unterzuckerung und also neuem Hungergefühl führen. Also sollte man wohl eher davor warnen?

        Viele Grüße
        Hauke

        • Hallo,

          sieh mal bitte hier: http://www.lebensmittelklarheit.de/informationen/gentechnik-lebensmitteln
          weiter unten steht eine Tabelle mit Produkten, bei denen der Einsatz der Gentechnik nicht gekennzeichnet werden muss. Enzyme – mit Hilfe gentechnisch veränderter Mikroorganismen hergestelltes Enzyme […] Amylasen zur Umwandlung von Stärke, beispielsweise in Brot und Backwaren, Pektinasen bei der Gewinnung von Fruchtsäften

          Und wie ich hier geschrieben habe: „Produkte mit den staatliche Siegeln müssen nicht zu 100% bio sein. Vorgeschrieben sind, dass mindestens 95% der Inhaltsstoffe aus Öko-Anbau kommen. Das ist bei den privaten Siegeln anders, dort hat nur Naturland eine kleine Ausnahme von max. 5%, falls Produkte nicht in Bioqualität lieferbar sind. EU-Siegel-Produkte dürfen sogar bis zu 0,9% gentechnisch verändertes Material enthalten, Genmanipulation schließen die anderen Zeichen aus.“ Wenn du also EG-Siegel Getreide-Milch kaufst, steht den veränderten Enzymen nichts im Wege.

          Ich halte Obst für sehr gesund, weil die Fructose im Paket mit Faserstoffen aufgenommen wird. Die wasserlöslichen und wasserunlöslichen Ballaststoffe verhindern eine zu schnelle Weitergabe des Zuckers an das Blut.
          Zuckersüchtige werden allerdings auch durch die Fructose im Obst getriggert und deshalb halte ich es für vorteilhaft, in der Entzugszeit kein Obst und besonders viel Gemüse zu essen.

          Der raffinierte isolierte Zucker ist unnatürlich für den Körper und so reagiert er auch übertrieben. Du kannst den erhöhten Blutzuckerspiegel nach isolierten Zuckern sehr einfach selber messen und wenn du genau in dich hineinspürst, kannst du den anschließenden starken Abfall des Blutzuckerspiegel auch merken.

          Hier ist ein kurzes Video über Studien in dem auch diese extreme Reaktion in Minute 1:20 angesprochen wird:
          https://www.youtube.com/watch?v=sHEJE6I-Yl4

          Das stimmt. Insulin beeinflusst auch den Proteinstoffwechsel. Aber das Hormon hat weitaus mehr Aufgaben als nur die Glukose in die Zellen zu bringen. Es hat viele Effekte im Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel.

          Warnen vor Fleisch? Mir fallen dafür viele Gründe ein, aber die Insulinausschüttung halte ich in dem Zusammenhang für weniger tragisch.

        • Lieber Hauke, da sprichst Du einen ganz heiklen Punkt an.
          1. Selbst bei absoluter Kohlenhydratkarenz kann der Körper aus zugeführten Proteinen Glucose mittels Gluconeogenese herstellen, wenn er sie braucht.
          2. Es ist inzwischen bekannt, dass Milch eine sog. Insulinotrope Wirkung hat. Das ist dem Umstand geschuldet, dass es sich bei Milch nun einmal um Säuglingsnahrung handelt, welche ein schnelles und gutes Gedeihen des Säuglings fördern soll. Schau Mal im Netz unter insulinotrope Wirkung von Milch. Dazu gibt es eine Menge Einträge.
          Liebe Grüsse

    • ohne Öl gibt es aber keinen Milchschaum und ich gebe immer einen Tropfen hochwertiges Bio Leinöl in die selbstgemachte, oder auch gekaufte Ersatzmilch wenn diese sich nicht schäumen lässt.
      VG

    • Vielen Dank Hauke für die Aufklärung bezüglich des Metabolits durch Enzyme und dass eben nur die bereits vorhandenen Kohlehydrate (Stärke-Mehrfachzucker) in Glucose (Einfachzucker) verstoffwechselt werden!
      Bedeutet zusammen gefasst, dass durch die Enzyme kein weiterer Zucker hinzugesetzt wird.

      Allerdings muss ich bei deinem Zusatz zum Fett intervenieren.
      Der Irrglaube Fett sei schlecht für die Arterien existiert seit Jahrzehnten und diente vor allem der Industrie für Margarine beachtlich Umsätze zu erwirtschaften.

      Wir Menschen brauchen Fette. Ohne sie wären wir nicht überlebensfähig.
      Jede einzelne Zelle der Billionen des menschlichen Körpers baut ihre Wände daraus.
      Das Innenleben der Zellen mit eingeschlossen.

      Was tatsächlich im Auge behalten werden sollte ist dass LDL-Cholesterin und HDL-Cholesterin, jedenfalls deren Verhältnis zueinander. Sie bestimmen den Fetttransport durch die Blutbahnen. Sie sagen einfach nur aus wie viele und welche Größe von Lipiden (Fettteilchen) transportiert werden.

      Bitte auf Transfette achten! Sie sind krebserregend und treten erhöht in Chips, Keksen und Ölen auf die raffiniert wurden. Mechanisch-kaltgepresste Öle sind davon ausgenommen.

  • Ich schließe mich den anderen an: Vielen Dank für diesen Augenöffner! Ich meide Zucker auch schon seit ein paar Monaten, aber man findet immer wieder etwas, das noch gestrichen werden muss. Insgesamt ist deine Seite wirklich sehr inspirierend und hilft auch über das ein oder andere Tief hinweg, also dafür auch nochmal ein großes Danke. 🙂

  • Hallo.
    Ich stöbere seit letzter Woche auf deiner Seite rum und liebe sie!!!
    Ich fange gerade erst an umzustellen. Und nehme aber schon lange den Soja Reis Drink von Aldi (GutBio) da steht auch kein Zucker drauf, aber auf der Inhaltsstoffliste schon … Könnte es das gleiche Problem sein?
    Jetz möchte ich mal deine Hafermilch versuchen.
    Ist es wichtig ob man weiche oder harte Haferflocken benutzt? Und wie lange hält sich das wohl im Kühlschrank? Du hattest in deinem Artikel dort was von Hafersahne zum Kochen geschrieben? Stellst du die anders her oder hab ich das falsch verstanden?
    Mach bitte weiter so, ich hab schon soo viel Werbung für deine Seite gemacht 🙂

    LG und DANKE!

    • Ach, liebe Dörte, dein Kommentar freut mich wirklich sehr! Vielen Dank!

      Leider muss ich sagen, dass es sich bei Reismilch um das gleiche Problem handelt. Angeblich wird nur Soja- und Mandelmilch nicht mit Enzymen versetzt. Wahrscheinlich hat die Soja-Reis-Milch um die 4-5 Gramm Zucker pro 100 ml, oder? Soja oder Reis enthält nicht mal im „unverdünnten“ Zustand annähernd soviel Zucker – also ist der Fall ziemlich klar.

      Die zarten Haferflocken gehen etwas schneller, man muss weniger mixen. Aber sei nicht zu enttäuscht, die Milch schmeckt wirklich deutlich anders, als die aus dem Tetrapack. Für Hafersahne brauchst du einfach weniger Wasser als für die Milch.

      Bisher hat die Milch immer 2-4 Tage im Kühlschrank gehalten. Wenn ich weniger brauche, friere ich sie (wie oben beschrieben) ein.

  • Danke fuer das Artikel. Ich habe mir die ganze zeit abgefragt wieso die hafermilch so suss war, ganz lecker aber mir hat es nicht gelungen um es selber zu machten, und jetzt Weiss ich dan endlich wieso… und bin erschrikt, haha.

  • WOW, da bin ich offenbar auch reingefallen. Ich meide Zucker wie der Teufel das Weihwasser und dann sowas!
    Danke für die Aufklärung – zumal ich nur *zufällig* über Deine Seite gestolpert bin … aber es gibt ja keine Zufälle 😉

      • Hi, aber in der Challenge sind doch auch griech. Joghurt erlaubt bei Zuckerfrei 40 Tage von Hannah Frey. Oder hast du für dich persönlich den cut gemacht dass 5 % Zucker noch Zuviel sind ?

        • Das sind zwei Paar Schuhe. Der Zucker in Milchprodukten ist Lactose und die wird sehr langsam verstoffwechselt. Dieser Zucker macht kein großes Problem. 5% zugefügte Glucose oder Fructose sind für Zuckersüchtige oft zu viel. Sie werden viel schneller ins Blut übergeben und sorgen so für ungesunde Reaktionen im Körper. Sie triggern und lösen Zuckerhunger aus.

  • Hallo Walter,

    ich finde, dass ein 100%iger Verzicht auf Zucker sehr anstrengend ist. Die Welt um uns herum ist einfach noch nicht so weit und so steht man viel zu oft als Spielverderber da. Wenn ihr es im Alltag schafft, ist das doch schon richtig toll! Ich glaub nicht, dass unser Körper ein Problem mit den (genussvollen) Ausnahmen hat. Es ist eher der alltäglichen, regelmäßigen Konsum, der uns schadet. Lasst eure Kinder ruhig zu den besonderen Gelegenheiten naschen und fragt sie danach mal, wie sie sich fühlen. Ich finde, dass das bewusste Naschen viel mehr bringt, als ein generelles Verbot.

    So, die Reismilch:
    Nach meinen Nachforschungen wird hier die gleiche Fermentation angewendet. Immerhin ist es auf eurer Packung sogar angegeben! Reis enthält kaum Zucker und wenn man den 1:10 mit Wasser verdünnt ist es doch eigenartig, dass plötzlich 5g Zucker in 100 ml Reismilch sind.

    Soja und Mandelmilch werden nicht mit Enzymen versetzt. Hier noch mal die Info dazu:
    http://www.verbraucher.de/Getreidedrinks-Werbeaussagen-ueber-Zuckergehalt-oftmals-verwirrend-1

    • Leider haben alle haferdrinks sonnenblumenöl als trager enhalten. Bis auf oatley!

      Wer sich auskennt weiss das sonnenblumenol mit das schlechteste und entzundungstreibenste ol ist. O3/6 verteilung bis 1 zu 150.

      Stellt sich die frage was ist schädlicher. Oder warum schaffen es anndere hersteller nicht Rapsöl l eizusetzen?

      Das mir dem Sonnenblumeöl ist übrigens en in vielen veganen produkten ein thema. Wodurch sie eher toxinisch wiirken 😉

      • Ich versuche Sonnenblumenöl auch zu vermeiden, wo es nur geht. Omega-6-Fettsäuren an sich sind ja nicht giftig, aber wir konsumieren zu viel davon und du hast Recht, die veganen Produkte sind echt voll davon.

        Was ist schlimmer? Für mich ist es der isolierte Zucker in Flüssigkeit, also die freie Glucose in der Hafermilch.

  • Hi Ilka.

    Ich habe gerade mit Interesse Deinen Artikel gelesen.

    Unsere Bobachtungen sind bei unseren Kindner und auch anderen, dass Zuckeraufnahme ihren Körpern nicht gut tut und bemühen uns so gut wie möglich den Zucker außen vorzulassen. Das gelingt nicht immer, wie zum Beispiel Kindergeburtstage! Das ist schon krass, was Eltern da ihren Kindern zumuten. Spricht man Eltern darauf an, sind viele diesbezüglich völlig unbedarft.

    Doch zur eigentlichen Frage an Dich. Kann es sein, dass bei der Herstellung von Reismilch ebenso Enzyme verarbeitet werden. Wir sind auf diesen Gedanken gekommen, weil diese auch so süß schmeckt. Auf der Packung steht: „nur natürliches Zucker aus der Reisvermentation.“ Was weißt du darüber?

    LG Walter Neumann

    • Der Prozess der Fermentation entspricht exakt einer enzymatischen Umwandlung.
      Ja, deshalb schmeckt Pflanzenmilch süß.
      Bestenfalls selber machen (wie oben beschrieben)

      Lieben Gruß

    • Hi Ilka, vielen Dank für deinen interessanten Artikel. Bin auch vor einiger Zeit von Kuhmilch auf Hafermilch umgestiegen und habe etliche probiert. Da ich plötzlich einen größeren Bauchumfang bekommen habe (trotz viel Sport etc. und ich sonst nichts geändert habe), bin ich bei der Recherche bzgl. Haferdrinks auf deinen interessanten Artikel gestoßen. Sollte der etwas größere Bauch bei mir auch von dem recht hohen Zuckergehalt in diesen Drinks kommen? Deshalb kaufe ich nun vorwiegend den ungesüßten Haferdrink von Alpro mit 0g Zucker. Oder ich mische ihn manchmal mit einem Bio Haferdrink, der ja Zucker durchs Fermentiere enthält und erhalte so im Schnitt um die 2 g Zucker auf 100 g.

      Denn ich verwende eigentlich nur Bio Produkte. Deshalb habe ich Alpro auch angeschrieben und darum gebeten, einen Bio Haferdrink mit 0g Zucker herzustellen und um Feedback diesbezüglich gebeten. Ich bin gespannt.

      Du hattest in deinem Kommentar vom 20.04.2019 geschrieben, dass Gellan bei Bio Nahrungsmitteln nicht zugelassen sei. Beim Googlen vorhin bin ich u. a. auf die Codecheck Seite gestoßen, die angibt, dass Gellan da doch erlaubt sei. Und dass es unbedenklich und sogar verdauungsfördernd sei. Ich weiß natürlich nicht, wie valide die Informationen sind. Wenn hier jemand fundierte Informationen beisteuern kann, gerne her mit den Infos 😉

      • Ah, danke für die Info! Du hast recht!
        Gellan ist seit 2016 für EG-Bio-Lebensmittel erlaubt.
        Aber soweit ich jetzt heraus gefunden aber, nicht für die wirklich strengen Bio-Siegel. Ich habe hier mehr dazu geschrieben. Ein kleiner Auszug:

        Geschmacksverstärker, künstliche Aromen und Farbstoffe sind laut EU-Ökoverordnung verboten und von den über 300 Zusatzstoffen der konventionellen Lebensmittelindustrie sind nur 47 erlaub. Naturland und Naturland erlauben nur davon nur um die 20 und verbieten somit auch Nitritpökelsalze. Bioland erlaubt Enzyme. Demeter lässt nur 13 dieser Zusatzstoffe zu. Bei Ihnen handelt es sich um reine ätherische Öle und reine Extrakte mit Rohstoffidentität.

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    „Jede Reise begintt mit einem ersten Schritt“

    — Laotse


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